Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1857.endlich lud er Edelsteine auf so viel er tragen konnte. Er wollte seine Last hinausbringen, weil aber Herz und Sinn ganz voll von den Schätzen waren, hatte er darüber den Namen des Berges vergessen und rief 'Berg Simeli, Berg Simeli, thu dich auf.' Aber das war der rechte Name nicht, und der Berg regte sich nicht und blieb verschlossen. Da ward ihm angst, aber je länger er nachsann, desto mehr verwirrten sich seine Gedanken, und halfen ihm alle Schätze nichts mehr. Am Abend that sich der Berg auf und die zwölf Räuber kamen herein, und als sie ihn sahen, lachten sie und riefen 'Vogel, haben wir dich endlich, meinst du wir hättens nicht gemerkt daß du zweimal hereingekommen bist, aber wir konnten dich nicht fangen, zum drittenmal sollst du nicht wieder heraus.' Da rief er 'ich wars nicht, mein Bruder wars,' aber er mochte bitten um sein Leben und sagen was er wollte, sie schlugen ihm das Haupt ab. endlich lud er Edelsteine auf so viel er tragen konnte. Er wollte seine Last hinausbringen, weil aber Herz und Sinn ganz voll von den Schätzen waren, hatte er darüber den Namen des Berges vergessen und rief ‘Berg Simeli, Berg Simeli, thu dich auf.’ Aber das war der rechte Name nicht, und der Berg regte sich nicht und blieb verschlossen. Da ward ihm angst, aber je länger er nachsann, desto mehr verwirrten sich seine Gedanken, und halfen ihm alle Schätze nichts mehr. Am Abend that sich der Berg auf und die zwölf Räuber kamen herein, und als sie ihn sahen, lachten sie und riefen ‘Vogel, haben wir dich endlich, meinst du wir hättens nicht gemerkt daß du zweimal hereingekommen bist, aber wir konnten dich nicht fangen, zum drittenmal sollst du nicht wieder heraus.’ Da rief er ‘ich wars nicht, mein Bruder wars,’ aber er mochte bitten um sein Leben und sagen was er wollte, sie schlugen ihm das Haupt ab. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0273" n="261"/> endlich lud er Edelsteine auf so viel er tragen konnte. Er wollte seine Last hinausbringen, weil aber Herz und Sinn ganz voll von den Schätzen waren, hatte er darüber den Namen des Berges vergessen und rief ‘Berg <hi rendition="#g">Simeli</hi>, Berg <hi rendition="#g">Simeli</hi>, thu dich auf.’ Aber das war der rechte Name nicht, und der Berg regte sich nicht und blieb verschlossen. Da ward ihm angst, aber je länger er nachsann, desto mehr verwirrten sich seine Gedanken, und halfen ihm alle Schätze nichts mehr. Am Abend that sich der Berg auf und die zwölf Räuber kamen herein, und als sie ihn sahen, lachten sie und riefen ‘Vogel, haben wir dich endlich, meinst du wir hättens nicht gemerkt daß du zweimal hereingekommen bist, aber wir konnten dich nicht fangen, zum drittenmal sollst du nicht wieder heraus.’ Da rief er ‘ich wars nicht, mein Bruder wars,’ aber er mochte bitten um sein Leben und sagen was er wollte, sie schlugen ihm das Haupt ab.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [261/0273]
endlich lud er Edelsteine auf so viel er tragen konnte. Er wollte seine Last hinausbringen, weil aber Herz und Sinn ganz voll von den Schätzen waren, hatte er darüber den Namen des Berges vergessen und rief ‘Berg Simeli, Berg Simeli, thu dich auf.’ Aber das war der rechte Name nicht, und der Berg regte sich nicht und blieb verschlossen. Da ward ihm angst, aber je länger er nachsann, desto mehr verwirrten sich seine Gedanken, und halfen ihm alle Schätze nichts mehr. Am Abend that sich der Berg auf und die zwölf Räuber kamen herein, und als sie ihn sahen, lachten sie und riefen ‘Vogel, haben wir dich endlich, meinst du wir hättens nicht gemerkt daß du zweimal hereingekommen bist, aber wir konnten dich nicht fangen, zum drittenmal sollst du nicht wieder heraus.’ Da rief er ‘ich wars nicht, mein Bruder wars,’ aber er mochte bitten um sein Leben und sagen was er wollte, sie schlugen ihm das Haupt ab.
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