Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Trutz Simplex. Utopia [i. e. Nürnberg], 1670.und ewiglich auf Gnad und Ungnad erge- Jch und mein Mann bekamen ein ander weil
und ewiglich auf Gnad und Ungnad erge- Jch und mein Mann bekamen ein ander weil
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0108" n="106"/> und ewiglich auf Gnad und Ungnad erge-<lb/> ben hatten; Alſo/ daß wir beyde in und<lb/> nach dieſer Schlacht in allem und allem<lb/> auf tauſerd Gulden werth/ vom Feind ero-<lb/> bert/ welches wir gleich nach dem Treffen<lb/> zugemacht/ und ohnverweilt per Wechſel<lb/> nacher Prag zu meinen alldortigen 2000.<lb/> Reichsthalern uͤber ſchafft/ weil wir deſſen<lb/> im Feld nicht bedoͤrfftig/ und taͤglich hofften<lb/> noch mehr Beuten zu machen.</p><lb/> <p>Jch und mein Mann bekamen ein ander<lb/> je laͤnger je lieber/ uñ ſchetzte ſich als das eine<lb/> gluͤckſeelig/ weil es das andere zum Ehe ge-<lb/> macht hatte/ und wañ wir uns nit beyde ge-<lb/> ſchaͤmt haͤttẽ/ ſo glaub ich/ ich waͤre Tag und<lb/> Nacht in den Lauffgraͤben auf der Wacht<lb/> und in allen <hi rendition="#aq">occaſio</hi>nen niemahl von ſeineꝛ<lb/> Seiten kommen; wir vermachten einan-<lb/> der alles unſer Vermoͤgen/ alſo/ daß das<lb/> letzt-lebende (wir bekaͤmen gleich Erben odeꝛ<lb/> nicht) das Verſtorbene erben: Meine<lb/> Saͤugame oder Mutter aber/ gleichwohl<lb/> auch ernehren ſolte/ ſo lang ſie lebte/ als wel-<lb/> che uns groſſen Fleiß und Treu bezeugte;<lb/> Solche Vermaͤchtnuß hinderlaͤgten wir/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">weil</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [106/0108]
und ewiglich auf Gnad und Ungnad erge-
ben hatten; Alſo/ daß wir beyde in und
nach dieſer Schlacht in allem und allem
auf tauſerd Gulden werth/ vom Feind ero-
bert/ welches wir gleich nach dem Treffen
zugemacht/ und ohnverweilt per Wechſel
nacher Prag zu meinen alldortigen 2000.
Reichsthalern uͤber ſchafft/ weil wir deſſen
im Feld nicht bedoͤrfftig/ und taͤglich hofften
noch mehr Beuten zu machen.
Jch und mein Mann bekamen ein ander
je laͤnger je lieber/ uñ ſchetzte ſich als das eine
gluͤckſeelig/ weil es das andere zum Ehe ge-
macht hatte/ und wañ wir uns nit beyde ge-
ſchaͤmt haͤttẽ/ ſo glaub ich/ ich waͤre Tag und
Nacht in den Lauffgraͤben auf der Wacht
und in allen occaſionen niemahl von ſeineꝛ
Seiten kommen; wir vermachten einan-
der alles unſer Vermoͤgen/ alſo/ daß das
letzt-lebende (wir bekaͤmen gleich Erben odeꝛ
nicht) das Verſtorbene erben: Meine
Saͤugame oder Mutter aber/ gleichwohl
auch ernehren ſolte/ ſo lang ſie lebte/ als wel-
che uns groſſen Fleiß und Treu bezeugte;
Solche Vermaͤchtnuß hinderlaͤgten wir/
weil
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |