Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.

Bild:
<< vorherige Seite

Von Ceremonial-Ataquirung und Defend.
chen und andern Wercken desto sicherer biß et-
wan auff 10. R. von bedeckten Wege ab avanci-
ren/ und solche in einem perfecten Standt zur Be-
deckung bringen können: Jnzwischen soll man
auch den grösten Vorrath der Mörser gebraut
chen/ und die Festung mit Feuer auff den Bastio-
nen und in Häusern/ wann es anders nöthig und
nützlich ist/ ängstigen/ damit die Belagerte von
ihrer Defension in etwas abgehalten/ und zu an-
derer Arbeit angestrenget werden. So sollen
auch die Redonten oder Lermen-Plätze an den
Winckeln der aprochen/ sonderlich diejenigen/
welche der Festung am nechsten liegen/ mit wohl
munitionirten fusiliers und Granadiers nebst ei-
nigen kleinen Regiment-Stücken besetzet und
versehen werden/ weil von solchen fürnemlichen
dependiret die Erhaltung der Baterien/ Kessel/
Communications-Linien und Aprochen, gestalt
solche alle gegen einander also liegen müssen/ daß
sie sich und andere anliegende Wercke beherschen
u. defendiren können/ auch in dem Rücken frey seyn
mögen. Den Baterien und Kesseln muß man eine
a parte Wacht von 20. biß 50. Mann/ nachdem
solche groß oder klein/ geben/ welche sich auff der
Seiten in der Communications-Linie postiren;
Zur munition aber werden nur Schildwachten
mit Spring-Stöcken und halben Piquen/ und
mit keinem Hand-Geschuß gestellet/ so da wohl
achtung geben müssen/ das niemand mit Feuer/
brennender Lunte/ Toback-Pfeiffen/ oder sonst

ein

Von Ceremonial-Ataquirung und Defend.
chen und andern Wercken deſto ſicherer biß et-
wan auff 10. R. von bedeckten Wege ab avanci-
ren/ und ſolche in einem perfecten Standt zuꝛ Be-
deckung bringen koͤnnen: Jnzwiſchen ſoll man
auch den groͤſten Vorrath der Moͤrſer gebraut
chen/ und die Feſtung mit Feuer auff den Baſtio-
nen und in Haͤuſern/ wann es anders noͤthig und
nuͤtzlich iſt/ aͤngſtigen/ damit die Belagerte von
ihrer Defenſion in etwas abgehalten/ und zu an-
derer Arbeit angeſtrenget werden. So ſollen
auch die Redonten oder Lermen-Plaͤtze an den
Winckeln der aprochen/ ſonderlich diejenigen/
welche der Feſtung am nechſten liegen/ mit wohl
munitionirten fuſiliers und Granadiers nebſt ei-
nigen kleinen Regiment-Stuͤcken beſetzet und
verſehen werden/ weil von ſolchen fuͤrnemlichen
dependiret die Erhaltung der Baterien/ Keſſel/
Communications-Linien und Aprochen, geſtalt
ſolche alle gegen einander alſo liegen muͤſſen/ daß
ſie ſich und andere anliegende Wercke beherſchen
u. defendiren koͤñen/ auch in dem Ruͤcken fꝛey ſeyn
moͤgen. Den Baterien und Keſſeln muß man eine
à parte Wacht von 20. biß 50. Mann/ nachdem
ſolche groß oder klein/ geben/ welche ſich auff der
Seiten in der Communications-Linie poſtiren;
Zur munition aber werden nur Schildwachten
mit Spring-Stoͤcken und halben Piquen/ und
mit keinem Hand-Geſchuß geſtellet/ ſo da wohl
achtung geben muͤſſen/ das niemand mit Feuer/
brennender Lunte/ Toback-Pfeiffen/ oder ſonſt

