Samuel Greifnson vom Hirschfeld [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Exempel Der unveränderlichen Vorsehung Gottes. [Nürnberg], 1667.Nativität/ und wurde gewahr/ daß Muste
Nativitaͤt/ und wurde gewahr/ daß Muſte
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0142" n="138.[138]"/> Nativitaͤt/ und wurde gewahr/ daß<lb/> ihm ſelbſt ein groß Gluͤck: ſeinem Vat-<lb/> ter aber die Verſetzung in ein ander<lb/> Land vorſtunde; erſchloſſe auch aus des<lb/> Himmelslauff ein kuͤnfftige fruchtbare<lb/> Zeit/ und fande gleich hernach eben ein<lb/> ſo groſſe Teurung angetrohet; er ſtellte<lb/> vielen Gefangnen/ ſich zu uͤben/ ihre<lb/> Nativitaͤten/ ſagte aber nicht alles was<lb/> ihnen begegnen ſolte/ damit er die Un-<lb/> gluͤckſelige nicht erſchreckte/ die Gluͤckſe-<lb/> lige aber nicht hoffaͤrtig machte; item als<lb/> ihme der Kerckermeiſter die Geburt-<lb/> ſtund Pharaonis wie auch der Selich<hi rendition="#aq">æ</hi><lb/> anzeigte prognoſticirte er/ daß beyde<lb/> noch ſelbiges Jahr ſterben wuͤrden/ ja<lb/> er nennete ſo gar den Tag/ welches alles<lb/> eingetroffen/ und wurde an ſtatt des<lb/> Verſtorbenen/ der hiebevor den Joſeph<lb/> nicht haben wolte/ deſſen Sohn Tmaus<lb/> zum Koͤnig erwoͤhlet; die Selicha aber<lb/> nachdem ſie bey anderthalb Jahren ge-<lb/> ſachtet und gantz ausgedorret/ verreckte<lb/> endlich in Verzweyfelung/ auff den<lb/> Tag den Joſeph zuvor angezeiget hatte.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Muſte</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [138.[138]/0142]
Nativitaͤt/ und wurde gewahr/ daß
ihm ſelbſt ein groß Gluͤck: ſeinem Vat-
ter aber die Verſetzung in ein ander
Land vorſtunde; erſchloſſe auch aus des
Himmelslauff ein kuͤnfftige fruchtbare
Zeit/ und fande gleich hernach eben ein
ſo groſſe Teurung angetrohet; er ſtellte
vielen Gefangnen/ ſich zu uͤben/ ihre
Nativitaͤten/ ſagte aber nicht alles was
ihnen begegnen ſolte/ damit er die Un-
gluͤckſelige nicht erſchreckte/ die Gluͤckſe-
lige aber nicht hoffaͤrtig machte; item als
ihme der Kerckermeiſter die Geburt-
ſtund Pharaonis wie auch der Selichæ
anzeigte prognoſticirte er/ daß beyde
noch ſelbiges Jahr ſterben wuͤrden/ ja
er nennete ſo gar den Tag/ welches alles
eingetroffen/ und wurde an ſtatt des
Verſtorbenen/ der hiebevor den Joſeph
nicht haben wolte/ deſſen Sohn Tmaus
zum Koͤnig erwoͤhlet; die Selicha aber
nachdem ſie bey anderthalb Jahren ge-
ſachtet und gantz ausgedorret/ verreckte
endlich in Verzweyfelung/ auff den
Tag den Joſeph zuvor angezeiget hatte.
Muſte
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |