Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711.lung feste machen / a posteriori. Denn wenn ein Mensch rechte gute Wercke thut / so kan er dadurch versichert seyn / daß er noch im Glauben und in dem Stande der Wiedergeburth sich befinde / und also auf dem Wege der Seeligkeit fortgehe. Der andere Spruch / Rom. 8 / 17. handelt nicht de causa meritoria, sondern de ordine & Statu salvandorum. Der dritte Spruch / Jac. 2 / 24. ist aus der Connexion und Scopo der Epistel zu urtheilen / und da wird jederman sehen / daß Jacobus nicht handele / wie der Mensch vor GOtt effective soll gerecht werden / welches allein durch den Glauben an JEsum geschicht; sondern de Justificatione declarativa coram hominibus, oder woraus die Menschen erkennen können daß einer im Stande der Gerechtfertigung sich befinde / darum spricht eben der Apostel: Zeige mir deinen Glauben mit deinen Wercken / in eben diesem 2. Capitel. Der fünfte Spruch 1. Cor. 13 / 2. handelt von dem wunderthätigen Glauben / der auch ohne den Gerechtmachenden seyn kan / wie aus Matth. 7 / 22. zu sehen. Was der Autor zuletzte setzt von unseren Klagen / über das böse Leben ihrer Priester / so ist zu wissen / daß derjenigen Priester / welche bey lung feste machen / à posteriori. Denn wenn ein Mensch rechte gute Wercke thut / so kan er dadurch versichert seyn / daß er noch im Glauben und in dem Stande der Wiedergeburth sich befinde / und also auf dem Wege der Seeligkeit fortgehe. Der andere Spruch / Rom. 8 / 17. handelt nicht de causâ meritoriâ, sondern de ordine & Statu salvandorum. Der dritte Spruch / Jac. 2 / 24. ist aus der Connexion und Scopo der Epistel zu urtheilen / und da wird jederman sehen / daß Jacobus nicht handele / wie der Mensch vor GOtt effectivè soll gerecht werden / welches allein durch den Glauben an JEsum geschicht; sondern de Justificatione declarativa coram hominibus, oder woraus die Menschen erkennen können daß einer im Stande der Gerechtfertigung sich befinde / darum spricht eben der Apostel: Zeige mir deinen Glauben mit deinen Wercken / in eben diesem 2. Capitel. Der fünfte Spruch 1. Cor. 13 / 2. handelt von dem wunderthätigen Glauben / der auch ohne den Gerechtmachenden seyn kan / wie aus Matth. 7 / 22. zu sehen. Was der Autor zuletzte setzt von unseren Klagen / über das böse Leben ihrer Priester / so ist zu wissen / daß derjenigen Priester / welche bey <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0064" n="64"/> lung feste machen / à posteriori. Denn wenn ein Mensch rechte gute Wercke thut / so kan er dadurch versichert seyn / daß er noch im Glauben und in dem Stande der Wiedergeburth sich befinde / und also auf dem Wege der Seeligkeit fortgehe. Der andere Spruch / Rom. 8 / 17. handelt nicht de causâ meritoriâ, sondern de ordine & Statu salvandorum. Der dritte Spruch / Jac. 2 / 24. ist aus der Connexion und Scopo der Epistel zu urtheilen / und da wird jederman sehen / daß Jacobus nicht handele / wie der Mensch vor GOtt effectivè soll gerecht werden / welches allein durch den Glauben an JEsum geschicht; sondern de Justificatione declarativa coram hominibus, oder woraus die Menschen erkennen können daß einer im Stande der Gerechtfertigung sich befinde / darum spricht eben der Apostel: Zeige mir deinen Glauben mit deinen Wercken / in eben diesem 2. Capitel. Der fünfte Spruch 1. Cor. 13 / 2. handelt von dem wunderthätigen Glauben / der auch ohne den Gerechtmachenden seyn kan / wie aus Matth. 7 / 22. zu sehen. Was der Autor zuletzte setzt von unseren Klagen / über das böse Leben ihrer Priester / so ist zu wissen / daß derjenigen Priester / welche bey </p> </div> </body> </text> </TEI> [64/0064]
lung feste machen / à posteriori. Denn wenn ein Mensch rechte gute Wercke thut / so kan er dadurch versichert seyn / daß er noch im Glauben und in dem Stande der Wiedergeburth sich befinde / und also auf dem Wege der Seeligkeit fortgehe. Der andere Spruch / Rom. 8 / 17. handelt nicht de causâ meritoriâ, sondern de ordine & Statu salvandorum. Der dritte Spruch / Jac. 2 / 24. ist aus der Connexion und Scopo der Epistel zu urtheilen / und da wird jederman sehen / daß Jacobus nicht handele / wie der Mensch vor GOtt effectivè soll gerecht werden / welches allein durch den Glauben an JEsum geschicht; sondern de Justificatione declarativa coram hominibus, oder woraus die Menschen erkennen können daß einer im Stande der Gerechtfertigung sich befinde / darum spricht eben der Apostel: Zeige mir deinen Glauben mit deinen Wercken / in eben diesem 2. Capitel. Der fünfte Spruch 1. Cor. 13 / 2. handelt von dem wunderthätigen Glauben / der auch ohne den Gerechtmachenden seyn kan / wie aus Matth. 7 / 22. zu sehen. Was der Autor zuletzte setzt von unseren Klagen / über das böse Leben ihrer Priester / so ist zu wissen / daß derjenigen Priester / welche bey
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Zitationshilfe: | Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_sendschreiben_1711/64>, abgerufen am 22.07.2024. |