Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.

Bild:
<< vorherige Seite

Von Schilder- oder Wacht-Häußlein.
eine Wachte stehen/ und auf alles wohl acht
geben soll/ damit man alle Gefahr abwende.

(6.) Frage.
Wie und wohin soll man die Zeug-
Häuser bauen und anlegen?

Die Arsenals und Zeug-Häuser sollen nicht
weit von dem Haupt-Walle inwendig der Fe-
stung erbauet seyn/ damit man im Fall der Noth
die Stücke aus denselben bald zu Walle brin-
gen/ und von denselben wieder abführen könne.
Sie können ohngefehr von zwey Stockwercken
hoch auf geführet werden/ worunter der unterste
mit seinen Pfeilern/ Gewölbern und Gallerien
starck und Massiv muß gemachet werden/ worein
das grobe Geschütz in rechter Ordnung nach ie-
der Sorten und Calibern auf seinen Laveten und
starcken unterlegten Fuß-Bretern gestellet wird;
in dem andern Stockwerck welcher nicht eben
darf gewölbet seyn/ zu mahl wenn die Seiten
Mauren und das Fundament derselben nicht
starck genug angeleget und auf geführet wären/
welches doch allerdings billig seyn soll/ können die
die Harnische und Cürasse, und alles was dazu ge-
höret/ ingleichen allerley Hand-Gewehr/ auch
Fahnen/ Trommeln und Paucken/ item Raritä-
ten von alten Schildern/ aus gestopfften Pfer-
den und andern Sachen/ an den Wänden und
langen Tafeln in rechter Ordnung und einge-
theilten Gängen verwahret und gezeiget werden.

Un-
B b

Von Schilder- oder Wacht-Haͤußlein.
eine Wachte ſtehen/ und auf alles wohl acht
geben ſoll/ damit man alle Gefahr abwende.

(6.) Frage.
Wie und wohin ſoll man die Zeug-
Haͤuſer bauen und anlegen?

Die Arſenals und Zeug-Haͤuſer ſollen nicht
weit von dem Haupt-Walle inwendig der Fe-
ſtung erbauet ſeyn/ damit man im Fall der Noth
die Stuͤcke aus denſelben bald zu Walle brin-
gen/ und von denſelben wieder abfuͤhren koͤnne.
Sie koͤnnen ohngefehr von zwey Stockwercken
hoch auf gefuͤhret werden/ worunter der unterſte
mit ſeinen Pfeilern/ Gewoͤlbern und Gallerien
ſtarck und Masſiv muß gemachet werden/ worein
das grobe Geſchuͤtz in rechter Ordnung nach ie-
der Sorten und Calibern auf ſeinen Laveten und
ſtarcken unterlegten Fuß-Bretern geſtellet wird;
in dem andern Stockwerck welcher nicht eben
darf gewoͤlbet ſeyn/ zu mahl wenn die Seiten
Mauren und das Fundament derſelben nicht
ſtarck genug angeleget und auf gefuͤhret waͤren/
welches doch allerdings billig ſeyn ſoll/ koͤnnen die
die Harniſche und Cüraſſe, und alles was dazu ge-
hoͤret/ ingleichen allerley Hand-Gewehr/ auch
Fahnen/ Trommeln und Paucken/ item Raritaͤ-
ten von alten Schildern/ aus geſtopfften Pfer-
den und andern Sachen/ an den Waͤnden und
langen Tafeln in rechter Ordnung und einge-
theilten Gaͤngen verwahret und gezeiget werden.

