Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843.Tochter nit über. Der Hans isch e des z' friede gsi, und gli am andere Tag got er mit siner Heerd uf d' Wäid, und paßt verwändt uf daß em keine dervo lauf. Nid mänge Stund isch vergange, so chunt e Magd vom Schloß, und säit zum Hans er söll ere gschwind e Haas ge, so hebe Wisite über cho. Der Hans hett aber woll gemerkt wo das use will, und säit er gäb e keine, der Chönig chön denn morn siner Wisite mit Haasepfäffer ufwarte. D' Magd het aber nid no glo, und am Änd fot so no a resniere. Do säit der Hans wenn d' Chönigstochter selber chömm, so well er ene Haas ge. Dat het d' Magd im Schloß gsäit, und d' Tochter isch sälber gange. Underdesse isch aber zum Hans das chli Manndle wieder cho, und frogt der Hans was er do thüej. 'He, do müeß er hundert Haase hüete, daß em käine dervo lauf, und denn dörf er d' Chönigstochter hürothe, und wäre Chönig.' 'Guet,' säit das Manndle, 'do hesch es Pfifle, und wenn der äine furtlauft, so pfif nume, denn chunt er wieder ume.' Wo do d' Tochter cho isch, so gitt ere der Hans e Haas is Fürtüchle. Aber wo se öppe hundert Schritt wit gsi isch, so pfift der Hans, und de Haas springt ere us em Schäubele use, und, was gisch was hesch, wieder zur der Heerd. Wo's Obe gsi isch, so pfift de Haasehirt no emol, und luegt ob all do sige, und treibt se do zum Schloß. Der Chönig het se verwunderet wie au der Hans im Stand gsi seig hundert Haase z' hüete, daß em käine dervo glofe isch; er will em aber d' Tochter äine weg nonig ge, und säit er müß em no ne Fädere us d' Vogelgrife Stehl bringe. Der Hans macht se grad uf der Wäg, und machschiert rächt handle vorwärts. Z' Obe chunt er zu neme Schloß, do Tochter nit über. Der Hans isch e des z’ friede gsi, und gli am andere Tag got er mit siner Heerd uf d’ Wäid, und paßt verwändt uf daß em keine dervo lauf. Nid mänge Stund isch vergange, so chunt e Magd vom Schloß, und säit zum Hans er söll ere gschwind e Haas ge, so hebe Wisite über cho. Der Hans hett aber woll gemerkt wo das use will, und säit er gäb e keine, der Chönig chön denn morn siner Wisite mit Haasepfäffer ufwarte. D’ Magd het aber nid no glo, und am Änd fot so no a resniere. Do säit der Hans wenn d’ Chönigstochter selber chömm, so well er ene Haas ge. Dat het d’ Magd im Schloß gsäit, und d’ Tochter isch sälber gange. Underdesse isch aber zum Hans das chli Manndle wieder cho, und frogt der Hans was er do thüej. ‘He, do müeß er hundert Haase hüete, daß em käine dervo lauf, und denn dörf er d’ Chönigstochter hürothe, und wäre Chönig.’ ‘Guet,’ säit das Manndle, ‘do hesch es Pfifle, und wenn der äine furtlauft, so pfif nume, denn chunt er wieder ume.’ Wo do d’ Tochter cho isch, so gitt ere der Hans e Haas is Fürtüchle. Aber wo se öppe hundert Schritt wit gsi isch, so pfift der Hans, und de Haas springt ere us em Schäubele use, und, was gisch was hesch, wieder zur der Heerd. Wo’s Obe gsi isch, so pfift de Haasehirt no emol, und luegt ob all do sige, und treibt se do zum Schloß. Der Chönig het se verwunderet wie au der Hans im Stand gsi seig hundert Haase z’ hüete, daß em käine dervo glofe isch; er will em aber d’ Tochter äine weg nonig ge, und säit er müß em no ne Fädere us d’ Vogelgrife Stehl bringe. Der Hans macht se grad uf der Wäg, und machschiert rächt handle vorwärts. Z’ Obe chunt er zu neme Schloß, do <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0368" n="358"/> Tochter