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Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840.

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um welche Sie uns bitten, mit einem Schleier verhüllt wird, dessen äußersten Saum zu lüften, Ihnen nicht gestattet ist, wollen Sie sich nicht einem Sturm aussetzen. Es bedarf eines großen Talentes, um einen Schein von Freiheit inmitten so vieler Hindernisse zu bewahren, und große Dinge unter dem Degengeklirre so kleiner Geister in gehöriger Weise zu besprechen. Dieses Talent hat Börne in Frankreich zur höchsten Stufe der Vollendung getragen. In diesem durchsichtigen und ärmlichen Körper, der sich über die Erde, wie über ein Vaterland schleppte, das ihm nicht angehörte, wohnte eine Seele, die für das Gute brannte, für das Schlechte litt, für die Vertheidigung der heiligen Sache des Volkes kämpfte; dieser Körper gehörte einem in sein Schicksal ergebenen Kranken an, einem tiefdenkenden und bescheidenen Schriftsteller, einem Märtyrer, bereit zu jeglichem Leid und jeglicher Duldung, und der sich den unglücklichsten Verhältnissen weihte; das Emblem der Tugend, die sein Talent ausmachte, malte sich in diesem unter Leiden lachenden Antlitz, in diesem satyrischen Ausdruck, den ein von der ausgesuchtesten Sensibilität entlehnter Blick belebte."

um welche Sie uns bitten, mit einem Schleier verhüllt wird, dessen äußersten Saum zu lüften, Ihnen nicht gestattet ist, wollen Sie sich nicht einem Sturm aussetzen. Es bedarf eines großen Talentes, um einen Schein von Freiheit inmitten so vieler Hindernisse zu bewahren, und große Dinge unter dem Degengeklirre so kleiner Geister in gehöriger Weise zu besprechen. Dieses Talent hat Börne in Frankreich zur höchsten Stufe der Vollendung getragen. In diesem durchsichtigen und ärmlichen Körper, der sich über die Erde, wie über ein Vaterland schleppte, das ihm nicht angehörte, wohnte eine Seele, die für das Gute brannte, für das Schlechte litt, für die Vertheidigung der heiligen Sache des Volkes kämpfte; dieser Körper gehörte einem in sein Schicksal ergebenen Kranken an, einem tiefdenkenden und bescheidenen Schriftsteller, einem Märtyrer, bereit zu jeglichem Leid und jeglicher Duldung, und der sich den unglücklichsten Verhältnissen weihte; das Emblem der Tugend, die sein Talent ausmachte, malte sich in diesem unter Leiden lachenden Antlitz, in diesem satyrischen Ausdruck, den ein von der ausgesuchtesten Sensibilität entlehnter Blick belebte."

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[291/0333] um welche Sie uns bitten, mit einem Schleier verhüllt wird, dessen äußersten Saum zu lüften, Ihnen nicht gestattet ist, wollen Sie sich nicht einem Sturm aussetzen. Es bedarf eines großen Talentes, um einen Schein von Freiheit inmitten so vieler Hindernisse zu bewahren, und große Dinge unter dem Degengeklirre so kleiner Geister in gehöriger Weise zu besprechen. Dieses Talent hat Börne in Frankreich zur höchsten Stufe der Vollendung getragen. In diesem durchsichtigen und ärmlichen Körper, der sich über die Erde, wie über ein Vaterland schleppte, das ihm nicht angehörte, wohnte eine Seele, die für das Gute brannte, für das Schlechte litt, für die Vertheidigung der heiligen Sache des Volkes kämpfte; dieser Körper gehörte einem in sein Schicksal ergebenen Kranken an, einem tiefdenkenden und bescheidenen Schriftsteller, einem Märtyrer, bereit zu jeglichem Leid und jeglicher Duldung, und der sich den unglücklichsten Verhältnissen weihte; das Emblem der Tugend, die sein Talent ausmachte, malte sich in diesem unter Leiden lachenden Antlitz, in diesem satyrischen Ausdruck, den ein von der ausgesuchtesten Sensibilität entlehnter Blick belebte."

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_boerne_1840/333>, abgerufen am 25.11.2024.