nicht genannt ist, giebt entweder ein Pfand, oder erhält von dem Rechenmeister die Bezah- lung dafür mit dem Plumpsacke. Nennt aber der Rechenmeister eine Zahl, die nicht in der Gesellschaft ist, auch nicht von zwey oder meh- rern Personen durch Zusammenstellung gemacht werden kann: so giebt er selbst ein Pfand, oder die Gesellschaft jagt ihn mit ihren Plumpfäcken vom Platze und er verliert in beyden Fällen sein Amt. Aehnlich ist das Folgende.
71. Die orthographische Lehrstunde.
Die Gesellschaft sitzt im Halbkreise, der Schreib- meister als Hauptperson vor derselben. Will man nicht um Pfänder spielen, so hat jeder, was Kna- ben weit mehr Spass macht, einen Plumpsack bey der Hand. Der Schreibmeister giebt jedem einen Buchstaben, du bist a, du b, du c, d, e, f u. s. w. Reicht die Personenzahl nicht das gan- ze Alphabet hinaus, so lässt man die selten vor- kommenden Buchstaben weg. Die Vertheilung geschieht nicht in der Reihe hin nach alphabe- tischer Folge, sondern verworren durch einan- der, so dass die Person n neben a sitzen kann. Das Spiel nimmt seinen Anfang. "So lasst uns denn, beginnt der Schreibmeister: unsre Arbeit
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nicht genannt iſt, giebt entweder ein Pfand, oder erhält von dem Rechenmeiſter die Bezah- lung dafür mit dem Plumpſacke. Nennt aber der Rechenmeiſter eine Zahl, die nicht in der Geſellſchaft iſt, auch nicht von zwey oder meh- rern Perſonen durch Zuſammenſtellung gemacht werden kann: ſo giebt er ſelbſt ein Pfand, oder die Geſellſchaft jagt ihn mit ihren Plumpfäcken vom Platze und er verliert in beyden Fällen ſein Amt. Aehnlich iſt das Folgende.
71. Die orthographiſche Lehrſtunde.
Die Geſellſchaft ſitzt im Halbkreiſe, der Schreib- meiſter als Hauptperſon vor derſelben. Will man nicht um Pfänder ſpielen, ſo hat jeder, was Kna- ben weit mehr Spaſs macht, einen Plumpſack bey der Hand. Der Schreibmeiſter giebt jedem einen Buchſtaben, du biſt a, du b, du c, d, e, f u. ſ. w. Reicht die Perſonenzahl nicht das gan- ze Alphabet hinaus, ſo läſst man die ſelten vor- kommenden Buchſtaben weg. Die Vertheilung geſchieht nicht in der Reihe hin nach alphabe- tiſcher Folge, ſondern verworren durch einan- der, ſo daſs die Perſon n neben a ſitzen kann. Das Spiel nimmt ſeinen Anfang. “So laſst uns denn, beginnt der Schreibmeiſter: unſre Arbeit
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nicht genannt iſt, giebt entweder ein Pfand,
oder erhält von dem Rechenmeiſter die Bezah-
lung dafür mit dem Plumpſacke. Nennt aber
der Rechenmeiſter eine Zahl, die nicht in der
Geſellſchaft iſt, auch nicht von zwey oder meh-
rern Perſonen durch Zuſammenſtellung gemacht
werden kann: ſo giebt er ſelbſt ein Pfand, oder
die Geſellſchaft jagt ihn mit ihren Plumpfäcken
vom Platze und er verliert in beyden Fällen ſein
Amt. Aehnlich iſt das Folgende.
71. Die orthographiſche Lehrſtunde.
Die Geſellſchaft ſitzt im Halbkreiſe, der Schreib-
meiſter als Hauptperſon vor derſelben. Will man
nicht um Pfänder ſpielen, ſo hat jeder, was Kna-
ben weit mehr Spaſs macht, einen Plumpſack
bey der Hand. Der Schreibmeiſter giebt jedem
einen Buchſtaben, du biſt a, du b, du c, d, e, f
u. ſ. w. Reicht die Perſonenzahl nicht das gan-
ze Alphabet hinaus, ſo läſst man die ſelten vor-
kommenden Buchſtaben weg. Die Vertheilung
geſchieht nicht in der Reihe hin nach alphabe-
tiſcher Folge, ſondern verworren durch einan-
der, ſo daſs die Perſon n neben a ſitzen kann.
Das Spiel nimmt ſeinen Anfang. “So laſst uns
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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/343>, abgerufen am 22.11.2024.
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