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Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.

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Das IV. Cap.
(7.) Frage.
Wie starck wird denn die Abda-
chung an denen Erd-Wällen ins ge-
mein geinachet?

Weil bereits gedacht worden/ daß die Erde un-
terschiedlichen sey/ also muß auch folgen/ daß noth-
wendig die Abdachung der grossen Erd-Wälle
auch unterschiedlichen seyn müsse: denn was die
zwey schlimsten Arten der steinigten und sandig-
ten Erden anbelanget/ müssen ihre unrevetirten
Wälle eine stärckere Böschung haben als die an-
dern/ so von der morastigen oder guten Erden ge-
machet worden: Jnsgemein gibt man zur äusserli-
chen Böschung eines unrevetirten Walles ein
Viertheil von der Höhe des Walles ohne der
Brustwehre: Bey morastiger Erden gibt man et-
wan die Helffte von der Höhe des Walles zur Bö-
schung; bey sand- und steinigter Erden aber muß
man mehr als die Helffte von der Höhe des Wal-
les zur Bösehung geben/ sollen anders die Wercke
noch ziemlichen beständig bleiben/ und nicht in
Wetter oder sonst bey Attaquirung leicht abrut-
schen und sich ruiniren.

(8.) Frage.
Was hat man bey dem Maurwer-
cke/ wegen der Böschung/ in acht zu
nehmen?

Man muß einen Unterschied machen unter dem
Manrwercke bey der Civil und Militar Archite-

ctur:
Das IV. Cap.
(7.) Frage.
Wie ſtarck wird denn die Abda-
chung an denen Erd-Waͤllen ins ge-
mein geinachet?

Weil bereits gedacht worden/ daß die Erde un-
terſchiedlichẽ ſey/ alſo muß auch folgen/ daß noth-
wendig die Abdachung der groſſen Erd-Waͤlle
auch unterſchiedlichen ſeyn muͤſſe: denn was die
zwey ſchlimſten Arten der ſteinigten und ſandig-
ten Erden anbelanget/ muͤſſen ihre unrevetirten
Waͤlle eine ſtaͤrckere Boͤſchung haben als die an-
dern/ ſo von der moraſtigen oder guten Erden ge-
machet worden: Jnsgemein gibt man zur aͤuſſerli-
chen Boͤſchung eines unrevetirten Walles ein
Viertheil von der Hoͤhe des Walles ohne der
Bruſtwehre: Bey moraſtiger Erden gibt man et-
wan die Helffte von der Hoͤhe des Walles zur Boͤ-
ſchung; bey ſand- und ſteinigter Erden aber muß
man mehr als die Helffte von der Hoͤhe des Wal-
les zur Boͤſehung geben/ ſollen anders die Wercke
noch ziemlichen beſtaͤndig bleiben/ und nicht in
Wetter oder ſonſt bey Attaquirung leicht abrut-
ſchen und ſich ruiniren.

(8.) Frage.
Was hat man bey dem Maurwer-
cke/ wegen der Boͤſchung/ in acht zu
nehmen?

Man muß einen Unterſchied machen unter dem
Manrwercke bey der Civil und Militar Archite-

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[262/0298] Das IV. Cap. (7.) Frage. Wie ſtarck wird denn die Abda- chung an denen Erd-Waͤllen ins ge- mein geinachet? Weil bereits gedacht worden/ daß die Erde un- terſchiedlichẽ ſey/ alſo muß auch folgen/ daß noth- wendig die Abdachung der groſſen Erd-Waͤlle auch unterſchiedlichen ſeyn muͤſſe: denn was die zwey ſchlimſten Arten der ſteinigten und ſandig- ten Erden anbelanget/ muͤſſen ihre unrevetirten Waͤlle eine ſtaͤrckere Boͤſchung haben als die an- dern/ ſo von der moraſtigen oder guten Erden ge- machet worden: Jnsgemein gibt man zur aͤuſſerli- chen Boͤſchung eines unrevetirten Walles ein Viertheil von der Hoͤhe des Walles ohne der Bruſtwehre: Bey moraſtiger Erden gibt man et- wan die Helffte von der Hoͤhe des Walles zur Boͤ- ſchung; bey ſand- und ſteinigter Erden aber muß man mehr als die Helffte von der Hoͤhe des Wal- les zur Boͤſehung geben/ ſollen anders die Wercke noch ziemlichen beſtaͤndig bleiben/ und nicht in Wetter oder ſonſt bey Attaquirung leicht abrut- ſchen und ſich ruiniren. (8.) Frage. Was hat man bey dem Maurwer- cke/ wegen der Boͤſchung/ in acht zu nehmen? Man muß einen Unterſchied machen unter dem Manrwercke bey der Civil und Militar Archite- ctur:

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Zitationshilfe: Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/298>, abgerufen am 21.11.2024.