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Gutzkow, Karl: Öffentliche Charaktere. Bd. 1. Hamburg, 1835.

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Martinez de la Rosa.
ren. Er der auf einem, fast möchte man sagen, ge¬
schichtlichen Wege unter die Opposition gekommen ist,
findet sich jetzt umringt von Männern, die erst durch
eine Betrachtung liberal wurden, von Männern, die
dem einreißenden Carbonarismus verwandter waren, als
den constitutionellen Erinnerungen Spaniens. Marti¬
nez mochte erstaunen, daß die Liebe zur Freiheit ein
System geworden war, daß es ein Wörterbuch des Li¬
beralismus gab. Inzwischen trug ihn eine hohe Ver¬
ehrung empor, und gleich die erste Sitzung machte ihn
zum Sekretair der Kammer, welche Spanien dem küh¬
nen Muthe Riego's verdankte.

Von 1820 bis zur Katastrophe des Julius 1822
fällt Martinez de la Rosa's glänzendste Periode. In
den drei Cortessessionen dieser Zeit galt er als einer
der vorzüglichsten Redner, der mit Galiano und Au¬
gustin Arguelles, dem Göttlichen, wetteiferte. Sein
erster Antrag stand noch unter den Eindrücken seiner
Gefangenschaft; denn er wollte, daß Spanien die afri¬
kanische Küste aufgäbe, und sie an den Kaiser von
Marocco gegen einen Tribut abträte. Dann forderte
er die Minister auf, Maßregeln gegen die Räuberban¬
den, welche Spanien durchstreiften, zu nehmen. Er
wollte nicht, daß die Pfarrer zwei Pfründen besäßen,

Martinez de la Roſa.
ren. Er der auf einem, faſt moͤchte man ſagen, ge¬
ſchichtlichen Wege unter die Oppoſition gekommen iſt,
findet ſich jetzt umringt von Maͤnnern, die erſt durch
eine Betrachtung liberal wurden, von Maͤnnern, die
dem einreißenden Carbonarismus verwandter waren, als
den conſtitutionellen Erinnerungen Spaniens. Marti¬
nez mochte erſtaunen, daß die Liebe zur Freiheit ein
Syſtem geworden war, daß es ein Woͤrterbuch des Li¬
beralismus gab. Inzwiſchen trug ihn eine hohe Ver¬
ehrung empor, und gleich die erſte Sitzung machte ihn
zum Sekretair der Kammer, welche Spanien dem kuͤh¬
nen Muthe Riego's verdankte.

Von 1820 bis zur Kataſtrophe des Julius 1822
faͤllt Martinez de la Roſa's glaͤnzendſte Periode. In
den drei Cortesſeſſionen dieſer Zeit galt er als einer
der vorzuͤglichſten Redner, der mit Galiano und Au¬
guſtin Arguelles, dem Goͤttlichen, wetteiferte. Sein
erſter Antrag ſtand noch unter den Eindruͤcken ſeiner
Gefangenſchaft; denn er wollte, daß Spanien die afri¬
kaniſche Kuͤſte aufgaͤbe, und ſie an den Kaiſer von
Marocco gegen einen Tribut abtraͤte. Dann forderte
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[37/0055] Martinez de la Roſa. ren. Er der auf einem, faſt moͤchte man ſagen, ge¬ ſchichtlichen Wege unter die Oppoſition gekommen iſt, findet ſich jetzt umringt von Maͤnnern, die erſt durch eine Betrachtung liberal wurden, von Maͤnnern, die dem einreißenden Carbonarismus verwandter waren, als den conſtitutionellen Erinnerungen Spaniens. Marti¬ nez mochte erſtaunen, daß die Liebe zur Freiheit ein Syſtem geworden war, daß es ein Woͤrterbuch des Li¬ beralismus gab. Inzwiſchen trug ihn eine hohe Ver¬ ehrung empor, und gleich die erſte Sitzung machte ihn zum Sekretair der Kammer, welche Spanien dem kuͤh¬ nen Muthe Riego's verdankte. Von 1820 bis zur Kataſtrophe des Julius 1822 faͤllt Martinez de la Roſa's glaͤnzendſte Periode. In den drei Cortesſeſſionen dieſer Zeit galt er als einer der vorzuͤglichſten Redner, der mit Galiano und Au¬ guſtin Arguelles, dem Goͤttlichen, wetteiferte. Sein erſter Antrag ſtand noch unter den Eindruͤcken ſeiner Gefangenſchaft; denn er wollte, daß Spanien die afri¬ kaniſche Kuͤſte aufgaͤbe, und ſie an den Kaiſer von Marocco gegen einen Tribut abtraͤte. Dann forderte er die Miniſter auf, Maßregeln gegen die Raͤuberban¬ den, welche Spanien durchſtreiften, zu nehmen. Er wollte nicht, daß die Pfarrer zwei Pfruͤnden beſaͤßen,

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Öffentliche Charaktere. Bd. 1. Hamburg, 1835, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_charaktere_1835/55>, abgerufen am 22.11.2024.