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Grimm, Albert Ludwig: Die malerischen und romantischen Stellen des Odenwaldes. Darmstadt, 1843.

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wir von dem Druck der darüber aufgeworfenen Erde in Scherben zerbrochen.

Der alte Bewohner der Simshütte und seine Söhne starrten den fremden Schatzgräber mit unbehaglichem Staunen an, als er mit einer ihnen unbegreiflichen Sicherheit, nachdem sie den von ihm angedeuteten Graben gemacht, nur einen Hieb mit der Hacke that, und sogleich die dadurch zum Theil entblössten Aschenkrüge aus der lockern Erde hervor holte. Wenige Jahre darauf hörte man von dem Volke in der Gegend ein so wunderbares Abenteuer erzählen, dass man kaum mehr das einfache Aufgraben des alten Römergrabes darin zu erkennen vermochte.

Eine halbe Stunde unterhalb Neckarburken liegt die Amtsstadt Mosbach, deren wir schon vorübergehend bei dem Neckarthale gedacht haben. Wie dort erwähnt ist, wurde die Abtei Mosebach im Gau Wingartheiba im Jahre 976 von Kaiser Otto II. dem Domstifte Worms verliehen. Die Gerichtsbarkeit darüber blieb aber dem Kaiser vorbehalten. Nachdem sie unter Friederich II. zum Schutze des Klosters mit Mauern umgeben, unter Ruprecht I. Stadtgerechtigheit erhalten hatte, verpfändete sie Kaiser Adolf im Jahre 1297 mit allen Zugehörungen an Gerlach von Breuberg für 4500 Mark fein Silber, die er für den für Kaisser und Reich in Thüringen erlittenen Schaden ansprechen konnte. Diese, nach Adolfs unglücklicher Niederlage bestrittene Pfandschaft, ward aber in der Folge durch König Ludwig den Baier im Jahre 1315 bestätigt. Sie muss jedoch bald darauf abgelöst worden sein; denn König Ludwig verpfändete im Jahre 1330 "seine und des Reiches Stadt Mosbach" seinen Vettern, den Pfalzgrafen Rudolf und Ruprecht, bestätigte aber dennoch im folgenden Jahre alle Freiheiten und Gerechtsame der Stadt. Karl IV. bestätigte die Pfandschaft.

Im Jahre 1362 wurden die beiden Weiler Haspach und Buttersheim zu der Stadt gezogen.

Nach Kaiser Ruprechts Tode kam sie an seinen jüngsten Sohn, den Pfalzgrafen Otto und von seiner Linie an das Pfälzische Kurhaus. Der Kurfürst Philipp wurde im Jahre 1500 von dem Kaiser Maximilian feierlich damit belehnt.

wir von dem Druck der darüber aufgeworfenen Erde in Scherben zerbrochen.

Der alte Bewohner der Simshütte und seine Söhne starrten den fremden Schatzgräber mit unbehaglichem Staunen an, als er mit einer ihnen unbegreiflichen Sicherheit, nachdem sie den von ihm angedeuteten Graben gemacht, nur einen Hieb mit der Hacke that, und sogleich die dadurch zum Theil entblössten Aschenkrüge aus der lockern Erde hervor holte. Wenige Jahre darauf hörte man von dem Volke in der Gegend ein so wunderbares Abenteuer erzählen, dass man kaum mehr das einfache Aufgraben des alten Römergrabes darin zu erkennen vermochte.

