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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1850.

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den Rücken und wanderte fort. Als er an den hohlen Baum kam, setzte er sich nieder und ließ den Kopf hängen. Die Bienen kamen heraus geflogen, und der Weisel fragte ihn ob er einen steifen Hals hätte, weil er den Kopf so schief hielt. 'Ach nein,' antwortete der Schneider, 'mich drückt etwas anderes,' und erzählte was der König von ihm gefordert hatte. Die Bienen fiengen an unter einander zu summen und zu brummen, und der Weisel sprach 'geh nur wieder nach Haus, komm aber Morgen um diese Zeit wieder und bring ein großes Tuch mit, so wird alles gut gehen.' Da kehrte er wieder um, die Bienen aber flogen nach dem königlichen Schloß, geradezu in die offenen Fenster hinein, krochen in allen Ecken herum und besahen alles aufs genauste. Dann liefen sie zurück und bildeten das Schloß in Wachs nach mit einer solchen Geschwindigkeit, daß man meinte es wüchse einem vor den Augen. Schon am Abend war alles fertig, und als der Schneider am folgenden Morgen kam, so stand das ganze prächtige Gebäude da, und es fehlte kein Nagel an der Wand und keine Ziegel auf dem Dach; dabei war es zart und schneeweiß, und roch süß wie Honig. Der Schneider packte es vorsichtig in sein Tuch und brachte es dem König, der aber konnte sich nicht genug verwundern, stellte es in seinem größten Saal auf und schenkte dem Schneider dafür ein großes steinernes Haus.

Der Schuster aber ließ nicht nach, gieng zum drittenmal zu dem König und sprach 'Herr König, dem Schneider ist zu Ohren gekommen daß auf dem Schloßhof kein Wasser springen will, da hat er sich vermessen es solle mitten im Hof mannshoch aufsteigen und

den Rücken und wanderte fort. Als er an den hohlen Baum kam, setzte er sich nieder und ließ den Kopf hängen. Die Bienen kamen heraus geflogen, und der Weisel fragte ihn ob er einen steifen Hals hätte, weil er den Kopf so schief hielt. ‘Ach nein,’ antwortete der Schneider, ‘mich drückt etwas anderes,’ und erzählte was der König von ihm gefordert hatte. Die Bienen fiengen an unter einander zu summen und zu brummen, und der Weisel sprach ‘geh nur wieder nach Haus, komm aber Morgen um diese Zeit wieder und bring ein großes Tuch mit, so wird alles gut gehen.’ Da kehrte er wieder um, die Bienen aber flogen nach dem königlichen Schloß, geradezu in die offenen Fenster hinein, krochen in allen Ecken herum und besahen alles aufs genauste. Dann liefen sie zurück und bildeten das Schloß in Wachs nach mit einer solchen Geschwindigkeit, daß man meinte es wüchse einem vor den Augen. Schon am Abend war alles fertig, und als der Schneider am folgenden Morgen kam, so stand das ganze prächtige Gebäude da, und es fehlte kein Nagel an der Wand und keine Ziegel auf dem Dach; dabei war es zart und schneeweiß, und roch süß wie Honig. Der Schneider packte es vorsichtig in sein Tuch und brachte es dem König, der aber konnte sich nicht genug verwundern, stellte es in seinem größten Saal auf und schenkte dem Schneider dafür ein großes steinernes Haus.

Der Schuster aber ließ nicht nach, gieng zum drittenmal zu dem König und sprach ‘Herr König, dem Schneider ist zu Ohren gekommen daß auf dem Schloßhof kein Wasser springen will, da hat er sich vermessen es solle mitten im Hof mannshoch aufsteigen und

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1850, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1850/141>, abgerufen am 28.11.2024.