seiner Stelle misst A seine Ellen. Man setzt gern eine gewisse Zahl von Gängen, z. Exemp. sechs oder 10 u. s. w. fest; wer darin sein Debet bezahlt, erhält den festgesezten Preis, braucht er aber mehr Gänge: so muss er allen Mitspielern geben, was verabredet ist. Auch wird es ge- wöhnlich zum Gesetze gemacht, dass der Schlag mit dem Stabe von unten herauf gehen muss; dadurch wird das Spiel für A schwieriger. Fängt aber A den Klink im Kreise mit der Hand, wenn die Andern ihn herein schlagen, so giebt ihm diess 8 bis 12 Ellen Credit. Kann er es in eben dem Falle mit seinem Stabe noch einmal fort- treiben: desto besser. Schlägt er dreymal fehl, d. h. thut er drey Schläge und bringt die Klisch dadurch nicht aus dem Kreise: so kommt B an den Schlag, und so ferner. Diess Spiel ist auf mancherley Art für die Jugend vortheilhaft; es übt den Körper in tausend schnellen Biegun- gen, Wendungen und Sprüngen; es fordert rasche Thätigkeit der Sinnen, und viel Beurthei- lungskraft in Hinsicht der Schläge, die auf das Stückchen Holz gethan werden sollen, um es just dahin zu bringen, wo sich kein Gegner befindet, und wo es daher seinen Schlägen nicht ausgesetzt ist.
f) Win-
O 2
ſeiner Stelle miſst A ſeine Ellen. Man ſetzt gern eine gewiſſe Zahl von Gängen, z. Exemp. ſechs oder 10 u. ſ. w. feſt; wer darin ſein Debet bezahlt, erhält den feſtgeſezten Preis, braucht er aber mehr Gänge: ſo muſs er allen Mitſpielern geben, was verabredet iſt. Auch wird es ge- wöhnlich zum Geſetze gemacht, daſs der Schlag mit dem Stabe von unten herauf gehen muſs; dadurch wird das Spiel für A ſchwieriger. Fängt aber A den Klink im Kreiſe mit der Hand, wenn die Andern ihn herein ſchlagen, ſo giebt ihm dieſs 8 bis 12 Ellen Credit. Kann er es in eben dem Falle mit ſeinem Stabe noch einmal fort- treiben: deſto beſſer. Schlägt er dreymal fehl, d. h. thut er drey Schläge und bringt die Kliſch dadurch nicht aus dem Kreiſe: ſo kommt B an den Schlag, und ſo ferner. Dieſs Spiel iſt auf mancherley Art für die Jugend vortheilhaft; es übt den Körper in tauſend ſchnellen Biegun- gen, Wendungen und Sprüngen; es fordert raſche Thätigkeit der Sinnen, und viel Beurthei- lungskraft in Hinſicht der Schläge, die auf das Stückchen Holz gethan werden ſollen, um es juſt dahin zu bringen, wo ſich kein Gegner befindet, und wo es daher ſeinen Schlägen nicht ausgeſetzt iſt.
f) Win-
O 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0243"n="211"/>ſeiner Stelle miſst A ſeine Ellen. Man ſetzt gern<lb/>
eine gewiſſe Zahl von Gängen, z. Exemp. ſechs<lb/>
oder 10 u. ſ. w. feſt; wer darin ſein Debet<lb/>
bezahlt, erhält den feſtgeſezten Preis, braucht er<lb/>
aber mehr Gänge: ſo muſs er allen Mitſpielern<lb/>
geben, was verabredet iſt. Auch wird es ge-<lb/>
wöhnlich zum Geſetze gemacht, daſs der Schlag<lb/>
mit dem Stabe von unten herauf gehen muſs;<lb/>
dadurch wird das Spiel für A ſchwieriger. Fängt<lb/>
aber A den Klink im Kreiſe mit der Hand, wenn<lb/>
die Andern ihn herein ſchlagen, ſo giebt ihm<lb/>
dieſs 8 bis 12 Ellen Credit. Kann er es in eben<lb/>
dem Falle mit ſeinem Stabe noch einmal fort-<lb/>
treiben: deſto beſſer. Schlägt er dreymal fehl,<lb/>
d. h. thut er drey Schläge und bringt die Kliſch<lb/>
dadurch nicht aus dem Kreiſe: ſo kommt B an<lb/>
den Schlag, und ſo ferner. Dieſs Spiel iſt auf<lb/>
mancherley Art für die Jugend vortheilhaft; es<lb/>
übt den Körper in tauſend ſchnellen Biegun-<lb/>
gen, Wendungen und Sprüngen; es fordert<lb/>
raſche Thätigkeit der Sinnen, und viel Beurthei-<lb/>
lungskraft in Hinſicht der Schläge, die auf das<lb/>
Stückchen Holz gethan werden ſollen, um es juſt<lb/>
dahin zu bringen, wo ſich kein Gegner befindet,<lb/>
und wo es daher ſeinen Schlägen nicht ausgeſetzt<lb/>
iſt.</p></div></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><fwplace="bottom"type="sig">O 2</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#i">f</hi>) <hirendition="#i"><hirendition="#g">Win-</hi></hi></fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[211/0243]
ſeiner Stelle miſst A ſeine Ellen. Man ſetzt gern
eine gewiſſe Zahl von Gängen, z. Exemp. ſechs
oder 10 u. ſ. w. feſt; wer darin ſein Debet
bezahlt, erhält den feſtgeſezten Preis, braucht er
aber mehr Gänge: ſo muſs er allen Mitſpielern
geben, was verabredet iſt. Auch wird es ge-
wöhnlich zum Geſetze gemacht, daſs der Schlag
mit dem Stabe von unten herauf gehen muſs;
dadurch wird das Spiel für A ſchwieriger. Fängt
aber A den Klink im Kreiſe mit der Hand, wenn
die Andern ihn herein ſchlagen, ſo giebt ihm
dieſs 8 bis 12 Ellen Credit. Kann er es in eben
dem Falle mit ſeinem Stabe noch einmal fort-
treiben: deſto beſſer. Schlägt er dreymal fehl,
d. h. thut er drey Schläge und bringt die Kliſch
dadurch nicht aus dem Kreiſe: ſo kommt B an
den Schlag, und ſo ferner. Dieſs Spiel iſt auf
mancherley Art für die Jugend vortheilhaft; es
übt den Körper in tauſend ſchnellen Biegun-
gen, Wendungen und Sprüngen; es fordert
raſche Thätigkeit der Sinnen, und viel Beurthei-
lungskraft in Hinſicht der Schläge, die auf das
Stückchen Holz gethan werden ſollen, um es juſt
dahin zu bringen, wo ſich kein Gegner befindet,
und wo es daher ſeinen Schlägen nicht ausgeſetzt
iſt.
f) Win-
O 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/243>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.