Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711.

Bild:
<< vorherige Seite

fertig damit zugegangen. Daß die damahls in Augspurg anwesende Lutherischen Theologi von der Theologischen Wissenschafft mehr als ihnen lieb gewesen / geschmecket haben / hat P. Eccius nebst seinen Consorten mehr als zu sehr erfahren / sowohl in dem Colloquio, welches sie mit den Unsrigen nach der übergebenen Confession angestellet haben / als auch durch die von dem sel. Philippo Melanchtone ausgefertigte schriffrliche Apologiam Augustanae Confessionis. 6. Was der Autor zuletzt von denen zu Augspurg versammleten Lutheranern vorgiebt / ist eine unverantwortliche Verläumdung. 7. Wenn der Autor schreibet / daß unsre Augspurgische Confession nur von etlichen Städten sey angenommen worden / so widerspricht er hiermit dem Bellarmino, welcher in seiner Praefatione Opp. editorum hefftig darüber klaget / daß solche Lehre nicht allein durch gantz Deutschland durchgebrochen / sondern auch die benachbarten Länder / Franckreich / Spanien / Engelland etc. eingenommen habe / und endlich gar über die Alpen-Gebürge gekommen / und in das Hertz von Italien eingedrungen sey.

fertig damit zugegangen. Daß die damahls in Augspurg anwesende Lutherischen Theologi von der Theologischen Wissenschafft mehr als ihnen lieb gewesen / geschmecket haben / hat P. Eccius nebst seinen Consorten mehr als zu sehr erfahren / sowohl in dem Colloquio, welches sie mit den Unsrigen nach der übergebenen Confession angestellet haben / als auch durch die von dem sel. Philippo Melanchtone ausgefertigte schriffrliche Apologiam Augustanae Confessionis. 6. Was der Autor zuletzt von denen zu Augspurg versam̃leten Lutheranern vorgiebt / ist eine unverantwortliche Verläumdung. 7. Wenn der Autor schreibet / daß unsre Augspurgische Confession nur von etlichen Städten sey angenommen worden / so widerspricht er hiermit dem Bellarmino, welcher in seiner Praefatione Opp. editorum hefftig darüber klaget / daß solche Lehre nicht allein durch gantz Deutschland durchgebrochen / sondern auch die benachbarten Länder / Franckreich / Spanien / Engelland etc. eingenommen habe / und endlich gar über die Alpen-Gebürge gekommen / und in das Hertz von Italien eingedrungen sey.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0102" n="102"/>
fertig damit zugegangen. Daß die damahls in Augspurg anwesende                      Lutherischen Theologi von der Theologischen Wissenschafft mehr als ihnen lieb                      gewesen / geschmecket haben / hat P. Eccius nebst seinen Consorten mehr als zu                      sehr erfahren / sowohl in dem Colloquio, welches sie mit den Unsrigen nach der                      übergebenen Confession angestellet haben / als auch durch die von dem sel.                      Philippo Melanchtone ausgefertigte schriffrliche Apologiam Augustanae                      Confessionis. 6. Was der Autor zuletzt von denen zu Augspurg versam&#x0303;leten Lutheranern vorgiebt / ist eine unverantwortliche Verläumdung. 7. Wenn                      der Autor schreibet / daß unsre Augspurgische Confession nur von etlichen                      Städten sey angenommen worden / so widerspricht er hiermit dem Bellarmino,                      welcher in seiner Praefatione Opp. editorum hefftig darüber klaget / daß solche                      Lehre nicht allein durch gantz Deutschland durchgebrochen / sondern auch die                      benachbarten Länder / Franckreich / Spanien / Engelland etc. eingenommen habe /                      und endlich gar über die Alpen-Gebürge gekommen / und in das Hertz von Italien                      eingedrungen sey.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[102/0102] fertig damit zugegangen. Daß die damahls in Augspurg anwesende Lutherischen Theologi von der Theologischen Wissenschafft mehr als ihnen lieb gewesen / geschmecket haben / hat P. Eccius nebst seinen Consorten mehr als zu sehr erfahren / sowohl in dem Colloquio, welches sie mit den Unsrigen nach der übergebenen Confession angestellet haben / als auch durch die von dem sel. Philippo Melanchtone ausgefertigte schriffrliche Apologiam Augustanae Confessionis. 6. Was der Autor zuletzt von denen zu Augspurg versam̃leten Lutheranern vorgiebt / ist eine unverantwortliche Verläumdung. 7. Wenn der Autor schreibet / daß unsre Augspurgische Confession nur von etlichen Städten sey angenommen worden / so widerspricht er hiermit dem Bellarmino, welcher in seiner Praefatione Opp. editorum hefftig darüber klaget / daß solche Lehre nicht allein durch gantz Deutschland durchgebrochen / sondern auch die benachbarten Länder / Franckreich / Spanien / Engelland etc. eingenommen habe / und endlich gar über die Alpen-Gebürge gekommen / und in das Hertz von Italien eingedrungen sey.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_sendschreiben_1711
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_sendschreiben_1711/102
Zitationshilfe: Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_sendschreiben_1711/102>, abgerufen am 03.12.2024.