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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1850.

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sitzen, das war wie ein Göckelhahn, auf dem ein Jgel saß, und der machte die Musik. Da sprach der König zum Bedienten er sollte fragen warum er da säße, und ob er nicht wüßte wo der Weg in sein Königreich gienge. Da stieg Hans mein Jgel vom Baum und sprach er wollte den Weg zeigen, wenn der König ihm wollte verschreiben und versprechen was ihm zuerst begegnete am königlichen Hofe, sobald er nach Haus käme. Da dachte der König 'das kann ich leicht thun, Hans mein Jgel verstehts doch nicht, und ich kann schreiben was ich will.' Da nahm der König Feder und Dinte und schrieb etwas auf, und als es geschehen war, zeigte ihm Hans mein Jgel den Weg, und er kam glücklich nach Haus. Seine Tochter aber, wie sie ihn von weitem sah, war so voll Freuden, daß sie ihm entgegen lief und ihn küßte. Da gedachte er an Hans mein Jgel und erzählte ihr wie es ihm gegangen wäre, und daß er einem wunderlichen Thier hätte verschreiben sollen was ihm daheim zuerst begegnen würde, und das Thier hätte auf einem Hahn wie auf einem Pferde gesessen und schöne Musik gemacht; er hätte aber geschrieben es sollts nicht haben, denn Hans mein Jgel könnt es doch nicht lesen. Darüber war die Prinzessin froh und sagte das wäre gut, denn sie wäre doch nimmermehr hingegangen.

Hans mein Jgel aber hütete die Esel und Schweine, war immer lustig, saß auf dem Baum und blies auf seinem Dudelsack. Nun geschah es, daß ein anderer König gefahren kam mit seinen Bedienten und Laufern, und hatte sich verirrt, und wußte nicht wieder nach Haus zu kommen, weil der Wald so groß war. Da hörte er gleichfalls die schöne Musik von weitem und sprach zu seinem

sitzen, das war wie ein Göckelhahn, auf dem ein Jgel saß, und der machte die Musik. Da sprach der König zum Bedienten er sollte fragen warum er da säße, und ob er nicht wüßte wo der Weg in sein Königreich gienge. Da stieg Hans mein Jgel vom Baum und sprach er wollte den Weg zeigen, wenn der König ihm wollte verschreiben und versprechen was ihm zuerst begegnete am königlichen Hofe, sobald er nach Haus käme. Da dachte der König ‘das kann ich leicht thun, Hans mein Jgel verstehts doch nicht, und ich kann schreiben was ich will.’ Da nahm der König Feder und Dinte und schrieb etwas auf, und als es geschehen war, zeigte ihm Hans mein Jgel den Weg, und er kam glücklich nach Haus. Seine Tochter aber, wie sie ihn von weitem sah, war so voll Freuden, daß sie ihm entgegen lief und ihn küßte. Da gedachte er an Hans mein Jgel und erzählte ihr wie es ihm gegangen wäre, und daß er einem wunderlichen Thier hätte verschreiben sollen was ihm daheim zuerst begegnen würde, und das Thier hätte auf einem Hahn wie auf einem Pferde gesessen und schöne Musik gemacht; er hätte aber geschrieben es sollts nicht haben, denn Hans mein Jgel könnt es doch nicht lesen. Darüber war die Prinzessin froh und sagte das wäre gut, denn sie wäre doch nimmermehr hingegangen.

Hans mein Jgel aber hütete die Esel und Schweine, war immer lustig, saß auf dem Baum und blies auf seinem Dudelsack. Nun geschah es, daß ein anderer König gefahren kam mit seinen Bedienten und Laufern, und hatte sich verirrt, und wußte nicht wieder nach Haus zu kommen, weil der Wald so groß war. Da hörte er gleichfalls die schöne Musik von weitem und sprach zu seinem

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[135/0147] sitzen, das war wie ein Göckelhahn, auf dem ein Jgel saß, und der machte die Musik. Da sprach der König zum Bedienten er sollte fragen warum er da säße, und ob er nicht wüßte wo der Weg in sein Königreich gienge. Da stieg Hans mein Jgel vom Baum und sprach er wollte den Weg zeigen, wenn der König ihm wollte verschreiben und versprechen was ihm zuerst begegnete am königlichen Hofe, sobald er nach Haus käme. Da dachte der König ‘das kann ich leicht thun, Hans mein Jgel verstehts doch nicht, und ich kann schreiben was ich will.’ Da nahm der König Feder und Dinte und schrieb etwas auf, und als es geschehen war, zeigte ihm Hans mein Jgel den Weg, und er kam glücklich nach Haus. Seine Tochter aber, wie sie ihn von weitem sah, war so voll Freuden, daß sie ihm entgegen lief und ihn küßte. Da gedachte er an Hans mein Jgel und erzählte ihr wie es ihm gegangen wäre, und daß er einem wunderlichen Thier hätte verschreiben sollen was ihm daheim zuerst begegnen würde, und das Thier hätte auf einem Hahn wie auf einem Pferde gesessen und schöne Musik gemacht; er hätte aber geschrieben es sollts nicht haben, denn Hans mein Jgel könnt es doch nicht lesen. Darüber war die Prinzessin froh und sagte das wäre gut, denn sie wäre doch nimmermehr hingegangen. Hans mein Jgel aber hütete die Esel und Schweine, war immer lustig, saß auf dem Baum und blies auf seinem Dudelsack. Nun geschah es, daß ein anderer König gefahren kam mit seinen Bedienten und Laufern, und hatte sich verirrt, und wußte nicht wieder nach Haus zu kommen, weil der Wald so groß war. Da hörte er gleichfalls die schöne Musik von weitem und sprach zu seinem

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1850, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1850/147>, abgerufen am 25.11.2024.