Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.

Bild:
<< vorherige Seite

der Regenten gegen einander n. d. Völkerrecht.
dergleichen Gegenständen zu beobachten ist, gehört in
das Ceremonielwesen, wobey wenig verbindliches Statt
findet h]. Das Hauptwerk komt darauf an, ob ein
Souverain öffentlich und unter seinem Namen, oder
zwar öffentlich aber unter einem fremden Namen oder
ganz unbekant reißt i]; in welchem letztern Falle er
eigentlich gar kein Ceremoniel verlangen kann k].

a] Mosers Versuch 1. Th. S. 302. So ließ die rus-
sische Kaiserin 1787. der Pforte sogar Nachricht von
ihrer vorhabenden Reise an die Grenzen des türkischen
Reichs erteilen. Polit. Journ. März 1787. S. 257.
b] Mosers Grundsätze in Frz. S. 136. und dessen erste
Grundlehren S. 47.
c] Wie ich schon oben von Polen und Preussen angeführt
habe.
d] Mosers Versuch 1. Th. S. 303. So muste z. B.
der Grosherzog von Toscana 1738. im Venetianischen
Quarantaine halten.
e] Mosers erste Grundlehren S. 47.
f] Ebendaselbst.
g] Io. Chr. Dresleri epist. de iuribus principis incognito
peregrinantis odiosis. Martisb.
1730.
h] Schrodt Syst. I. G. P. I. c. 3. §. 58. Mosers
Grundsätze in Frz. S. 128. de Martens L. V.
§. 144. 45.
i] Mosers Grundsätze in Frz. S. 129.
k] Gleichwohl beschwerte sich der Czaar Peter I. in Ruß-
land, daß ihm zu Riga auf seiner Reise incognito im
Gefolge seiner Gesandschaft nicht Ehre genug erzeigt
worden. s. de Martens l. c.
§. 5.
Befreiung von der Unterwürfigkeit.

Ein Souverain, der sich in eines andern Landen
aufhält ist, nach dem strengen Rechte, zwar der Ho-

heit

der Regenten gegen einander n. d. Voͤlkerrecht.
dergleichen Gegenſtaͤnden zu beobachten iſt, gehoͤrt in
das Ceremonielweſen, wobey wenig verbindliches Statt
findet h]. Das Hauptwerk komt darauf an, ob ein
Souverain oͤffentlich und unter ſeinem Namen, oder
zwar oͤffentlich aber unter einem fremden Namen oder
ganz unbekant reißt i]; in welchem letztern Falle er
eigentlich gar kein Ceremoniel verlangen kann k].

a] Moſers Verſuch 1. Th. S. 302. So ließ die ruſ-
ſiſche Kaiſerin 1787. der Pforte ſogar Nachricht von
ihrer vorhabenden Reiſe an die Grenzen des tuͤrkiſchen
Reichs erteilen. Polit. Journ. Maͤrz 1787. S. 257.
b] Moſers Grundſaͤtze in Frz. S. 136. und deſſen erſte
Grundlehren S. 47.
c] Wie ich ſchon oben von Polen und Preuſſen angefuͤhrt
habe.
d] Moſers Verſuch 1. Th. S. 303. So muſte z. B.
der Grosherzog von Toſcana 1738. im Venetianiſchen
Quarantaine halten.
e] Moſers erſte Grundlehren S. 47.
f] Ebendaſelbſt.
g] Io. Chr. Dreſleri epiſt. de iuribus principis incognito
peregrinantis odioſis. Martisb.
1730.
h] Schrodt Syſt. I. G. P. I. c. 3. §. 58. Moſers
Grundſaͤtze in Frz. S. 128. de Martens L. V.
§. 144. 45.
i] Moſers Grundſaͤtze in Frz. S. 129.
k] Gleichwohl beſchwerte ſich der Czaar Peter I. in Ruß-
land, daß ihm zu Riga auf ſeiner Reiſe incognito im
Gefolge ſeiner Geſandſchaft nicht Ehre genug erzeigt
worden. ſ. de Martens l. c.
§. 5.
Befreiung von der Unterwuͤrfigkeit.

Ein Souverain, der ſich in eines andern Landen
aufhaͤlt iſt, nach dem ſtrengen Rechte, zwar der Ho-

