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Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840.

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hülfreich kam er jedem entgegen, der seiner oder überhaupt fremder Hülfe zu bedürfen schien. Selbst der finstre meist zornige und unnahbare Wolfgang Menzel gestand mir einst: "Sie können nicht glauben, was Börne, als ich ihn zum ersten Male sah, einen tiefen Eindruck auf mich gemacht hat. Ein kleiner schmächtiger Mann, sanft und harmlos, leidend der Farbe des Gesichts nach, aber Augen, so seelenvoll, wie ich noch nie welche gesehen habe." Wie müssen W. Menzeln, als er sich später in den Franzosen fressenden Grimm forcirte, in seiner Erinnerung diese klaren Augen gequält haben!

Börne's Schriften bestätigen, was die, die ihn kannten, von ihm als Menschen erzählen. Er hatte die Waffen, um verheerend zu wirken, er hatte Witz und Satyre genug, um unter Voraussetzung der deutschen Verhältnisse, mit Voltaire zu wetteifern, aber sein Gemüth zog ihn zu Rousseau hin, dem er auch in dem edlen Gebrauch des Spottes, als der letzten Waffe der Indignation über bösen Willen und böse That, ähnlich ist. Jede Zeile seiner Schriften verrätht den Menschenfreund, der, entfernt von Eitelkeit oder selbstsüchtigen Zwecken sein großes Talent nur unter der Form des Berufes kannte. Er wollte die

hülfreich kam er jedem entgegen, der seiner oder überhaupt fremder Hülfe zu bedürfen schien. Selbst der finstre meist zornige und unnahbare Wolfgang Menzel gestand mir einst: „Sie können nicht glauben, was Börne, als ich ihn zum ersten Male sah, einen tiefen Eindruck auf mich gemacht hat. Ein kleiner schmächtiger Mann, sanft und harmlos, leidend der Farbe des Gesichts nach, aber Augen, so seelenvoll, wie ich noch nie welche gesehen habe.“ Wie müssen W. Menzeln, als er sich später in den Franzosen fressenden Grimm forcirte, in seiner Erinnerung diese klaren Augen gequält haben!

Börne’s Schriften bestätigen, was die, die ihn kannten, von ihm als Menschen erzählen. Er hatte die Waffen, um verheerend zu wirken, er hatte Witz und Satyre genug, um unter Voraussetzung der deutschen Verhältnisse, mit Voltaire zu wetteifern, aber sein Gemüth zog ihn zu Rousseau hin, dem er auch in dem edlen Gebrauch des Spottes, als der letzten Waffe der Indignation über bösen Willen und böse That, ähnlich ist. Jede Zeile seiner Schriften verrätht den Menschenfreund, der, entfernt von Eitelkeit oder selbstsüchtigen Zwecken sein großes Talent nur unter der Form des Berufes kannte. Er wollte die

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[248/0290] hülfreich kam er jedem entgegen, der seiner oder überhaupt fremder Hülfe zu bedürfen schien. Selbst der finstre meist zornige und unnahbare Wolfgang Menzel gestand mir einst: „Sie können nicht glauben, was Börne, als ich ihn zum ersten Male sah, einen tiefen Eindruck auf mich gemacht hat. Ein kleiner schmächtiger Mann, sanft und harmlos, leidend der Farbe des Gesichts nach, aber Augen, so seelenvoll, wie ich noch nie welche gesehen habe.“ Wie müssen W. Menzeln, als er sich später in den Franzosen fressenden Grimm forcirte, in seiner Erinnerung diese klaren Augen gequält haben! Börne’s Schriften bestätigen, was die, die ihn kannten, von ihm als Menschen erzählen. Er hatte die Waffen, um verheerend zu wirken, er hatte Witz und Satyre genug, um unter Voraussetzung der deutschen Verhältnisse, mit Voltaire zu wetteifern, aber sein Gemüth zog ihn zu Rousseau hin, dem er auch in dem edlen Gebrauch des Spottes, als der letzten Waffe der Indignation über bösen Willen und böse That, ähnlich ist. Jede Zeile seiner Schriften verrätht den Menschenfreund, der, entfernt von Eitelkeit oder selbstsüchtigen Zwecken sein großes Talent nur unter der Form des Berufes kannte. Er wollte die

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_boerne_1840/290>, abgerufen am 25.11.2024.