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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1850.

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was die Tochter chönt gsund mache; denn seig nig wid vo do es Wasser und e Ma derbi, de d' Lüt müeß übere träge, und er möcht au gern wüsse worum de Ma all Lüt müeß übere träge. Do säit die Frau 'ja lueget, mi guete Fründ, s' cha käi Christ mit em Vogelgrif rede, er frißt se all; wenn er aber wänd, so chön neder under sis Bett undere ligge, und z' Nacht, wenn er rächt fest schloft, so chönneder denn use länge und em e Fädere usem Stehl riße; und wäge dene Sache, die ner wüße söttet, will i ne sälber froge. Der Hans isch e das alles z' friede gsi und lit unders Bett undere. Z' Obe chunt der Vogelgrif häi, und wiener i d' Stube chunt, so säit er 'Frau, i schmöke ne Christ.' 'Jo,' säit do d' Frau, 's' isch hüt äine do gsi, aber er isch wieder furt;' und mit dem het der Vogelgrif nüt me gsäit. Z' mitzt e der Nacht, wo der Vogelgrif rächt geschnarchlet het, so längt der Hans ufe und rißt em e Fädere usem Stehl. Do isch der Vogelgrif plötzle ufgjuckt und säit 'Frau, i schmöcke ne Christ, und s' isch mer s' heb me öpper am Stehl zehrt.' De säit d' Frau 'de hesch gwüß traumet, und i ho der jo hüt scho gsäit, s' isch e Christ do gsi, aber isch wieder furt. Do het mer allerhand Sache verzellt. Si hebe ime Schloß der Schlüssel zue nere Gäldchiste verlore und chönnene numme finde.' 'O di Nare,' säit der Vogelgrif, 'de Schlüssel lit im Holzhus hinder der Thör undere Holzbig.' 'Und denn het er au gsäit imene Schloß seig e Tochter chrank und se wüße kais Mittel für se gsund z' mache.' 'O di Nare,' säit der Vogelgrif, 'under der Chällerstäge het e Chrot es Näscht gmacht von ere Hoore, und wenn se die Hoor wieder het, so wers se gsund.' 'Und

was die Tochter chönt gsund mache; denn seig nig wid vo do es Wasser und e Ma derbi, de d’ Lüt müeß übere träge, und er möcht au gern wüsse worum de Ma all Lüt müeß übere träge. Do säit die Frau ‘ja lueget, mi guete Fründ, s’ cha käi Christ mit em Vogelgrif rede, er frißt se all; wenn er aber wänd, so chön neder under sis Bett undere ligge, und z’ Nacht, wenn er rächt fest schloft, so chönneder denn use länge und em e Fädere usem Stehl riße; und wäge dene Sache, die ner wüße söttet, will i ne sälber froge. Der Hans isch e das alles z’ friede gsi und lit unders Bett undere. Z’ Obe chunt der Vogelgrif häi, und wiener i d’ Stube chunt, so säit er ‘Frau, i schmöke ne Christ.’ ‘Jo,’ säit do d’ Frau, ‘s’ isch hüt äine do gsi, aber er isch wieder furt;’ und mit dem het der Vogelgrif nüt me gsäit. Z’ mitzt e der Nacht, wo der Vogelgrif rächt geschnarchlet het, so längt der Hans ufe und rißt em e Fädere usem Stehl. Do isch der Vogelgrif plötzle ufgjuckt und säit ‘Frau, i schmöcke ne Christ, und s’ isch mer s’ heb me öpper am Stehl zehrt.’ De säit d’ Frau ‘de hesch gwüß traumet, und i ho der jo hüt scho gsäit, s’ isch e Christ do gsi, aber isch wieder furt. Do het mer allerhand Sache verzellt. Si hebe ime Schloß der Schlüssel zue nere Gäldchiste verlore und chönnene numme finde.’ ‘O di Nare,’ säit der Vogelgrif, ‘de Schlüssel lit im Holzhus hinder der Thör undere Holzbig.’ ‘Und denn het er au gsäit imene Schloß seig e Tochter chrank und se wüße kais Mittel für se gsund z’ mache.’ ‘O di Nare,’ säit der Vogelgrif, ‘under der Chällerstäge het e Chrot es Näscht gmacht von ere Hoore, und wenn se die Hoor wieder het, so wers se gsund.’ ‘Und

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[370/0382] was die Tochter chönt gsund mache; denn seig nig wid vo do es Wasser und e Ma derbi, de d’ Lüt müeß übere träge, und er möcht au gern wüsse worum de Ma all Lüt müeß übere träge. Do säit die Frau ‘ja lueget, mi guete Fründ, s’ cha käi Christ mit em Vogelgrif rede, er frißt se all; wenn er aber wänd, so chön neder under sis Bett undere ligge, und z’ Nacht, wenn er rächt fest schloft, so chönneder denn use länge und em e Fädere usem Stehl riße; und wäge dene Sache, die ner wüße söttet, will i ne sälber froge. Der Hans isch e das alles z’ friede gsi und lit unders Bett undere. Z’ Obe chunt der Vogelgrif häi, und wiener i d’ Stube chunt, so säit er ‘Frau, i schmöke ne Christ.’ ‘Jo,’ säit do d’ Frau, ‘s’ isch hüt äine do gsi, aber er isch wieder furt;’ und mit dem het der Vogelgrif nüt me gsäit. Z’ mitzt e der Nacht, wo der Vogelgrif rächt geschnarchlet het, so längt der Hans ufe und rißt em e Fädere usem Stehl. Do isch der Vogelgrif plötzle ufgjuckt und säit ‘Frau, i schmöcke ne Christ, und s’ isch mer s’ heb me öpper am Stehl zehrt.’ De säit d’ Frau ‘de hesch gwüß traumet, und i ho der jo hüt scho gsäit, s’ isch e Christ do gsi, aber isch wieder furt. Do het mer allerhand Sache verzellt. Si hebe ime Schloß der Schlüssel zue nere Gäldchiste verlore und chönnene numme finde.’ ‘O di Nare,’ säit der Vogelgrif, ‘de Schlüssel lit im Holzhus hinder der Thör undere Holzbig.’ ‘Und denn het er au gsäit imene Schloß seig e Tochter chrank und se wüße kais Mittel für se gsund z’ mache.’ ‘O di Nare,’ säit der Vogelgrif, ‘under der Chällerstäge het e Chrot es Näscht gmacht von ere Hoore, und wenn se die Hoor wieder het, so wers se gsund.’ ‘Und

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1850, S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1850/382>, abgerufen am 28.04.2024.