Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711.aber ist noch nicht bewiesen / daß nicht ein und ander Irrthum einschleichen kan. Man bedencke über das oben angeführte Exempel den Zustand der Kirchen zu Corinthen die 7. Gemeinen in der Apoc. und mercke dabey die Worte Pauli Act. 20. v. 30. und lerne: Ab officio tuendae veritatis ad effectum nunquam mutandae veritatis N. V. C. Petrus war auch ein Pfeiler der Warheit und wanckte gleichwohl. confer. Euseb. lib. 5. Hist. Eccl. c.1. Gregor. Naz. T. I. pag. 389. Und wie wird es um die Application stehen? Solte die Römische Kirche ohne Irrthum seyn / die so viel Lehren hat / die nicht nur [fremdsprachliches Material] sondern gar [fremdsprachliches Material] sind? Hierauf folgen noch 2. Stücke / die er sich vorläufftig zu betrachten vornimmt: 1.) etliche unfehlbare Haupt-Puncta, in welchen alle Christliche Religionen einstimmen / 2.) die Grund-Regeln der Vernunfft. Was das erste Stück anbelangt; so wundert michs daß er nicht sowohl das Principium selber zum Grunde legt / als nur etliche Principiata, die doch ihre Gewißheit und Ansehen / erst aus der Heil. Schrifft her haben. Bey dem 3. acht ich wohl zu mercken / daß es nicht genug ist die Glaubens-Lehre wissen und bekennen / und zu sagen: HErr / HErr / sondern GOttes aber ist noch nicht bewiesen / daß nicht ein und ander Irrthum einschleichen kan. Man bedencke über das oben angeführte Exempel den Zustand der Kirchen zu Corinthen die 7. Gemeinen in der Apoc. und mercke dabey die Worte Pauli Act. 20. v. 30. und lerne: Ab officio tuendae veritatis ad effectum nunquam mutandae veritatis N. V. C. Petrus war auch ein Pfeiler der Warheit und wanckte gleichwohl. confer. Euseb. lib. 5. Hist. Eccl. c.1. Gregor. Naz. T. I. pag. 389. Und wie wird es um die Application stehen? Solte die Römische Kirche ohne Irrthum seyn / die so viel Lehren hat / die nicht nur [fremdsprachliches Material] sondern gar [fremdsprachliches Material] sind? Hierauf folgen noch 2. Stücke / die er sich vorläufftig zu betrachten vornimmt: 1.) etliche unfehlbare Haupt-Puncta, in welchen alle Christliche Religionen einstim̃en / 2.) die Grund-Regeln der Vernunfft. Was das erste Stück anbelangt; so wundert michs daß er nicht sowohl das Principium selber zum Grunde legt / als nur etliche Principiata, die doch ihre Gewißheit und Ansehen / erst aus der Heil. Schrifft her haben. Bey dem 3. acht ich wohl zu mercken / daß es nicht genug ist die Glaubens-Lehre wissen und bekennen / und zu sagen: HErr / HErr / sondern GOttes <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0014" n="14"/> aber ist noch nicht bewiesen / daß nicht ein und ander Irrthum einschleichen kan. Man bedencke über das oben angeführte Exempel den Zustand der Kirchen zu Corinthen die 7. Gemeinen in der Apoc. und mercke dabey die Worte Pauli Act. 20. v. 30. und lerne: Ab officio tuendae veritatis ad effectum nunquam mutandae veritatis N. V. C. Petrus war auch ein Pfeiler der Warheit und wanckte gleichwohl. confer. Euseb. lib. 5. Hist. Eccl. c.1. Gregor. Naz. T. I. pag. 389. Und wie wird es um die Application stehen? Solte die Römische Kirche ohne Irrthum seyn / die so viel Lehren hat / die nicht nur <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> sondern gar <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> sind? Hierauf folgen noch 2. Stücke / die er sich vorläufftig zu betrachten vornimmt: 1.) etliche unfehlbare Haupt-Puncta, in welchen alle Christliche Religionen einstim̃en / 2.) die Grund-Regeln der Vernunfft. Was das erste Stück anbelangt; so wundert michs daß er nicht sowohl das Principium selber zum Grunde legt / als nur etliche Principiata, die doch ihre Gewißheit und Ansehen / erst aus der Heil. Schrifft her haben. Bey dem 3. acht ich wohl zu mercken / daß es nicht genug ist die Glaubens-Lehre wissen und bekennen / und zu sagen: HErr / HErr / sondern GOttes </p> </div> </body> </text> </TEI> [14/0014]
aber ist noch nicht bewiesen / daß nicht ein und ander Irrthum einschleichen kan. Man bedencke über das oben angeführte Exempel den Zustand der Kirchen zu Corinthen die 7. Gemeinen in der Apoc. und mercke dabey die Worte Pauli Act. 20. v. 30. und lerne: Ab officio tuendae veritatis ad effectum nunquam mutandae veritatis N. V. C. Petrus war auch ein Pfeiler der Warheit und wanckte gleichwohl. confer. Euseb. lib. 5. Hist. Eccl. c.1. Gregor. Naz. T. I. pag. 389. Und wie wird es um die Application stehen? Solte die Römische Kirche ohne Irrthum seyn / die so viel Lehren hat / die nicht nur _ sondern gar _ sind? Hierauf folgen noch 2. Stücke / die er sich vorläufftig zu betrachten vornimmt: 1.) etliche unfehlbare Haupt-Puncta, in welchen alle Christliche Religionen einstim̃en / 2.) die Grund-Regeln der Vernunfft. Was das erste Stück anbelangt; so wundert michs daß er nicht sowohl das Principium selber zum Grunde legt / als nur etliche Principiata, die doch ihre Gewißheit und Ansehen / erst aus der Heil. Schrifft her haben. Bey dem 3. acht ich wohl zu mercken / daß es nicht genug ist die Glaubens-Lehre wissen und bekennen / und zu sagen: HErr / HErr / sondern GOttes
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Zitationshilfe: | Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_sendschreiben_1711/14>, abgerufen am 16.02.2025. |