Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.

Bild:
<< vorherige Seite
Von Garantirung der Lande.
geschlossen werden, bedungen sind, nicht anders als für
beständige zu achten.
c] In der vorangezogenen Garantie-Acte des Königs in
Grosbritannien wegen Schleswig vom 26. Jul. 1720.
heißt es z. B. Nachdem Ihro Maj. der König von
Grosbritannien mit Ihro Maj. dem Könige in Däne-
mark -- einen Vergleich getroffen, in welchem selbige,
dem Könige in Dänemark die Garantie des Herzogthums
Schleswig zugesagt, so lange der Waffenstillstand
zwischen den beiden Kronen Dänemark und
Schweden
bestehen würde mit der ausdrücklichen Be-
dingung, daß wofern der Friede zwischen ermeldten bei-
den Kronen noch vor Ausgang des Stillstandes der Waf-
fen könte geschlossen werden, daß alsdann und auf
diesen Fall die Garantie beständig seyn und im-
merfort bleiben solle
. Und -- der Friede -- endlich
zu einem glücklichen Zweck gediehen -- und Ihre Königl.
Maj. in Dänemark, um solche Verbindnisse desto vol-
komner zu machen annoch eine weitere Erklärung verlan-
gen; als versprechen und verbinden sich Ihre Königl.
Maj. von Grosbritannien, für sich, Ihre Erben etc.
Ihrer Maj. dem Könige in Dänemark etc. etc. denienigen
Theil des Herzogthums Schleswig, welchen J. K. M.
in Dänemark würklich in Händen haben, zu garantiren
und sie bey friedlichem und beständigen Besitz desselben
zu erhalten auch wider alle und iede so selbige darinn zu
stören trachten wolten, es geschehe solches directe oder
indirecte bestens zu schützen.
d] Der zeitigen Garantieen in Allianzen giebt es eine Menge
und trift man solche fast in allen Allianztractaten der
Höfe an. Rußland und Preussen garantirten einander
z. B. in der Allianz vom 31. März -- 11. April 1764.
Art. 2. alle Besitzungen in Europa, das ganze Bündnis
war aber nach Art. 13. nur auf acht Jahr errichtet.
e] Wenn
Von Garantirung der Lande.
geſchloſſen werden, bedungen ſind, nicht anders als fuͤr
beſtaͤndige zu achten.
c] In der vorangezogenen Garantie-Acte des Koͤnigs in
Grosbritannien wegen Schleswig vom 26. Jul. 1720.
heißt es z. B. Nachdem Ihro Maj. der Koͤnig von
Grosbritannien mit Ihro Maj. dem Koͤnige in Daͤne-
mark — einen Vergleich getroffen, in welchem ſelbige,
dem Koͤnige in Daͤnemark die Garantie des Herzogthums
Schleswig zugeſagt, ſo lange der Waffenſtillſtand
zwiſchen den beiden Kronen Daͤnemark und
Schweden
beſtehen wuͤrde mit der ausdruͤcklichen Be-
dingung, daß wofern der Friede zwiſchen ermeldten bei-
den Kronen noch vor Ausgang des Stillſtandes der Waf-
fen koͤnte geſchloſſen werden, daß alsdann und auf
dieſen Fall die Garantie beſtaͤndig ſeyn und im-
merfort bleiben ſolle
. Und — der Friede — endlich
zu einem gluͤcklichen Zweck gediehen — und Ihre Koͤnigl.
Maj. in Daͤnemark, um ſolche Verbindniſſe deſto vol-
komner zu machen annoch eine weitere Erklaͤrung verlan-
gen; als verſprechen und verbinden ſich Ihre Koͤnigl.
Maj. von Grosbritannien, fuͤr ſich, Ihre Erben ꝛc.
Ihrer Maj. dem Koͤnige in Daͤnemark ꝛc. ꝛc. denienigen
Theil des Herzogthums Schleswig, welchen J. K. M.
in Daͤnemark wuͤrklich in Haͤnden haben, zu garantiren
und ſie bey friedlichem und beſtaͤndigen Beſitz deſſelben
zu erhalten auch wider alle und iede ſo ſelbige darinn zu
ſtoͤren trachten wolten, es geſchehe ſolches directe oder
indirecte beſtens zu ſchuͤtzen.
d] Der zeitigen Garantieen in Allianzen giebt es eine Menge
und trift man ſolche faſt in allen Allianztractaten der
Hoͤfe an. Rußland und Preuſſen garantirten einander
z. B. in der Allianz vom 31. Maͤrz — 11. April 1764.
Art. 2. alle Beſitzungen in Europa, das ganze Buͤndnis
war aber nach Art. 13. nur auf acht Jahr errichtet.
