Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711.könten zu statten kommen, und verdienstlich seyn; da doch Christus ausdrücklich gesaget hat: Wenn ihr alles gethan, was euch befohlen ist, so sprecht: Wir sind unnütze Knechte, wir haben gethan, was wir zu thun schuldig waren, Luc. 17, 10. 8. Weil man in der Römischen Kirche die Sterbenden beredet, daß sie in ein schrecklich Feuer hinein müssen / so bald ihre Seele von dem Leibe getrennet würde; da im Gegentheil die H. Schrifft denen, die im Glauben an Christum JEsum sterben, genugsame Versicherung giebet, daß sie zum Friede kommen, Luc. 2, 29. und zur Ruhe, Apoc. 14, 13. 9. Weil die Römische Kirche die Communicanten Christi Blut nicht will trincken lassen, sondern verordnet, daß sie es unter dem gesegneten Brodte mit essen sollen; da doch Christus sein Blut zu trincken / und nicht zu essen eingesetzet hat; ingleichen weil sie das Trincken des Blutes Christi nur einem gestattet, nemlich dem Conficienti, da doch Christus zu seinen Aposteln, (welche dazumahl nicht die Conficienten, sondern Communicanten waren,) gesaget hat, trincket alle daraus. Ist denn der Conficiens Herr Omnis? 10. Weil man in der Römischen Kirchen viele Menschen-Gebote hat, wider welche Christus iederzeit gar sehr geeifert, Matth. 15. & 23. 11. Weil man in der Römischen Kirche die Leute dadurch zu bekehren suchet, daß man ihnen Geld und Ehre anbiethet; da im Gegentheil die Aposteb auf keine andere Art sich bemühet haben die Menschen zu bekehren / als durch Lehren und Predigen, könten zu statten kommen, und verdienstlich seyn; da doch Christus ausdrücklich gesaget hat: Wenn ihr alles gethan, was euch befohlen ist, so sprecht: Wir sind unnütze Knechte, wir haben gethan, was wir zu thun schuldig waren, Luc. 17, 10. 8. Weil man in der Römischen Kirche die Sterbenden beredet, daß sie in ein schrecklich Feuer hinein müssen / so bald ihre Seele von dem Leibe getrennet würde; da im Gegentheil die H. Schrifft denen, die im Glauben an Christum JEsum sterben, genugsame Versicherung giebet, daß sie zum Friede kommen, Luc. 2, 29. und zur Ruhe, Apoc. 14, 13. 9. Weil die Römische Kirche die Communicanten Christi Blut nicht will trincken lassen, sondern verordnet, daß sie es unter dem gesegneten Brodte mit essen sollen; da doch Christus sein Blut zu trincken / und nicht zu essen eingesetzet hat; ingleichen weil sie das Trincken des Blutes Christi nur einem gestattet, nemlich dem Conficienti, da doch Christus zu seinen Aposteln, (welche dazumahl nicht die Conficienten, sondern Communicanten waren,) gesaget hat, trincket alle daraus. Ist denn der Conficiens Herr Omnis? 10. Weil man in der Römischen Kirchen viele Menschen-Gebote hat, wider welche Christus iederzeit gar sehr geeifert, Matth. 15. & 23. 11. Weil man in der Römischen Kirche die Leute dadurch zu bekehren suchet, daß man ihnen Geld und Ehre anbiethet; da im Gegentheil die Aposteb auf keine andere Art sich bemühet haben die Menschen zu bekehren / als durch Lehren und Predigen, <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0119" n="119"/> könten zu statten kommen, und verdienstlich seyn; da doch Christus ausdrücklich gesaget hat: Wenn ihr alles gethan, was euch befohlen ist, so sprecht: Wir sind unnütze Knechte, wir haben gethan, was wir zu thun schuldig waren, Luc. 17, 10.</p> <p>8. Weil man in der Römischen Kirche die Sterbenden beredet, daß sie in ein schrecklich Feuer hinein müssen / so bald ihre Seele von dem Leibe getrennet würde; da im Gegentheil die H. Schrifft denen, die im Glauben an Christum JEsum sterben, genugsame Versicherung giebet, daß sie zum Friede kommen, Luc. 2, 29. und zur Ruhe, Apoc. 14, 13.</p> <p>9. Weil die Römische Kirche die Communicanten Christi Blut nicht will trincken lassen, sondern verordnet, daß sie es unter dem gesegneten Brodte mit essen sollen; da doch Christus sein Blut zu trincken / und nicht zu essen eingesetzet hat; ingleichen weil sie das Trincken des Blutes Christi nur einem gestattet, nemlich dem Conficienti, da doch Christus zu seinen Aposteln, (welche dazumahl nicht die Conficienten, sondern Communicanten waren,) gesaget hat, trincket alle daraus. Ist denn der Conficiens Herr Omnis?</p> <p>10. Weil man in der Römischen Kirchen viele Menschen-Gebote hat, wider welche Christus iederzeit gar sehr geeifert, Matth. 15. & 23.</p> <p>11. Weil man in der Römischen Kirche die Leute dadurch zu bekehren suchet, daß man ihnen Geld und Ehre anbiethet; da im Gegentheil die Aposteb auf keine andere Art sich bemühet haben die Menschen zu bekehren / als durch Lehren und Predigen, </p> </div> </body> </text> </TEI> [119/0119]
könten zu statten kommen, und verdienstlich seyn; da doch Christus ausdrücklich gesaget hat: Wenn ihr alles gethan, was euch befohlen ist, so sprecht: Wir sind unnütze Knechte, wir haben gethan, was wir zu thun schuldig waren, Luc. 17, 10.
8. Weil man in der Römischen Kirche die Sterbenden beredet, daß sie in ein schrecklich Feuer hinein müssen / so bald ihre Seele von dem Leibe getrennet würde; da im Gegentheil die H. Schrifft denen, die im Glauben an Christum JEsum sterben, genugsame Versicherung giebet, daß sie zum Friede kommen, Luc. 2, 29. und zur Ruhe, Apoc. 14, 13.
9. Weil die Römische Kirche die Communicanten Christi Blut nicht will trincken lassen, sondern verordnet, daß sie es unter dem gesegneten Brodte mit essen sollen; da doch Christus sein Blut zu trincken / und nicht zu essen eingesetzet hat; ingleichen weil sie das Trincken des Blutes Christi nur einem gestattet, nemlich dem Conficienti, da doch Christus zu seinen Aposteln, (welche dazumahl nicht die Conficienten, sondern Communicanten waren,) gesaget hat, trincket alle daraus. Ist denn der Conficiens Herr Omnis?
10. Weil man in der Römischen Kirchen viele Menschen-Gebote hat, wider welche Christus iederzeit gar sehr geeifert, Matth. 15. & 23.
11. Weil man in der Römischen Kirche die Leute dadurch zu bekehren suchet, daß man ihnen Geld und Ehre anbiethet; da im Gegentheil die Aposteb auf keine andere Art sich bemühet haben die Menschen zu bekehren / als durch Lehren und Predigen,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_sendschreiben_1711 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_sendschreiben_1711/119 |
Zitationshilfe: | Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_sendschreiben_1711/119>, abgerufen am 16.02.2025. |