Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Trutz Simplex. Utopia [i. e. Nürnberg], 1670.mir Salat aus der Faust essen mögen ohne ein
mir Salat aus der Fauſt eſſen moͤgen ohne ein
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0130" n="128"/> mir Salat aus der Fauſt eſſen moͤgen ohne<lb/> einigen Eckel; dieſer verſprach mir bey<lb/> Teuffel holen/ die Ehe/ und haͤtte mich<lb/> auch gleich in Hamburg zur Kirchen ge-<lb/> fuͤhrt/ wann er nicht zuvor ſeines Ritt-<lb/> meiſters <hi rendition="#aq">conſens</hi> hierzu haͤtte erbitten muͤſ-<lb/> ſen; welchen er auch ohnſchwer erhielte/ da<lb/> er mich zum Regiment brachte/ alſo daß er<lb/> nur auf Zeit und Gelegenheit wartete/ die<lb/><hi rendition="#aq">copulation</hi> wuͤrcklich zu vollziehen laſſen;<lb/> Jndeſſen verwunderten ſich ſeine Cam̃er-<lb/> rathen/ woher ihm das Gluͤck/ ſo eine ſchoͤne<lb/> junge Maiſtreſſe zugeſchickt unter welchen<lb/> die allermeiſte gern ſeine Schwaͤger haͤtten<lb/> werden moͤgen; dann damahls waren die<lb/> Voͤlcker bey dieſer ſieghafften Armee we-<lb/> gen langwuͤrigen gluͤcklichen Wolergehens<lb/> und vieler gemachten Beuten/ durch Uber-<lb/> fluß aller Dinge dergeſtalt fett und ausge-<lb/> fuͤllt/ daß der groͤſte Theil durch Kuͤtzel des<lb/> Fleiſches angetrieben/ mehr ihrer Wolluſt<lb/> nachzuhaͤngẽ/ und ſolchen abzuwarten/ als<lb/> um Beuten zu ſchauen/ oder nach Brod und<lb/><hi rendition="#aq">Fourage</hi> zu trachten/ gewohnt war; und ſon-<lb/> derlich ſo war meines Hochzeiters Corporal<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ein</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [128/0130]
mir Salat aus der Fauſt eſſen moͤgen ohne
einigen Eckel; dieſer verſprach mir bey
Teuffel holen/ die Ehe/ und haͤtte mich
auch gleich in Hamburg zur Kirchen ge-
fuͤhrt/ wann er nicht zuvor ſeines Ritt-
meiſters conſens hierzu haͤtte erbitten muͤſ-
ſen; welchen er auch ohnſchwer erhielte/ da
er mich zum Regiment brachte/ alſo daß er
nur auf Zeit und Gelegenheit wartete/ die
copulation wuͤrcklich zu vollziehen laſſen;
Jndeſſen verwunderten ſich ſeine Cam̃er-
rathen/ woher ihm das Gluͤck/ ſo eine ſchoͤne
junge Maiſtreſſe zugeſchickt unter welchen
die allermeiſte gern ſeine Schwaͤger haͤtten
werden moͤgen; dann damahls waren die
Voͤlcker bey dieſer ſieghafften Armee we-
gen langwuͤrigen gluͤcklichen Wolergehens
und vieler gemachten Beuten/ durch Uber-
fluß aller Dinge dergeſtalt fett und ausge-
fuͤllt/ daß der groͤſte Theil durch Kuͤtzel des
Fleiſches angetrieben/ mehr ihrer Wolluſt
nachzuhaͤngẽ/ und ſolchen abzuwarten/ als
um Beuten zu ſchauen/ oder nach Brod und
Fourage zu trachten/ gewohnt war; und ſon-
derlich ſo war meines Hochzeiters Corporal
ein
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |