Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711.15. Weil man in der Römischen Kirche sehr viel lügenhaffte Wunder findet, 2. Thess. 2, 9. 10. bey deren Untersuchung es sich zeiget, daß alles was man sonderlich von den wunderthätigen Bildern vorgiebet, auf Lügen und Betrug hinaus lausse. 16. Weil man in der Römischen Kirche mehr zu der Mutter (zu der Heil. Jungfrau Maria) als zu dem (himmlischen) Vater ruffet und schreyet, und mit der Mutter unsers Heylandes und dero Bildern, so große Abgötterey begehet, daß auch unterschiedene Gewissenhaffte Papisten selbst einen Greuel davor bekommen, und deßwegen ein Buch heraus gegeben haben contra indiscretos B. Virginis Cultores. 17. Weil in den Ländern, welche der Römischen Kirche recht eyfrig zugethan sind, der Abgöttische Bilder-Dienst so sehr überhand genommen hat, daß man wohl sagen kan aus Esaiä am 2, 8. 9. Ihr Land ist voll Götzen, sie bethen an ihrer Hände Werck, welches ihre Finger gemacht haben. Da bücket sich der Pöbel, da demüthigen sich die Junckern. 18. Weil man in der Römischen Kirche von der Heiligen Schrifft als dem rechten Glaubens-Grunde abgezogen, und im Gegentheil auf die Autorität der Menschen (des Pabstes und der Praelaten) geführet wird, so daß man dasselbige glauben soll und muß, was sie beschliessen und haben wollen; da doch die Apostel selbst nicht haben wollen Herren unsers Glaubens seyn, 2. Cor. 1, 24. 19. Weil das Pabstthum gantz von andrer Art ist, als die Beschaffenheit des Reiches Christi es mit 15. Weil man in der Römischen Kirche sehr viel lügenhaffte Wunder findet, 2. Thess. 2, 9. 10. bey deren Untersuchung es sich zeiget, daß alles was man sonderlich von den wunderthätigen Bildern vorgiebet, auf Lügen und Betrug hinaus lausse. 16. Weil man in der Römischen Kirche mehr zu der Mutter (zu der Heil. Jungfrau Maria) als zu dem (himmlischen) Vater ruffet und schreyet, und mit der Mutter unsers Heylandes und dero Bildern, so große Abgötterey begehet, daß auch unterschiedene Gewissenhaffte Papisten selbst einen Greuel davor bekommen, und deßwegen ein Buch heraus gegeben haben contra indiscretos B. Virginis Cultores. 17. Weil in den Ländern, welche der Römischen Kirche recht eyfrig zugethan sind, der Abgöttische Bilder-Dienst so sehr überhand genommen hat, daß man wohl sagen kan aus Esaiä am 2, 8. 9. Ihr Land ist voll Götzen, sie bethen an ihrer Hände Werck, welches ihre Finger gemacht haben. Da bücket sich der Pöbel, da demüthigen sich die Junckern. 18. Weil man in der Römischen Kirche von der Heiligen Schrifft als dem rechten Glaubens-Grunde abgezogen, und im Gegentheil auf die Autorität der Menschen (des Pabstes und der Praelaten) geführet wird, so daß man dasselbige glauben soll und muß, was sie beschliessen und haben wollen; da doch die Apostel selbst nicht haben wollen Herren unsers Glaubens seyn, 2. Cor. 1, 24. 19. Weil das Pabstthum gantz von andrer Art ist, als die Beschaffenheit des Reiches Christi es mit <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0121" n="121"/> <p>15. Weil man in der Römischen Kirche sehr viel lügenhaffte Wunder findet, 2. Thess. 2, 9. 10. bey deren Untersuchung es sich zeiget, daß alles was man sonderlich von den wunderthätigen Bildern vorgiebet, auf Lügen und Betrug hinaus lausse.</p> <p>16. Weil man in der Römischen Kirche mehr zu der Mutter (zu der Heil. Jungfrau Maria) als zu dem (himmlischen) Vater ruffet und schreyet, und mit der Mutter unsers Heylandes und dero Bildern, so große Abgötterey begehet, daß auch unterschiedene Gewissenhaffte Papisten selbst einen Greuel davor bekommen, und deßwegen ein Buch heraus gegeben haben contra indiscretos B. Virginis Cultores.</p> <p>17. Weil in den Ländern, welche der Römischen Kirche recht eyfrig zugethan sind, der Abgöttische Bilder-Dienst so sehr überhand genommen hat, daß man wohl sagen kan aus Esaiä am 2, 8. 9. Ihr Land ist voll Götzen, sie bethen an ihrer Hände Werck, welches ihre Finger gemacht haben. Da bücket sich der Pöbel, da demüthigen sich die Junckern.</p> <p>18. Weil man in der Römischen Kirche von der Heiligen Schrifft als dem rechten Glaubens-Grunde abgezogen, und im Gegentheil auf die Autorität der Menschen (des Pabstes und der Praelaten) geführet wird, so daß man dasselbige glauben soll und muß, was sie beschliessen und haben wollen; da doch die Apostel selbst nicht haben wollen Herren unsers Glaubens seyn, 2. Cor. 1, 24.</p> <p>19. Weil das Pabstthum gantz von andrer Art ist, als die Beschaffenheit des Reiches Christi es mit </p> </div> </body> </text> </TEI> [121/0121]
15. Weil man in der Römischen Kirche sehr viel lügenhaffte Wunder findet, 2. Thess. 2, 9. 10. bey deren Untersuchung es sich zeiget, daß alles was man sonderlich von den wunderthätigen Bildern vorgiebet, auf Lügen und Betrug hinaus lausse.
16. Weil man in der Römischen Kirche mehr zu der Mutter (zu der Heil. Jungfrau Maria) als zu dem (himmlischen) Vater ruffet und schreyet, und mit der Mutter unsers Heylandes und dero Bildern, so große Abgötterey begehet, daß auch unterschiedene Gewissenhaffte Papisten selbst einen Greuel davor bekommen, und deßwegen ein Buch heraus gegeben haben contra indiscretos B. Virginis Cultores.
17. Weil in den Ländern, welche der Römischen Kirche recht eyfrig zugethan sind, der Abgöttische Bilder-Dienst so sehr überhand genommen hat, daß man wohl sagen kan aus Esaiä am 2, 8. 9. Ihr Land ist voll Götzen, sie bethen an ihrer Hände Werck, welches ihre Finger gemacht haben. Da bücket sich der Pöbel, da demüthigen sich die Junckern.
18. Weil man in der Römischen Kirche von der Heiligen Schrifft als dem rechten Glaubens-Grunde abgezogen, und im Gegentheil auf die Autorität der Menschen (des Pabstes und der Praelaten) geführet wird, so daß man dasselbige glauben soll und muß, was sie beschliessen und haben wollen; da doch die Apostel selbst nicht haben wollen Herren unsers Glaubens seyn, 2. Cor. 1, 24.
19. Weil das Pabstthum gantz von andrer Art ist, als die Beschaffenheit des Reiches Christi es mit
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_sendschreiben_1711 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_sendschreiben_1711/121 |
Zitationshilfe: | Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_sendschreiben_1711/121>, abgerufen am 16.02.2025. |