Eine halbe Stunde unterhalb Neckarburken liegt die Amtsstadt Mosbach, deren wir schon vorübergehend bei dem Neckarthale gedacht haben. Wie dort erwähnt ist, wurde die Abtei Mosebach im Gau Wingartheiba im Jahre 976 von Kaiser Otto II. dem Domstifte Worms verliehen. Die Gerichtsbarkeit darüber blieb aber dem Kaiser vorbehalten. Nachdem sie unter Friederich II. zum Schutze des Klosters mit Mauern umgeben, unter Ruprecht I. Stadtgerechtigheit erhalten hatte, verpfändete sie Kaiser Adolf im Jahre 1297 mit allen Zugehörungen an Gerlach von Breuberg für 4500 Mark fein Silber, die er für den für Kaisser und Reich in Thüringen erlittenen Schaden ansprechen konnte. Diese, nach Adolfs unglücklicher Niederlage bestrittene Pfandschaft, ward aber in der Folge durch König Ludwig den Baier im Jahre 1315 bestätigt. Sie muss jedoch bald darauf abgelöst worden sein; denn König Ludwig verpfändete im Jahre 1330 „seine und des Reiches Stadt Mosbach“ seinen Vettern, den Pfalzgrafen Rudolf und Ruprecht, bestätigte aber dennoch im folgenden Jahre alle Freiheiten und Gerechtsame der Stadt. Karl IV. bestätigte die Pfandschaft.

Im Jahre 1362 wurden die beiden Weiler Haspach und Buttersheim zu der Stadt gezogen.

Nach Kaiser Ruprechts Tode kam sie an seinen jüngsten Sohn, den Pfalzgrafen Otto und von seiner Linie an das Pfälzische Kurhaus. Der Kurfürst Philipp wurde im Jahre 1500 von dem Kaiser Maximilian feierlich damit belehnt.

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[79/0079] wir von dem Druck der darüber aufgeworfenen Erde in Scherben zerbrochen. Der alte Bewohner der Simshütte und seine Söhne starrten den fremden Schatzgräber mit unbehaglichem Staunen an, als er mit einer ihnen unbegreiflichen Sicherheit, nachdem sie den von ihm angedeuteten Graben gemacht, nur einen Hieb mit der Hacke that, und sogleich die dadurch zum Theil entblössten Aschenkrüge aus der lockern Erde hervor holte. Wenige Jahre darauf hörte man von dem Volke in der Gegend ein so wunderbares Abenteuer erzählen, dass man kaum mehr das einfache Aufgraben des alten Römergrabes darin zu erkennen vermochte. Eine halbe Stunde unterhalb Neckarburken liegt die Amtsstadt Mosbach, deren wir schon vorübergehend bei dem Neckarthale gedacht haben. Wie dort erwähnt ist, wurde die Abtei Mosebach im Gau Wingartheiba im Jahre 976 von Kaiser Otto II. dem Domstifte Worms verliehen. Die Gerichtsbarkeit darüber blieb aber dem Kaiser vorbehalten. Nachdem sie unter Friederich II. zum Schutze des Klosters mit Mauern umgeben, unter Ruprecht I. Stadtgerechtigheit erhalten hatte, verpfändete sie Kaiser Adolf im Jahre 1297 mit allen Zugehörungen an Gerlach von Breuberg für 4500 Mark fein Silber, die er für den für Kaisser und Reich in Thüringen erlittenen Schaden ansprechen konnte. Diese, nach Adolfs unglücklicher Niederlage bestrittene Pfandschaft, ward aber in der Folge durch König Ludwig den Baier im Jahre 1315 bestätigt. Sie muss jedoch bald darauf abgelöst worden sein; denn König Ludwig verpfändete im Jahre 1330 „seine und des Reiches Stadt Mosbach“ seinen Vettern, den Pfalzgrafen Rudolf und Ruprecht, bestätigte aber dennoch im folgenden Jahre alle Freiheiten und Gerechtsame der Stadt. Karl IV. bestätigte die Pfandschaft. Im Jahre 1362 wurden die beiden Weiler Haspach und Buttersheim zu der Stadt gezogen. Nach Kaiser Ruprechts Tode kam sie an seinen jüngsten Sohn, den Pfalzgrafen Otto und von seiner Linie an das Pfälzische Kurhaus. Der Kurfürst Philipp wurde im Jahre 1500 von dem Kaiser Maximilian feierlich damit belehnt.

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Zitationshilfe: Grimm, Albert Ludwig: Die malerischen und romantischen Stellen des Odenwaldes. Darmstadt, 1843, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_odenwald_1843/79>, abgerufen am 23.11.2024.