ein
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0593" n="555[557]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von <hi rendition="#aq">Ceremonial-Ataqui</hi>rung und <hi rendition="#aq">Defend.</hi></hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">ch</hi>en und andern Wercken de&#x017F;to &#x017F;icherer biß et-<lb/>
wan auff 10. R. von bedeckten Wege ab <hi rendition="#aq">avanci-</hi><lb/>
ren/ und &#x017F;olche in einem <hi rendition="#aq">perfect</hi>en Standt zu&#xA75B; Be-<lb/>
deckung bringen ko&#x0364;nnen: Jnzwi&#x017F;chen &#x017F;oll man<lb/>
auch den gro&#x0364;&#x017F;ten Vorrath der Mo&#x0364;r&#x017F;er gebraut<lb/>
chen/ und die Fe&#x017F;tung mit Feuer auff den <hi rendition="#aq">Ba&#x017F;tio-</hi><lb/>
nen und in Ha&#x0364;u&#x017F;ern/ wann es anders no&#x0364;thig und<lb/>
nu&#x0364;tzlich i&#x017F;t/ a&#x0364;ng&#x017F;tigen/ damit die Belagerte von<lb/>
ihrer <hi rendition="#aq">Defen&#x017F;ion</hi> in etwas abgehalten/ und zu an-<lb/>
derer Arbeit ange&#x017F;trenget werden. So &#x017F;ollen<lb/>
auch die <hi rendition="#aq">Redont</hi>en oder Lermen-Pla&#x0364;tze an den<lb/>
Winckeln der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">a</hi>proch</hi>en/ &#x017F;onderlich diejenigen/<lb/>
welche der Fe&#x017F;tung am nech&#x017F;ten liegen/ mit wohl<lb/><hi rendition="#aq">munitioni</hi>rten <hi rendition="#aq">fu&#x017F;iliers</hi> und Granadiers neb&#x017F;t ei-<lb/>
nigen kleinen Regiment-Stu&#x0364;cken be&#x017F;etzet und<lb/>
ver&#x017F;ehen werden/ weil von &#x017F;olchen fu&#x0364;rnemlichen<lb/><hi rendition="#aq">dependi</hi>ret die Erhaltung der <hi rendition="#aq">Bateri</hi>en/ Ke&#x017F;&#x017F;el/<lb/><hi rendition="#aq">Communications</hi>-Linien und <hi rendition="#aq">Aproch</hi>en, ge&#x017F;talt<lb/>
&#x017F;olche alle gegen einander al&#x017F;o liegen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ daß<lb/>
&#x017F;ie &#x017F;ich und andere anliegende Wercke beher&#x017F;chen<lb/>
u. <hi rendition="#aq">defendi</hi>ren ko&#x0364;n&#x0303;en/ auch in dem Ru&#x0364;cken f&#xA75B;ey &#x017F;eyn<lb/>
mo&#x0364;gen. Den <hi rendition="#aq">Bateri</hi>en und Ke&#x017F;&#x017F;eln muß man eine<lb/><hi rendition="#aq">à parte</hi> Wacht von 20. biß 50. Mann/ nachdem<lb/>
&#x017F;olche groß oder klein/ geben/ welche &#x017F;ich auff der<lb/>
Seiten in der <hi rendition="#aq">Communications-</hi>Linie <hi rendition="#aq">po&#x017F;ti</hi>ren;<lb/>
Zur <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">m</hi>unition</hi> aber werden nur Schildwachten<lb/>
mit Spring-Sto&#x0364;cken und halben Piquen/ und<lb/>
mit keinem Hand-Ge&#x017F;chuß ge&#x017F;tellet/ &#x017F;o da wohl<lb/>
achtung geben mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ das niemand mit Feuer/<lb/>
brennender Lunte/ Toback-Pfeiffen/ oder &#x017F;on&#x017F;t<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ein</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[555[557]/0593] Von Ceremonial-Ataquirung und Defend. chen und andern Wercken deſto ſicherer biß et- wan auff 10. R. von bedeckten Wege ab avanci- ren/ und ſolche in einem perfecten Standt zuꝛ Be- deckung bringen koͤnnen: Jnzwiſchen ſoll man auch den groͤſten Vorrath der Moͤrſer gebraut chen/ und die Feſtung mit Feuer auff den Baſtio- nen und in Haͤuſern/ wann es anders noͤthig und nuͤtzlich iſt/ aͤngſtigen/ damit die Belagerte von ihrer Defenſion in etwas abgehalten/ und zu an- derer Arbeit angeſtrenget werden. So ſollen auch die Redonten oder Lermen-Plaͤtze an den Winckeln der aprochen/ ſonderlich diejenigen/ welche der Feſtung am nechſten liegen/ mit wohl munitionirten fuſiliers und Granadiers nebſt ei- nigen kleinen Regiment-Stuͤcken beſetzet und verſehen werden/ weil von ſolchen fuͤrnemlichen dependiret die Erhaltung der Baterien/ Keſſel/ Communications-Linien und Aprochen, geſtalt ſolche alle gegen einander alſo liegen muͤſſen/ daß ſie ſich und andere anliegende Wercke beherſchen u. defendiren koͤñen/ auch in dem Ruͤcken fꝛey ſeyn moͤgen. Den Baterien und Keſſeln muß man eine à parte Wacht von 20. biß 50. Mann/ nachdem ſolche groß oder klein/ geben/ welche ſich auff der Seiten in der Communications-Linie poſtiren; Zur munition aber werden nur Schildwachten mit Spring-Stoͤcken und halben Piquen/ und mit keinem Hand-Geſchuß geſtellet/ ſo da wohl achtung geben muͤſſen/ das niemand mit Feuer/ brennender Lunte/ Toback-Pfeiffen/ oder ſonſt ein

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/593
Zitationshilfe: Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703, S. 555[557]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/593>, abgerufen am 24.08.2024.