Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.Das III. Cap. rade Linie von etlichen Schuhen lang/ biß manvon dem äussersten Punct derselben die Spitze des Berges ersehen kan; Setzet das Instrument auff dem Anfang der Linie an dem Fuß des Ber- ges/ und siehet durch die unbeweglichen Dioptras nach dem Endpunct solcher Linie welcher mit et- was muß bemercket seyn; Hernach siehet man auch durch die beweglichen Dioptras nach dem Gipffel oder Spitze des Berges/ und mercket/ wie hoch sich solcher Winckel auff dem Instrument be- lauffe; Wenn dieses geschehen/ stellet man auch das Instrument auf das andere Ende der zur erst gezogenen Linie/ siehet rückwarts durch die unbe- weglichen Dioptras, nach dem Anfang der Li- nie und Fuße des Berges/ durch die beweglichen Dioptras aber nach der Spitze des Berges/ und notiret abermahls die Weite dieses Winckels. Endlichen machet man nach einem verjüngten Maaß-Staab, vermittelst eines Transporteurs, ingleicher Länge der Linien und Weite der Win- ckel einen Triangul auff das Pappier/ so wird die kürtzeste Schrege Linie des Trianguls den Abhang des Berges geben. Wenn man aber die unter Fundamental Linie über den Punct des Berges Fusses lässet fortgehen/ und aus der oberen Spiße des Berges eine perpendicular sal- len/ so bekömmet man die perpendicular Höhe des Berges/ es muß aber allezeit die Höhe des Stativis auch darzu gerechnet werden/ vid Fig. 47. 9. Fra-
Das III. Cap. rade Linie von etlichen Schuhen lang/ biß manvon dem aͤuſſerſten Punct derſelben die Spitze des Berges erſehen kan; Setzet das Inſtrument auff dem Anfang der Linie an dem Fuß des Ber- ges/ und ſiehet durch die unbeweglichen Dioptras nach dem Endpunct ſolcher Linie welcher mit et- was muß bemercket ſeyn; Hernach ſiehet man auch durch die beweglichen Dioptras nach dem Gipffel oder Spitze des Berges/ und mercket/ wie hoch ſich ſolcher Winckel auff dem Inſtrument be- lauffe; Wenn dieſes geſchehen/ ſtellet man auch das Inſtrument auf das andere Ende der zur erſt gezogenen Linie/ ſiehet ruͤckwarts durch die unbe- weglichen Dioptras, nach dem Anfang der Li- nie und Fuße des Berges/ durch die beweglichen Dioptras aber nach der Spitze des Berges/ und notiret abermahls die Weite dieſes Winckels. Endlichen machet man nach einem verjuͤngten Maaß-Staab, vermittelſt eines Transporteurs, ingleicher Laͤnge der Linien und Weite der Win- ckel einen Triangul auff das Pappier/ ſo wird die kuͤrtzeſte Schrege Linie des Trianguls den Abhang des Berges geben. Wenn man aber die unter Fundamental Linie uͤber den Punct des Berges Fuſſes laͤſſet fortgehen/ und aus der oberen Spiße des Berges eine perpendicular ſal- len/ ſo bekoͤmmet man die perpendicular Hoͤhe des Berges/ es muß aber allezeit die Hoͤhe des Stativis auch darzu gerechnet werden/ vid Fig. 47. 9. Fra-
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Das III. Cap.
rade Linie von etlichen Schuhen lang/ biß man
von dem aͤuſſerſten Punct derſelben die Spitze
des Berges erſehen kan; Setzet das Inſtrument
auff dem Anfang der Linie an dem Fuß des Ber-
ges/ und ſiehet durch die unbeweglichen Dioptras
nach dem Endpunct ſolcher Linie welcher mit et-
was muß bemercket ſeyn; Hernach ſiehet man
auch durch die beweglichen Dioptras nach dem
Gipffel oder Spitze des Berges/ und mercket/ wie
hoch ſich ſolcher Winckel auff dem Inſtrument be-
lauffe; Wenn dieſes geſchehen/ ſtellet man auch
das Inſtrument auf das andere Ende der zur erſt
gezogenen Linie/ ſiehet ruͤckwarts durch die unbe-
weglichen Dioptras, nach dem Anfang der Li-
nie und Fuße des Berges/ durch die beweglichen
Dioptras aber nach der Spitze des Berges/ und
notiret abermahls die Weite dieſes Winckels.
Endlichen machet man nach einem verjuͤngten
Maaß-Staab, vermittelſt eines Transporteurs,
ingleicher Laͤnge der Linien und Weite der Win-
ckel einen Triangul auff das Pappier/ ſo wird die
kuͤrtzeſte Schrege Linie des Trianguls den Abhang
des Berges geben. Wenn man aber die unter
Fundamental Linie uͤber den Punct des
Berges Fuſſes laͤſſet fortgehen/ und aus der
oberen Spiße des Berges eine perpendicular ſal-
len/ ſo bekoͤmmet man die perpendicular Hoͤhe des
Berges/ es muß aber allezeit die Hoͤhe des Stativis
auch darzu gerechnet werden/ vid Fig. 47.
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Zitationshilfe: | Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/146>, abgerufen am 16.02.2025. |