e] Wenn
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <note place="end" n="b]"><pb facs="#f0260" n="246"/><fw place="top" type="header">Von Garantirung der Lande.</fw><lb/>
ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en werden, bedungen &#x017F;ind, nicht anders als fu&#x0364;r<lb/>
be&#x017F;ta&#x0364;ndige zu achten.</note><lb/>
            <note place="end" n="c]">In der vorangezogenen Garantie-Acte des Ko&#x0364;nigs in<lb/>
Grosbritannien wegen Schleswig vom 26. Jul. 1720.<lb/>
heißt es z. B. Nachdem Ihro Maj. der Ko&#x0364;nig von<lb/>
Grosbritannien mit Ihro Maj. dem Ko&#x0364;nige in Da&#x0364;ne-<lb/>
mark &#x2014; einen Vergleich getroffen, in welchem &#x017F;elbige,<lb/>
dem Ko&#x0364;nige in Da&#x0364;nemark die Garantie des Herzogthums<lb/>
Schleswig zuge&#x017F;agt, <hi rendition="#fr">&#x017F;o lange der Waffen&#x017F;till&#x017F;tand<lb/>
zwi&#x017F;chen den beiden Kronen Da&#x0364;nemark und<lb/>
Schweden</hi> be&#x017F;tehen wu&#x0364;rde mit der ausdru&#x0364;cklichen Be-<lb/>
dingung, daß wofern der Friede zwi&#x017F;chen ermeldten bei-<lb/>
den Kronen noch vor Ausgang des Still&#x017F;tandes der Waf-<lb/>
fen ko&#x0364;nte ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en werden, <hi rendition="#fr">daß alsdann und auf<lb/>
die&#x017F;en Fall die Garantie be&#x017F;ta&#x0364;ndig &#x017F;eyn und im-<lb/>
merfort bleiben &#x017F;olle</hi>. Und &#x2014; der Friede &#x2014; endlich<lb/>
zu einem glu&#x0364;cklichen Zweck gediehen &#x2014; und Ihre Ko&#x0364;nigl.<lb/>
Maj. in Da&#x0364;nemark, um &#x017F;olche Verbindni&#x017F;&#x017F;e de&#x017F;to vol-<lb/>
komner zu machen annoch eine weitere Erkla&#x0364;rung verlan-<lb/>
gen; als ver&#x017F;prechen und verbinden &#x017F;ich Ihre Ko&#x0364;nigl.<lb/>
Maj. von Grosbritannien, fu&#x0364;r &#x017F;ich, Ihre Erben &#xA75B;c.<lb/>
Ihrer Maj. dem Ko&#x0364;nige in Da&#x0364;nemark &#xA75B;c. &#xA75B;c. denienigen<lb/>
Theil des Herzogthums Schleswig, welchen J. K. M.<lb/>
in Da&#x0364;nemark wu&#x0364;rklich in Ha&#x0364;nden haben, zu garantiren<lb/>
und &#x017F;ie bey friedlichem und be&#x017F;ta&#x0364;ndigen Be&#x017F;itz de&#x017F;&#x017F;elben<lb/>
zu erhalten auch wider alle und iede &#x017F;o &#x017F;elbige darinn zu<lb/>
&#x017F;to&#x0364;ren trachten wolten, es ge&#x017F;chehe &#x017F;olches <hi rendition="#aq">directe</hi> oder<lb/><hi rendition="#aq">indirecte</hi> be&#x017F;tens zu &#x017F;chu&#x0364;tzen.</note><lb/>
            <note place="end" n="d]">Der zeitigen Garantieen in Allianzen giebt es eine Menge<lb/>
und trift man &#x017F;olche fa&#x017F;t in allen Allianztractaten der<lb/>
Ho&#x0364;fe an. Rußland und Preu&#x017F;&#x017F;en garantirten einander<lb/>
z. B. in der Allianz vom 31. Ma&#x0364;rz &#x2014; 11. April 1764.<lb/>
Art. 2. alle Be&#x017F;itzungen in Europa, das ganze Bu&#x0364;ndnis<lb/>
war aber nach Art. 13. nur auf acht Jahr errichtet.</note><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#sup">e</hi></hi>] Wenn</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[246/0260] Von Garantirung der Lande. b] geſchloſſen werden, bedungen ſind, nicht anders als fuͤr beſtaͤndige zu achten. c] In der vorangezogenen Garantie-Acte des Koͤnigs in Grosbritannien wegen Schleswig vom 26. Jul. 1720. heißt es z. B. Nachdem Ihro Maj. der Koͤnig von Grosbritannien mit Ihro Maj. dem Koͤnige in Daͤne- mark — einen Vergleich getroffen, in welchem ſelbige, dem Koͤnige in Daͤnemark die Garantie des Herzogthums Schleswig zugeſagt, ſo lange der Waffenſtillſtand zwiſchen den beiden Kronen Daͤnemark und Schweden beſtehen wuͤrde mit der ausdruͤcklichen Be- dingung, daß wofern der Friede zwiſchen ermeldten bei- den Kronen noch vor Ausgang des Stillſtandes der Waf- fen koͤnte geſchloſſen werden, daß alsdann und auf dieſen Fall die Garantie beſtaͤndig ſeyn und im- merfort bleiben ſolle. Und — der Friede — endlich zu einem gluͤcklichen Zweck gediehen — und Ihre Koͤnigl. Maj. in Daͤnemark, um ſolche Verbindniſſe deſto vol- komner zu machen annoch eine weitere Erklaͤrung verlan- gen; als verſprechen und verbinden ſich Ihre Koͤnigl. Maj. von Grosbritannien, fuͤr ſich, Ihre Erben ꝛc. Ihrer Maj. dem Koͤnige in Daͤnemark ꝛc. ꝛc. denienigen Theil des Herzogthums Schleswig, welchen J. K. M. in Daͤnemark wuͤrklich in Haͤnden haben, zu garantiren und ſie bey friedlichem und beſtaͤndigen Beſitz deſſelben zu erhalten auch wider alle und iede ſo ſelbige darinn zu ſtoͤren trachten wolten, es geſchehe ſolches directe oder indirecte beſtens zu ſchuͤtzen. d] Der zeitigen Garantieen in Allianzen giebt es eine Menge und trift man ſolche faſt in allen Allianztractaten der Hoͤfe an. Rußland und Preuſſen garantirten einander z. B. in der Allianz vom 31. Maͤrz — 11. April 1764. Art. 2. alle Beſitzungen in Europa, das ganze Buͤndnis war aber nach Art. 13. nur auf acht Jahr errichtet. e] Wenn

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht02_1792
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht02_1792/260
Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht02_1792/260>, abgerufen am 16.07.2024.