heit
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0493" n="479"/><fw place="top" type="header">der Regenten gegen einander n. d. Vo&#x0364;lkerrecht.</fw><lb/>
dergleichen Gegen&#x017F;ta&#x0364;nden zu beobachten i&#x017F;t, geho&#x0364;rt in<lb/>
das Ceremonielwe&#x017F;en, wobey wenig verbindliches Statt<lb/>
findet <hi rendition="#aq"><hi rendition="#sup">h</hi></hi>]. Das Hauptwerk komt darauf an, ob ein<lb/>
Souverain o&#x0364;ffentlich und unter &#x017F;einem Namen, oder<lb/>
zwar o&#x0364;ffentlich aber unter einem fremden Namen oder<lb/>
ganz unbekant reißt <hi rendition="#aq"><hi rendition="#sup">i</hi></hi>]; in welchem letztern Falle er<lb/>
eigentlich gar kein Ceremoniel verlangen kann <hi rendition="#aq"><hi rendition="#sup">k</hi></hi>].</p><lb/>
            <note place="end" n="a]"><hi rendition="#fr">Mo&#x017F;ers</hi> Ver&#x017F;uch 1. Th. S. 302. So ließ die ru&#x017F;-<lb/>
&#x017F;i&#x017F;che Kai&#x017F;erin 1787. der Pforte &#x017F;ogar Nachricht von<lb/>
ihrer vorhabenden Rei&#x017F;e an die Grenzen des tu&#x0364;rki&#x017F;chen<lb/>
Reichs erteilen. Polit. Journ. Ma&#x0364;rz 1787. S. 257.</note><lb/>
            <note place="end" n="b]"><hi rendition="#fr">Mo&#x017F;ers</hi> Grund&#x017F;a&#x0364;tze in Frz. S. 136. und de&#x017F;&#x017F;en er&#x017F;te<lb/>
Grundlehren S. 47.</note><lb/>
            <note place="end" n="c]">Wie ich &#x017F;chon oben von Polen und Preu&#x017F;&#x017F;en angefu&#x0364;hrt<lb/>
habe.</note><lb/>
            <note place="end" n="d]"><hi rendition="#fr">Mo&#x017F;ers</hi> Ver&#x017F;uch 1. Th. S. 303. So mu&#x017F;te z. B.<lb/>
der Grosherzog von To&#x017F;cana 1738. im Venetiani&#x017F;chen<lb/>
Quarantaine halten.</note><lb/>
            <note place="end" n="e]"><hi rendition="#fr">Mo&#x017F;ers</hi> er&#x017F;te Grundlehren S. 47.</note><lb/>
            <note place="end" n="f]">Ebenda&#x017F;elb&#x017F;t.</note><lb/>
            <note place="end" n="g]"><hi rendition="#aq">Io. Chr. <hi rendition="#i">Dre&#x017F;leri</hi> epi&#x017F;t. de iuribus principis incognito<lb/>
peregrinantis odio&#x017F;is. Martisb.</hi> 1730.</note><lb/>
            <note place="end" n="h]"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Schrodt</hi> Sy&#x017F;t. I. G. P. I. c.</hi> 3. §. 58. <hi rendition="#fr">Mo&#x017F;ers</hi><lb/>
Grund&#x017F;a&#x0364;tze in Frz. S. 128. <hi rendition="#aq">de <hi rendition="#i">Martens</hi> L. V.</hi><lb/>
§. 144. 45.</note><lb/>
            <note place="end" n="i]"><hi rendition="#fr">Mo&#x017F;ers</hi> Grund&#x017F;a&#x0364;tze in Frz. S. 129.</note><lb/>
            <note place="end" n="k]">Gleichwohl be&#x017F;chwerte &#x017F;ich der Czaar Peter <hi rendition="#aq">I.</hi> in Ruß-<lb/>
land, daß ihm zu Riga auf &#x017F;einer Rei&#x017F;e incognito im<lb/>
Gefolge &#x017F;einer Ge&#x017F;and&#x017F;chaft nicht Ehre genug erzeigt<lb/>
worden. &#x017F;. <hi rendition="#aq">de <hi rendition="#i">Martens</hi> l. c.</hi></note>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 5.<lb/><hi rendition="#g">Befreiung von der Unterwu&#x0364;rfigkeit</hi>.</head><lb/>
            <p>Ein Souverain, der &#x017F;ich in eines andern Landen<lb/>
aufha&#x0364;lt i&#x017F;t, nach dem &#x017F;trengen Rechte, zwar der Ho-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">heit</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[479/0493] der Regenten gegen einander n. d. Voͤlkerrecht. dergleichen Gegenſtaͤnden zu beobachten iſt, gehoͤrt in das Ceremonielweſen, wobey wenig verbindliches Statt findet h]. Das Hauptwerk komt darauf an, ob ein Souverain oͤffentlich und unter ſeinem Namen, oder zwar oͤffentlich aber unter einem fremden Namen oder ganz unbekant reißt i]; in welchem letztern Falle er eigentlich gar kein Ceremoniel verlangen kann k]. a] Moſers Verſuch 1. Th. S. 302. So ließ die ruſ- ſiſche Kaiſerin 1787. der Pforte ſogar Nachricht von ihrer vorhabenden Reiſe an die Grenzen des tuͤrkiſchen Reichs erteilen. Polit. Journ. Maͤrz 1787. S. 257. b] Moſers Grundſaͤtze in Frz. S. 136. und deſſen erſte Grundlehren S. 47. c] Wie ich ſchon oben von Polen und Preuſſen angefuͤhrt habe. d] Moſers Verſuch 1. Th. S. 303. So muſte z. B. der Grosherzog von Toſcana 1738. im Venetianiſchen Quarantaine halten. e] Moſers erſte Grundlehren S. 47. f] Ebendaſelbſt. g] Io. Chr. Dreſleri epiſt. de iuribus principis incognito peregrinantis odioſis. Martisb. 1730. h] Schrodt Syſt. I. G. P. I. c. 3. §. 58. Moſers Grundſaͤtze in Frz. S. 128. de Martens L. V. §. 144. 45. i] Moſers Grundſaͤtze in Frz. S. 129. k] Gleichwohl beſchwerte ſich der Czaar Peter I. in Ruß- land, daß ihm zu Riga auf ſeiner Reiſe incognito im Gefolge ſeiner Geſandſchaft nicht Ehre genug erzeigt worden. ſ. de Martens l. c. §. 5. Befreiung von der Unterwuͤrfigkeit. Ein Souverain, der ſich in eines andern Landen aufhaͤlt iſt, nach dem ſtrengen Rechte, zwar der Ho- heit

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht02_1792
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht02_1792/493
Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792, S. 479. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht02_1792/493>, abgerufen am 18.12.2024.