Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Samuel Greifnson vom Hirschfeld [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Exempel Der unveränderlichen Vorsehung Gottes. [Nürnberg], 1667.

Bild:
<< vorherige Seite

te; war Joseph schon im Land herum
gezogen und hatte dem Volck wider
Ackerfelder ausgetheilt. Also und der
Gestalten; er richtet alle Güter zu unver-
änderlichen Mäyerhöfen und stellet sie
des Königs eignen Leuten zu/ mit dem
Geding/ das sie solche als ihr Eigen-
thum einhaben/ nutzen/ niessen und bau-
ent hingegen aber alle Jahr den fünfften
Theil von dem jenigen daß sie erziehen
würden/ in des Königs Kornhäuser
lieffern solten; in aller Maß und Form/
wie man noch heutigs Tags den Bau-
ern die Landgüther zuverleihen pflegt.
Hierdurch ward beydes dem König und
dem Volck mercklich geholffen/ diesen
zwar/ weil es wider unversehens zu ligen-
den Gütern kam/ jenem aber/ daß er
und seine Nachkömling zu ewigem Zei-
ten ein so grossen Nutz alle Jahr zu hof-
fen hatte.

Nach dieser so Mühseligen als Löbl.
Verrichtungen lebte Joseph mit seiner
Liebsten in solchem Ehrenstand bis an
sein End mit höchster Vergnügung/ so

das

te; war Joſeph ſchon im Land herum
gezogen und hatte dem Volck wider
Ackerfelder ausgetheilt. Alſo und der
Geſtalten; er richtet alle Guͤter zu unver-
aͤnderlichen Maͤyerhoͤfen und ſtellet ſie
des Koͤnigs eignen Leuten zu/ mit dem
Geding/ das ſie ſolche als ihr Eigen-
thum einhaben/ nutzen/ nieſſen und bau-
ent hingegen aber alle Jahr den fuͤnfften
Theil von dem jenigen daß ſie erziehen
wuͤrden/ in des Koͤnigs Kornhaͤuſer
lieffern ſolten; in aller Maß und Form/
wie man noch heutigs Tags den Bau-
ern die Landguͤther zuverleihen pflegt.
Hierdurch ward beydes dem Koͤnig und
dem Volck mercklich geholffen/ dieſen
zwar/ weil es wider unverſehens zu ligen-
den Guͤtern kam/ jenem aber/ daß er
und ſeine Nachkoͤmling zu ewigem Zei-
ten ein ſo groſſen Nutz alle Jahr zu hof-
fen hatte.

Nach dieſer ſo Muͤhſeligen als Loͤbl.
Verrichtungen lebte Joſeph mit ſeiner
Liebſten in ſolchem Ehrenſtand bis an
ſein End mit hoͤchſter Vergnuͤgung/ ſo

das
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0232" n="230.[230]"/>
te; war Jo&#x017F;eph &#x017F;chon im Land herum<lb/>
gezogen und hatte dem Volck wider<lb/>
Ackerfelder ausgetheilt. Al&#x017F;o und der<lb/>
Ge&#x017F;talten; er richtet alle Gu&#x0364;ter zu unver-<lb/>
a&#x0364;nderlichen Ma&#x0364;yerho&#x0364;fen und &#x017F;tellet &#x017F;ie<lb/>
des Ko&#x0364;nigs eignen Leuten zu/ mit dem<lb/>
Geding/ das &#x017F;ie &#x017F;olche als ihr Eigen-<lb/>
thum einhaben/ nutzen/ nie&#x017F;&#x017F;en und bau-<lb/>
ent hingegen aber alle Jahr den fu&#x0364;nfften<lb/>
Theil von dem jenigen daß &#x017F;ie erziehen<lb/>
wu&#x0364;rden/ in des Ko&#x0364;nigs Kornha&#x0364;u&#x017F;er<lb/>
lieffern &#x017F;olten; in aller Maß und Form/<lb/>
wie man noch heutigs Tags den Bau-<lb/>
ern die Landgu&#x0364;ther zuverleihen pflegt.<lb/>
Hierdurch ward beydes dem Ko&#x0364;nig und<lb/>
dem Volck mercklich geholffen/ die&#x017F;en<lb/>
zwar/ weil es wider unver&#x017F;ehens zu ligen-<lb/>
den Gu&#x0364;tern kam/ jenem aber/ daß er<lb/>
und &#x017F;eine Nachko&#x0364;mling zu ewigem Zei-<lb/>
ten ein &#x017F;o gro&#x017F;&#x017F;en Nutz alle Jahr zu hof-<lb/>
fen hatte.</p><lb/>
        <p>Nach die&#x017F;er &#x017F;o Mu&#x0364;h&#x017F;eligen als Lo&#x0364;bl.<lb/>
Verrichtungen lebte Jo&#x017F;eph mit &#x017F;einer<lb/>
Lieb&#x017F;ten in &#x017F;olchem Ehren&#x017F;tand bis an<lb/>
&#x017F;ein End mit ho&#x0364;ch&#x017F;ter Vergnu&#x0364;gung/ &#x017F;o<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">das</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[230.[230]/0232] te; war Joſeph ſchon im Land herum gezogen und hatte dem Volck wider Ackerfelder ausgetheilt. Alſo und der Geſtalten; er richtet alle Guͤter zu unver- aͤnderlichen Maͤyerhoͤfen und ſtellet ſie des Koͤnigs eignen Leuten zu/ mit dem Geding/ das ſie ſolche als ihr Eigen- thum einhaben/ nutzen/ nieſſen und bau- ent hingegen aber alle Jahr den fuͤnfften Theil von dem jenigen daß ſie erziehen wuͤrden/ in des Koͤnigs Kornhaͤuſer lieffern ſolten; in aller Maß und Form/ wie man noch heutigs Tags den Bau- ern die Landguͤther zuverleihen pflegt. Hierdurch ward beydes dem Koͤnig und dem Volck mercklich geholffen/ dieſen zwar/ weil es wider unverſehens zu ligen- den Guͤtern kam/ jenem aber/ daß er und ſeine Nachkoͤmling zu ewigem Zei- ten ein ſo groſſen Nutz alle Jahr zu hof- fen hatte. Nach dieſer ſo Muͤhſeligen als Loͤbl. Verrichtungen lebte Joſeph mit ſeiner Liebſten in ſolchem Ehrenſtand bis an ſein End mit hoͤchſter Vergnuͤgung/ ſo das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_vorsehung_1667
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_vorsehung_1667/232
Zitationshilfe: Samuel Greifnson vom Hirschfeld [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Exempel Der unveränderlichen Vorsehung Gottes. [Nürnberg], 1667, S. 230.[230]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_vorsehung_1667/232>, abgerufen am 22.05.2024.