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Grimm, Jacob: Über den altdeutschen Meistergesang. Göttingen, 1811.

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Die Beispiele will ich bloß andeuten, damit sie jeder selbst
nachschlagen kann.

Walter 1. 121. (ich wil niht me etc.) Das erste Wort der
letzten, bindet das letzte der ersten Zeile.
Ebenders. 1. 121. (ob ich mich selben etc.) Die erste und letzte
Z. des Abges. reimen sich durch Anfang und Schluß.
Ebenders. 1. 122. (ir reinü wib etc.) Hier ist der Abgesang
in der Mitte. Der Anfang der ersten Zeile des Abges.
reimt in das Ende der zweiten und der Anfang der drit-
ten in das Ende der vierten, die Ende der ersten und
dritten reimen ordentlich.
Lichtenstein 2. 37. (wol mich iemer.) Das erste und letzte
Wort jeder Strophe reimen und zwar in allen drei
Strophen auf einem Reim.
Derselbe 2. 38. (frouwe min got.) Schlußzeile bindet sich
selbst durch ihren Anfang und ihr Ende.
Derselbe. 2. 41. (ein man bedarf.) Wie vorhin.
Derselbe 2. 43. (wißet alle das ich kan.) Die erste Z. des
Abges. wie vorhin.
Brunwart v Oughen 2. 55. (jarlang valwent.) Die
letzte Zeile des Abges. wird in der zweiten Silbe des
ersten Stollen gebunden.
Hawart 2. 111. (ich wil dir herre etc.) Hier reimt die
erste Silbe beider Stollen mit der letzten des Abges.

Die besonders häufigen Beispiele aus Nifens Liedern citire
ich aus Benecke:

Num. 1. Die letzte Zeile des Abges. gebunden durch die
fünfte Silbe der ersten Zeile des ersten Stollen.
-- 5. Die erste und letzte Silbe des Ganzen.
-- 6. Ebenso.


zuspricht. Man darf bei unserm deutschen Fall übrigens auch
an die Art denken, wie Otfried seine Akrostichen in den Anfang
und das Ende der Zeilen bringt.

Die Beiſpiele will ich bloß andeuten, damit ſie jeder ſelbſt
nachſchlagen kann.

Walter 1. 121. (ich wil niht me ꝛc.) Das erſte Wort der
letzten, bindet das letzte der erſten Zeile.
Ebenderſ. 1. 121. (ob ich mich ſelben ꝛc.) Die erſte und letzte
Z. des Abgeſ. reimen ſich durch Anfang und Schluß.
Ebenderſ. 1. 122. (ir reinuͤ wib ꝛc.) Hier iſt der Abgeſang
in der Mitte. Der Anfang der erſten Zeile des Abgeſ.
reimt in das Ende der zweiten und der Anfang der drit-
ten in das Ende der vierten, die Ende der erſten und
dritten reimen ordentlich.
Lichtenſtein 2. 37. (wol mich iemer.) Das erſte und letzte
Wort jeder Strophe reimen und zwar in allen drei
Strophen auf einem Reim.
Derſelbe 2. 38. (frouwe min got.) Schlußzeile bindet ſich
ſelbſt durch ihren Anfang und ihr Ende.
Derſelbe. 2. 41. (ein man bedarf.) Wie vorhin.
Derſelbe 2. 43. (wißet alle das ich kan.) Die erſte Z. des
Abgeſ. wie vorhin.
Brunwart v Oughen 2. 55. (jarlang valwent.) Die
letzte Zeile des Abgeſ. wird in der zweiten Silbe des
erſten Stollen gebunden.
Hawart 2. 111. (ich wil dir herre ꝛc.) Hier reimt die
erſte Silbe beider Stollen mit der letzten des Abgeſ.

Die beſonders haͤufigen Beiſpiele aus Nifens Liedern citire
ich aus Benecke:

Num. 1. Die letzte Zeile des Abgeſ. gebunden durch die
fuͤnfte Silbe der erſten Zeile des erſten Stollen.
— 5. Die erſte und letzte Silbe des Ganzen.
— 6. Ebenſo.


zuſpricht. Man darf bei unſerm deutſchen Fall uͤbrigens auch
an die Art denken, wie Otfried ſeine Akroſtichen in den Anfang
und das Ende der Zeilen bringt.
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[56/0066] Die Beiſpiele will ich bloß andeuten, damit ſie jeder ſelbſt nachſchlagen kann. Walter 1. 121. (ich wil niht me ꝛc.) Das erſte Wort der letzten, bindet das letzte der erſten Zeile. Ebenderſ. 1. 121. (ob ich mich ſelben ꝛc.) Die erſte und letzte Z. des Abgeſ. reimen ſich durch Anfang und Schluß. Ebenderſ. 1. 122. (ir reinuͤ wib ꝛc.) Hier iſt der Abgeſang in der Mitte. Der Anfang der erſten Zeile des Abgeſ. reimt in das Ende der zweiten und der Anfang der drit- ten in das Ende der vierten, die Ende der erſten und dritten reimen ordentlich. Lichtenſtein 2. 37. (wol mich iemer.) Das erſte und letzte Wort jeder Strophe reimen und zwar in allen drei Strophen auf einem Reim. Derſelbe 2. 38. (frouwe min got.) Schlußzeile bindet ſich ſelbſt durch ihren Anfang und ihr Ende. Derſelbe. 2. 41. (ein man bedarf.) Wie vorhin. Derſelbe 2. 43. (wißet alle das ich kan.) Die erſte Z. des Abgeſ. wie vorhin. Brunwart v Oughen 2. 55. (jarlang valwent.) Die letzte Zeile des Abgeſ. wird in der zweiten Silbe des erſten Stollen gebunden. Hawart 2. 111. (ich wil dir herre ꝛc.) Hier reimt die erſte Silbe beider Stollen mit der letzten des Abgeſ. Die beſonders haͤufigen Beiſpiele aus Nifens Liedern citire ich aus Benecke: Num. 1. Die letzte Zeile des Abgeſ. gebunden durch die fuͤnfte Silbe der erſten Zeile des erſten Stollen. — 5. Die erſte und letzte Silbe des Ganzen. — 6. Ebenſo. 40) 40) zuſpricht. Man darf bei unſerm deutſchen Fall uͤbrigens auch an die Art denken, wie Otfried ſeine Akroſtichen in den Anfang und das Ende der Zeilen bringt.

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob: Über den altdeutschen Meistergesang. Göttingen, 1811, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_meistergesang_1811/66>, abgerufen am 22.11.2024.