Samuel Greifnson vom Hirschfeld [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Exempel Der unveränderlichen Vorsehung Gottes. [Nürnberg], 1667.hätte dienen mögen; und in dem sie sich Dieses Fräulein hasste die Laster so men/
haͤtte dienen moͤgen; und in dem ſie ſich Dieſes Fraͤulein haſſte die Laſter ſo men/
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0134" n="130.[130]"/> haͤtte dienen moͤgen; und in dem ſie ſich<lb/> neben ſeiner Tugend auch ſeiner Schoͤn-<lb/> heit erinnerte/ konte ſie ſich nichts anders<lb/> einbilden/ als es muͤſte etwas Goͤtt-<lb/> lichs an ihm ſeyn; Jn Summa ſie wur-<lb/> de je laͤnger je verliebter/ und bejammer-<lb/> te/ das ſie das Gluͤck nicht gehabt/ ihn<lb/> ehender zu ſehen/ als wie er ihr das<lb/> Handwaſſer gab/ oder ihn ehender zu<lb/> hoͤren/ als da ſie hinder der Tapezerey<lb/> ſtnnde und ihn nicht ſehen kunte; dann<lb/> ſie gedachte; wann ich ihn ehender ge-<lb/> kant haͤtte/ ſo muͤſte es mit ſeinem Un-<lb/> fal ſo weit nicht kommen ſeyn; ich wolte<lb/> ihn der Selicha ſchon bey zeiten aus den<lb/> Zaͤhnen gezogen haben.</p><lb/> <p>Dieſes Fraͤulein haſſte die Laſter ſo<lb/> ſehr/ das ſie die Selicha nimmermehr<lb/> in ihrem Bettlager beſucht hatte/ wann<lb/> es nicht um Joſephs Wolfahrt wegen<lb/> beſchehen waͤre/ welche ihr anlag/ wie<lb/> ihr eigne; Sie hatte durch Verehrun-<lb/> gen uñ holdſelige <hi rendition="#aq">Converſati</hi>on die Her-<lb/> tzen der Selich<hi rendition="#aq">æ</hi> beyden Kam̃er-Jung-<lb/> fern dermaſſen gewoñen und eingenom-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">men/</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [130.[130]/0134]
haͤtte dienen moͤgen; und in dem ſie ſich
neben ſeiner Tugend auch ſeiner Schoͤn-
heit erinnerte/ konte ſie ſich nichts anders
einbilden/ als es muͤſte etwas Goͤtt-
lichs an ihm ſeyn; Jn Summa ſie wur-
de je laͤnger je verliebter/ und bejammer-
te/ das ſie das Gluͤck nicht gehabt/ ihn
ehender zu ſehen/ als wie er ihr das
Handwaſſer gab/ oder ihn ehender zu
hoͤren/ als da ſie hinder der Tapezerey
ſtnnde und ihn nicht ſehen kunte; dann
ſie gedachte; wann ich ihn ehender ge-
kant haͤtte/ ſo muͤſte es mit ſeinem Un-
fal ſo weit nicht kommen ſeyn; ich wolte
ihn der Selicha ſchon bey zeiten aus den
Zaͤhnen gezogen haben.
Dieſes Fraͤulein haſſte die Laſter ſo
ſehr/ das ſie die Selicha nimmermehr
in ihrem Bettlager beſucht hatte/ wann
es nicht um Joſephs Wolfahrt wegen
beſchehen waͤre/ welche ihr anlag/ wie
ihr eigne; Sie hatte durch Verehrun-
gen uñ holdſelige Converſation die Her-
tzen der Selichæ beyden Kam̃er-Jung-
fern dermaſſen gewoñen und eingenom-
men/
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