nit über. Der Hans isch e des z’ friede gsi, und gli am andere Tag got er mit siner Heerd uf d’ Wäid, und paßt verwändt uf daß em keine dervo lauf. Nid mänge Stund isch vergange, so chunt e Magd vom Schloß, und säit zum Hans er söll ere gschwind e Haas ge, so hebe Wisite über cho. Der Hans hett aber woll gemerkt wo das use will, und säit er gäb e keine, der Chönig chön denn morn siner Wisite mit Haasepfäffer ufwarte. D’ Magd het aber nid no glo, und am Änd fot so no a resniere. Do säit der Hans wenn d’ Chönigstochter selber chömm, so well er ene Haas ge. Dat het d’ Magd im Schloß gsäit, und d’ Tochter isch sälber gange. Underdesse isch aber zum Hans das chli Manndle wieder cho, und frogt der Hans was er do thüej. ‘He, do müeß er hundert Haase hüete, daß em käine dervo lauf, und denn dörf er d’ Chönigstochter hürothe, und wäre Chönig.’ ‘Guet,’ säit das Manndle, ‘do hesch es Pfifle, und wenn der äine furtlauft, so pfif nume, denn chunt er wieder ume.’ Wo do d’ Tochter cho isch, so gitt ere der Hans e Haas is Fürtüchle. Aber wo se öppe hundert Schritt wit gsi isch, so pfift der Hans, und de Haas springt ere us em Schäubele use, und, was gisch was hesch, wieder zur der Heerd. Wo’s Obe gsi isch, so pfift de Haasehirt no emol, und luegt ob all do sige, und treibt se do zum Schloß. Der Chönig het se verwunderet wie au der Hans im Stand gsi seig hundert Haase z’ hüete, daß em käine dervo glofe isch; er will em aber d’ Tochter äine weg nonig ge, und säit er müß em no ne Fädere us d’ Vogelgrife Stehl bringe. Der Hans macht se grad uf der Wäg, und machschiert rächt handle vorwärts. Z’ Obe chunt er zu neme Schloß, do </p> </div> </body> </text> </TEI> [358/0368]
Tochter nit über. Der Hans isch e des z’ friede gsi, und gli am andere Tag got er mit siner Heerd uf d’ Wäid, und paßt verwändt uf daß em keine dervo lauf. Nid mänge Stund isch vergange, so chunt e Magd vom Schloß, und säit zum Hans er söll ere gschwind e Haas ge, so hebe Wisite über cho. Der Hans hett aber woll gemerkt wo das use will, und säit er gäb e keine, der Chönig chön denn morn siner Wisite mit Haasepfäffer ufwarte. D’ Magd het aber nid no glo, und am Änd fot so no a resniere. Do säit der Hans wenn d’ Chönigstochter selber chömm, so well er ene Haas ge. Dat het d’ Magd im Schloß gsäit, und d’ Tochter isch sälber gange. Underdesse isch aber zum Hans das chli Manndle wieder cho, und frogt der Hans was er do thüej. ‘He, do müeß er hundert Haase hüete, daß em käine dervo lauf, und denn dörf er d’ Chönigstochter hürothe, und wäre Chönig.’ ‘Guet,’ säit das Manndle, ‘do hesch es Pfifle, und wenn der äine furtlauft, so pfif nume, denn chunt er wieder ume.’ Wo do d’ Tochter cho isch, so gitt ere der Hans e Haas is Fürtüchle. Aber wo se öppe hundert Schritt wit gsi isch, so pfift der Hans, und de Haas springt ere us em Schäubele use, und, was gisch was hesch, wieder zur der Heerd. Wo’s Obe gsi isch, so pfift de Haasehirt no emol, und luegt ob all do sige, und treibt se do zum Schloß. Der Chönig het se verwunderet wie au der Hans im Stand gsi seig hundert Haase z’ hüete, daß em käine dervo glofe isch; er will em aber d’ Tochter äine weg nonig ge, und säit er müß em no ne Fädere us d’ Vogelgrife Stehl bringe. Der Hans macht se grad uf der Wäg, und machschiert rächt handle vorwärts. Z’ Obe chunt er zu neme Schloß, do
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