Vier bis sechs Personen spielen es am be- quemsten. Jeder hat 1. 2. 3. und mehr metal- lene Scheiben, mit welchen nach dem Ziele, das in einer kleinen Scheibe besteht, geworfen wird. Für jede Scheibe, welche die eine Parthey dem Ziele näher wirft, als die andre, zählt sie einen Punkt, und diejenige Parthey, welche zu- erst 12 Punkte zählt, hat das Spiel gewonnen. Diess ist der Gang des Spiels. Jezt noch noch einige Erläuterungen.
Die Zahl der Scheiben für jede Person ist willkührlich. Sie sind von Bley, so gross als ein Thalerstück. Um sie beym Spielen zu kennen, werden sie numerirt, oder mit haltenden Farben überzogen. Es ist bequem, wenn jeder Spieler seine eigene Farbe hat, aber gar nicht nothwen- dig. Nothwendiger ist es aber, dass jede Par- they der Spieler eine eigene Farbe habe, und da sich die ganze Zahl der Spieler nicht bloss in 2, sondern auch in 3 und 4 Partheyen theilen kann: so ist es gut, 4 Farben zu haben, um die abgeworfenen Scheiben der Partheyen leicht auseinander finden zu können. Hat man aber dergleichen Scheiben gar nicht, so lassen sich auch Thalerstücke gebrauchen, wenn man sie mit Zahlen bezeichnet.
Um die Sache mehr zu versinnlichen, will ich ein Spiel angehen lassen, dass von 2 Par-
Vier bis ſechs Perſonen ſpielen es am be- quemſten. Jeder hat 1. 2. 3. und mehr metal- lene Scheiben, mit welchen nach dem Ziele, das in einer kleinen Scheibe beſteht, geworfen wird. Für jede Scheibe, welche die eine Parthey dem Ziele näher wirft, als die andre, zählt ſie einen Punkt, und diejenige Parthey, welche zu- erſt 12 Punkte zählt, hat das Spiel gewonnen. Dieſs iſt der Gang des Spiels. Jezt noch noch einige Erläuterungen.
Die Zahl der Scheiben für jede Perſon iſt willkührlich. Sie ſind von Bley, ſo groſs als ein Thalerſtück. Um ſie beym Spielen zu kennen, werden ſie numerirt, oder mit haltenden Farben überzogen. Es iſt bequem, wenn jeder Spieler ſeine eigene Farbe hat, aber gar nicht nothwen- dig. Nothwendiger iſt es aber, daſs jede Par- they der Spieler eine eigene Farbe habe, und da ſich die ganze Zahl der Spieler nicht bloſs in 2, ſondern auch in 3 und 4 Partheyen theilen kann: ſo iſt es gut, 4 Farben zu haben, um die abgeworfenen Scheiben der Partheyen leicht auseinander finden zu können. Hat man aber dergleichen Scheiben gar nicht, ſo laſſen ſich auch Thalerſtücke gebrauchen, wenn man ſie mit Zahlen bezeichnet.
Um die Sache mehr zu verſinnlichen, will ich ein Spiel angehen laſſen, daſs von 2 Par-
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Vier bis ſechs Perſonen ſpielen es am be-
quemſten. Jeder hat 1. 2. 3. und mehr metal-
lene Scheiben, mit welchen nach dem Ziele, das
in einer kleinen Scheibe beſteht, geworfen wird.
Für jede Scheibe, welche die eine Parthey dem
Ziele näher wirft, als die andre, zählt ſie einen
Punkt, und diejenige Parthey, welche zu-
erſt 12 Punkte zählt, hat das Spiel gewonnen.
Dieſs iſt der Gang des Spiels. Jezt noch noch einige
Erläuterungen.
Die Zahl der Scheiben für jede Perſon iſt
willkührlich. Sie ſind von Bley, ſo groſs als ein
Thalerſtück. Um ſie beym Spielen zu kennen,
werden ſie numerirt, oder mit haltenden Farben
überzogen. Es iſt bequem, wenn jeder Spieler
ſeine eigene Farbe hat, aber gar nicht nothwen-
dig. Nothwendiger iſt es aber, daſs jede Par-
they der Spieler eine eigene Farbe habe, und
da ſich die ganze Zahl der Spieler nicht bloſs in
2, ſondern auch in 3 und 4 Partheyen theilen
kann: ſo iſt es gut, 4 Farben zu haben, um die
abgeworfenen Scheiben der Partheyen leicht
auseinander finden zu können. Hat man aber
dergleichen Scheiben gar nicht, ſo laſſen ſich
auch Thalerſtücke gebrauchen, wenn man ſie
mit Zahlen bezeichnet.
Um die Sache mehr zu verſinnlichen, will
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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/155>, abgerufen am 21.11.2024.
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