Un-
B b
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0421" n="385"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von Schilder- oder Wacht-Ha&#x0364;ußlein.</hi></fw><lb/>
eine Wachte &#x017F;tehen/ und auf alles wohl acht<lb/>
geben &#x017F;oll/ damit man alle Gefahr abwende.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">(6.) Frage.<lb/>
Wie und wohin &#x017F;oll man die Zeug-<lb/>
Ha&#x0364;u&#x017F;er bauen und anlegen?</hi> </head><lb/>
            <p>Die <hi rendition="#aq">Ar&#x017F;enals</hi> und Zeug-Ha&#x0364;u&#x017F;er &#x017F;ollen nicht<lb/>
weit von dem Haupt-Walle inwendig der Fe-<lb/>
&#x017F;tung erbauet &#x017F;eyn/ damit man im Fall der Noth<lb/>
die Stu&#x0364;cke aus den&#x017F;elben bald zu Walle brin-<lb/>
gen/ und von den&#x017F;elben wieder abfu&#x0364;hren ko&#x0364;nne.<lb/>
Sie ko&#x0364;nnen ohngefehr von zwey Stockwercken<lb/>
hoch auf gefu&#x0364;hret werden/ worunter der unter&#x017F;te<lb/>
mit &#x017F;einen Pfeilern/ Gewo&#x0364;lbern und Gallerien<lb/>
&#x017F;tarck und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M</hi>as&#x017F;iv</hi> muß gemachet werden/ worein<lb/>
das grobe Ge&#x017F;chu&#x0364;tz in rechter Ordnung nach ie-<lb/>
der <hi rendition="#aq">Sort</hi>en und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C</hi>alibern</hi> auf &#x017F;einen <hi rendition="#aq">Lavet</hi>en und<lb/>
&#x017F;tarcken unterlegten Fuß-Bretern ge&#x017F;tellet wird;<lb/>
in dem andern Stockwerck welcher nicht eben<lb/>
darf gewo&#x0364;lbet &#x017F;eyn/ zu mahl wenn die Seiten<lb/>
Mauren und das <hi rendition="#aq">Fundament</hi> der&#x017F;elben nicht<lb/>
&#x017F;tarck genug angeleget und auf gefu&#x0364;hret wa&#x0364;ren/<lb/>
welches doch allerdings billig &#x017F;eyn &#x017F;oll/ ko&#x0364;nnen die<lb/>
die Harni&#x017F;che und <hi rendition="#aq">Cüra&#x017F;&#x017F;e,</hi> und alles was dazu ge-<lb/>
ho&#x0364;ret/ ingleichen allerley Hand-Gewehr/ auch<lb/>
Fahnen/ Trommeln und Paucken/ <hi rendition="#aq">item Rarit</hi>a&#x0364;-<lb/>
ten von alten Schildern/ aus ge&#x017F;topfften Pfer-<lb/>
den und andern Sachen/ an den Wa&#x0364;nden und<lb/>
langen Tafeln in rechter Ordnung und einge-<lb/>
theilten Ga&#x0364;ngen verwahret und gezeiget werden.<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">B b</fw><fw place="bottom" type="catch">Un-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[385/0421] Von Schilder- oder Wacht-Haͤußlein. eine Wachte ſtehen/ und auf alles wohl acht geben ſoll/ damit man alle Gefahr abwende. (6.) Frage. Wie und wohin ſoll man die Zeug- Haͤuſer bauen und anlegen? Die Arſenals und Zeug-Haͤuſer ſollen nicht weit von dem Haupt-Walle inwendig der Fe- ſtung erbauet ſeyn/ damit man im Fall der Noth die Stuͤcke aus denſelben bald zu Walle brin- gen/ und von denſelben wieder abfuͤhren koͤnne. Sie koͤnnen ohngefehr von zwey Stockwercken hoch auf gefuͤhret werden/ worunter der unterſte mit ſeinen Pfeilern/ Gewoͤlbern und Gallerien ſtarck und Masſiv muß gemachet werden/ worein das grobe Geſchuͤtz in rechter Ordnung nach ie- der Sorten und Calibern auf ſeinen Laveten und ſtarcken unterlegten Fuß-Bretern geſtellet wird; in dem andern Stockwerck welcher nicht eben darf gewoͤlbet ſeyn/ zu mahl wenn die Seiten Mauren und das Fundament derſelben nicht ſtarck genug angeleget und auf gefuͤhret waͤren/ welches doch allerdings billig ſeyn ſoll/ koͤnnen die die Harniſche und Cüraſſe, und alles was dazu ge- hoͤret/ ingleichen allerley Hand-Gewehr/ auch Fahnen/ Trommeln und Paucken/ item Raritaͤ- ten von alten Schildern/ aus geſtopfften Pfer- den und andern Sachen/ an den Waͤnden und langen Tafeln in rechter Ordnung und einge- theilten Gaͤngen verwahret und gezeiget werden. Un- B b

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/421
Zitationshilfe: Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703, S. 385. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/421>, abgerufen am 23.11.2024.