Samuel Greifnson vom Hirschfeld [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Exempel Der unveränderlichen Vorsehung Gottes. [Nürnberg], 1667.du todt! Ach warum bin ich dann nicht nen
du todt! Ach warum bin ich dann nicht nen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0045" n="41.[41]"/> du todt! Ach warum bin ich dann nicht<lb/> vor dich geſtorben? Von der Qual die<lb/> ſein Hertz damals beruͤhrt/ von dem Heu-<lb/> len das er dannenhero anfieng/ und biß<lb/> an den anbrechenden Tag triebe: Nicht<lb/> weniger von dem jaͤmmerlichen Her-<lb/> tzens-Schmertzen/ den er dieſelbe gantze<lb/> Nacht uͤbertragen/ kan ich der Urſachen<lb/> wegen nichts ſchreiben/ weil ſich mein ei-<lb/> gene mitleidenliche Threnen mit der<lb/> Dinten meiner elenden Feder vermi-<lb/> ſchen: Was mein ſchwaches Vermoͤ-<lb/> gen hiervon zu ſchreiben vornehme/ zu<lb/> leſen unduͤchtig machen: Und alſo den<lb/> Frevel meines Beginnens ſtraffen wuͤr-<lb/> den! Ja er/ der ehrliche Ruben/ wurde<lb/> endlich ſo ohngehalten/ daß er wegen der<lb/> Unſchuld Joſephs/ den er todt zu ſeyn<lb/> ſchaͤtzte/ ſo wol wider GOtt und den guͤ-<lb/> tigen Himmel/ die ſolchen unſchuldigen<lb/> Todt verhaͤngt/ als wider ſeine Bruͤder<lb/> murꝛete/ auch von allen nicht beym be-<lb/> ſten redete; Er vorfluchte Sonn/ Mond/<lb/> Stern und alle Garben/ und kame in<lb/> ſolcher Weiß zu ſeinen Bruͤdern als ih-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nen</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [41.[41]/0045]
du todt! Ach warum bin ich dann nicht
vor dich geſtorben? Von der Qual die
ſein Hertz damals beruͤhrt/ von dem Heu-
len das er dannenhero anfieng/ und biß
an den anbrechenden Tag triebe: Nicht
weniger von dem jaͤmmerlichen Her-
tzens-Schmertzen/ den er dieſelbe gantze
Nacht uͤbertragen/ kan ich der Urſachen
wegen nichts ſchreiben/ weil ſich mein ei-
gene mitleidenliche Threnen mit der
Dinten meiner elenden Feder vermi-
ſchen: Was mein ſchwaches Vermoͤ-
gen hiervon zu ſchreiben vornehme/ zu
leſen unduͤchtig machen: Und alſo den
Frevel meines Beginnens ſtraffen wuͤr-
den! Ja er/ der ehrliche Ruben/ wurde
endlich ſo ohngehalten/ daß er wegen der
Unſchuld Joſephs/ den er todt zu ſeyn
ſchaͤtzte/ ſo wol wider GOtt und den guͤ-
tigen Himmel/ die ſolchen unſchuldigen
Todt verhaͤngt/ als wider ſeine Bruͤder
murꝛete/ auch von allen nicht beym be-
ſten redete; Er vorfluchte Sonn/ Mond/
Stern und alle Garben/ und kame in
ſolcher Weiß zu ſeinen Bruͤdern als ih-
nen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |