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Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.

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Von den Familienangelegenheiten d. Regenten.
in Spanien muste im Pyrenäischen Frieden 1659. die
Vermählung seiner ältesten Infantin Maria Theresia mit
Ludewig XIV. in Frankreich bewilligen. Um die Ver-
mählung König Eduard IV. in England mit der Königin
Maria von Schottland zu bewürken, bekriegte der Pro-
tector 1547. dieses Königreich.
g] Einen solchen Grund hatte der Krieg König Philip II.
in Spanien gegen die Königin Elisabeth in England,
welche die Vermählung mit ihm ausschlug. s. Glafeys
V. R. S. 92.
h] Als König Karl VIII. in Frankreich seine Braut Mar-
garethe, die Tochter des Röm. Königs, Maximilian,
ihrem Vater wieder zurück schickte, so kam es darüber
zum Krieg.
i] Vattel droit des gens L. I. c. 5. §. 67.
k] Mosers Grundsätze in Frz. S. 166. Versuch 1. Th.
S. 316.
l] Dessen Grundsätze in Frz. S. 167. ff.
§. 2.
Kinder rc.

Hierbey komt wenig ins Völkerrecht eigentlich Ge-
hörige zu bemerken vor. Von den durch die Geburt
erlangten Erbfolgsrechten habe ich schon oben gehan-
delt. Daß die Souverains einander bey der Geburt
ihrer Kinder zu Gevattern zu bitten, und sich alsdenn
in den Curialen dieses Titels gegen einander zu bedie-
nen pflegen a], ob sie gleich heutzutage selten mehr per-
sönlich bey der Taufe erscheinen b], ist mehr eine wil-
kührliche Ceremonielsache. Die erstgebohrnen Söhne

und
Von den Familienangelegenheiten d. Regenten.
in Spanien muſte im Pyrenaͤiſchen Frieden 1659. die
Vermaͤhlung ſeiner aͤlteſten Infantin Maria Thereſia mit
Ludewig XIV. in Frankreich bewilligen. Um die Ver-
maͤhlung Koͤnig Eduard IV. in England mit der Koͤnigin
Maria von Schottland zu bewuͤrken, bekriegte der Pro-
tector 1547. dieſes Koͤnigreich.
g] Einen ſolchen Grund hatte der Krieg Koͤnig Philip II.
in Spanien gegen die Koͤnigin Eliſabeth in England,
welche die Vermaͤhlung mit ihm ausſchlug. ſ. Glafeys
V. R. S. 92.
h] Als Koͤnig Karl VIII. in Frankreich ſeine Braut Mar-
garethe, die Tochter des Roͤm. Koͤnigs, Maximilian,
ihrem Vater wieder zuruͤck ſchickte, ſo kam es daruͤber
zum Krieg.
i] Vattel droit des gens L. I. c. 5. §. 67.
k] Moſers Grundſaͤtze in Frz. S. 166. Verſuch 1. Th.
S. 316.
l] Deſſen Grundſaͤtze in Frz. S. 167. ff.
§. 2.
Kinder ꝛc.

Hierbey komt wenig ins Voͤlkerrecht eigentlich Ge-
hoͤrige zu bemerken vor. Von den durch die Geburt
erlangten Erbfolgsrechten habe ich ſchon oben gehan-
delt. Daß die Souverains einander bey der Geburt
ihrer Kinder zu Gevattern zu bitten, und ſich alsdenn
in den Curialen dieſes Titels gegen einander zu bedie-
nen pflegen a], ob ſie gleich heutzutage ſelten mehr per-
ſoͤnlich bey der Taufe erſcheinen b], iſt mehr eine wil-
kuͤhrliche Ceremonielſache. Die erſtgebohrnen Soͤhne

und
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[486/0500] Von den Familienangelegenheiten d. Regenten. f] in Spanien muſte im Pyrenaͤiſchen Frieden 1659. die Vermaͤhlung ſeiner aͤlteſten Infantin Maria Thereſia mit Ludewig XIV. in Frankreich bewilligen. Um die Ver- maͤhlung Koͤnig Eduard IV. in England mit der Koͤnigin Maria von Schottland zu bewuͤrken, bekriegte der Pro- tector 1547. dieſes Koͤnigreich. g] Einen ſolchen Grund hatte der Krieg Koͤnig Philip II. in Spanien gegen die Koͤnigin Eliſabeth in England, welche die Vermaͤhlung mit ihm ausſchlug. ſ. Glafeys V. R. S. 92. h] Als Koͤnig Karl VIII. in Frankreich ſeine Braut Mar- garethe, die Tochter des Roͤm. Koͤnigs, Maximilian, ihrem Vater wieder zuruͤck ſchickte, ſo kam es daruͤber zum Krieg. i] Vattel droit des gens L. I. c. 5. §. 67. k] Moſers Grundſaͤtze in Frz. S. 166. Verſuch 1. Th. S. 316. l] Deſſen Grundſaͤtze in Frz. S. 167. ff. §. 2. Kinder ꝛc. Hierbey komt wenig ins Voͤlkerrecht eigentlich Ge- hoͤrige zu bemerken vor. Von den durch die Geburt erlangten Erbfolgsrechten habe ich ſchon oben gehan- delt. Daß die Souverains einander bey der Geburt ihrer Kinder zu Gevattern zu bitten, und ſich alsdenn in den Curialen dieſes Titels gegen einander zu bedie- nen pflegen a], ob ſie gleich heutzutage ſelten mehr per- ſoͤnlich bey der Taufe erſcheinen b], iſt mehr eine wil- kuͤhrliche Ceremonielſache. Die erſtgebohrnen Soͤhne und

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Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792, S. 486. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht02_1792/500>, abgerufen am 22.11.2024.