Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796.

Bild:
<< vorherige Seite

dene Geschäfftigkeit und die sonderbaren, oft
lächerlichen Zusammensetzungen gewähren Un-
terhaltung und Vergnügen, wenn man es nicht
oft und nie lange fortgesezt spielt. -- Um mehr
Verändrung und Abwechslung hinein zu bringen
und um dieser Uebung mehr die Form eines Spiels
zu geben, verbinde man es nach Campens Vor-
schlage mit Erzählungen und Pfändern. Ich will
diesen Vorschlag mit einigen kleinen Zusätzen
hier angeben.

Wenn A dem B ein solches Räthsel auf-
giebt, so giebts zwey Fälle, 1) B kann es nicht
lösen; dann giebt er ein Pfand und ist gehalten,
der Gesellschaft eine kleine Geschichte, Fabel
oder so etwas zu erzählen. So oft er hierbey
stottert, einen auffallenden Sprachfehler begeht,
oder ein unedles Wort gebraucht, muss ers wie-
der mit einem Pfande büssen. Ist die Erzählung
geendigt, so wird das Räthsel nochmals der gan-
zen Gesellschaft vorgelegt. Hier treten folgen-
de Fälle ein.

a) Es wird von irgend jemand gelöst. In die-
sem Falle muss jeder der Gesellschaft etwas wis-
senswürdiges von dem gefundenen Worte sagen
und zwar ganz kurz und gedrängt, entweder
nach eigenem Gefallen, oder als Antwort auf die
Fragen, welche der Spielrichter vorlegt. Die-
ses kann die einzelnen Sylben, oder auch das

E e 2

dene Geſchäfftigkeit und die ſonderbaren, oft
lächerlichen Zuſammenſetzungen gewähren Un-
terhaltung und Vergnügen, wenn man es nicht
oft und nie lange fortgeſezt ſpielt. — Um mehr
Verändrung und Abwechslung hinein zu bringen
und um dieſer Uebung mehr die Form eines Spiels
zu geben, verbinde man es nach Campens Vor-
ſchlage mit Erzählungen und Pfändern. Ich will
dieſen Vorſchlag mit einigen kleinen Zuſätzen
hier angeben.

Wenn A dem B ein ſolches Räthſel auf-
giebt, ſo giebts zwey Fälle, 1) B kann es nicht
löſen; dann giebt er ein Pfand und iſt gehalten,
der Geſellſchaft eine kleine Geſchichte, Fabel
oder ſo etwas zu erzählen. So oft er hierbey
ſtottert, einen auffallenden Sprachfehler begeht,
oder ein unedles Wort gebraucht, muſs ers wie-
der mit einem Pfande büſsen. Iſt die Erzählung
geendigt, ſo wird das Räthſel nochmals der gan-
zen Geſellſchaft vorgelegt. Hier treten folgen-
de Fälle ein.

a) Es wird von irgend jemand gelöſt. In die-
ſem Falle muſs jeder der Geſellſchaft etwas wiſ-
ſenswürdiges von dem gefundenen Worte ſagen
und zwar ganz kurz und gedrängt, entweder
nach eigenem Gefallen, oder als Antwort auf die
Fragen, welche der Spielrichter vorlegt. Die-
ſes kann die einzelnen Sylben, oder auch das

E e 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0467" n="435"/>
dene Ge&#x017F;chäfftigkeit und die &#x017F;onderbaren, oft<lb/>
lächerlichen Zu&#x017F;ammen&#x017F;etzungen gewähren Un-<lb/>
terhaltung und Vergnügen, wenn man es nicht<lb/>
oft und nie lange fortge&#x017F;ezt &#x017F;pielt. &#x2014; Um mehr<lb/>
Verändrung und Abwechslung hinein zu bringen<lb/>
und um die&#x017F;er Uebung mehr die Form eines Spiels<lb/>
zu geben, verbinde man es nach Campens Vor-<lb/>
&#x017F;chlage mit Erzählungen und Pfändern. Ich will<lb/>
die&#x017F;en Vor&#x017F;chlag mit einigen kleinen Zu&#x017F;ätzen<lb/>
hier angeben.</p><lb/>
              <p>Wenn A dem B ein &#x017F;olches Räth&#x017F;el auf-<lb/>
giebt, &#x017F;o giebts zwey Fälle, 1) B kann es <hi rendition="#i">nicht</hi><lb/>&#x017F;en; dann giebt er ein <hi rendition="#i">Pfand</hi> und i&#x017F;t gehalten,<lb/>
der Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft eine kleine Ge&#x017F;chichte, Fabel<lb/>
oder &#x017F;o etwas zu erzählen. So oft er hierbey<lb/><hi rendition="#i">&#x017F;tottert</hi>, einen auffallenden <hi rendition="#i">Sprachfehler</hi> begeht,<lb/>
oder ein <hi rendition="#i">unedles</hi> Wort gebraucht, mu&#x017F;s ers wie-<lb/>
der mit einem Pfande bü&#x017F;sen. I&#x017F;t die Erzählung<lb/>
geendigt, &#x017F;o wird das Räth&#x017F;el nochmals der gan-<lb/>
zen Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft vorgelegt. Hier treten folgen-<lb/>
de Fälle ein.</p><lb/>
              <p><hi rendition="#i">a</hi>) Es wird von irgend jemand gelö&#x017F;t. In die-<lb/>
&#x017F;em Falle mu&#x017F;s jeder der Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft etwas wi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;enswürdiges von dem gefundenen Worte &#x017F;agen<lb/>
und zwar ganz kurz und gedrängt, entweder<lb/>
nach eigenem Gefallen, oder als Antwort auf die<lb/>
Fragen, welche der Spielrichter vorlegt. Die-<lb/>
&#x017F;es kann die einzelnen Sylben, oder auch das<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">E e 2</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[435/0467] dene Geſchäfftigkeit und die ſonderbaren, oft lächerlichen Zuſammenſetzungen gewähren Un- terhaltung und Vergnügen, wenn man es nicht oft und nie lange fortgeſezt ſpielt. — Um mehr Verändrung und Abwechslung hinein zu bringen und um dieſer Uebung mehr die Form eines Spiels zu geben, verbinde man es nach Campens Vor- ſchlage mit Erzählungen und Pfändern. Ich will dieſen Vorſchlag mit einigen kleinen Zuſätzen hier angeben. Wenn A dem B ein ſolches Räthſel auf- giebt, ſo giebts zwey Fälle, 1) B kann es nicht löſen; dann giebt er ein Pfand und iſt gehalten, der Geſellſchaft eine kleine Geſchichte, Fabel oder ſo etwas zu erzählen. So oft er hierbey ſtottert, einen auffallenden Sprachfehler begeht, oder ein unedles Wort gebraucht, muſs ers wie- der mit einem Pfande büſsen. Iſt die Erzählung geendigt, ſo wird das Räthſel nochmals der gan- zen Geſellſchaft vorgelegt. Hier treten folgen- de Fälle ein. a) Es wird von irgend jemand gelöſt. In die- ſem Falle muſs jeder der Geſellſchaft etwas wiſ- ſenswürdiges von dem gefundenen Worte ſagen und zwar ganz kurz und gedrängt, entweder nach eigenem Gefallen, oder als Antwort auf die Fragen, welche der Spielrichter vorlegt. Die- ſes kann die einzelnen Sylben, oder auch das E e 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/467
Zitationshilfe: Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 435. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/467>, abgerufen am 10.05.2024.