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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843.

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quälten ihn, aber er ertrugs ohne Furcht, und gab keinen Laut von sich. Gegen Morgen verschwanden sie, und er war so abgemattet, daß er kaum seine Glieder regen konnte; als aber der Tag anbrach, da trat die schwarze Jungfrau zu ihm herein. Sie trug in ihrer Hand eine kleine Flasche, worin Wasser des Lebens war, damit wusch sie ihn, und alsbald fühlte er alle Schmerzen verschwinden, war frisch und munter. Sie sprach 'eine Nacht hast du glücklich ausgehalten, aber noch zwei stehen dir bevor.' Da gieng sie wieder weg, und im Weggehen bemerkte er, daß ihre Füße weiß geworden waren. In der folgenden Nacht kamen die Teufel wieder, und fiengen ihr Spiel an, fielen aber bald über den Königssohn her, und schlugen ihn gewaltig, viel härter als in der vorigen Nacht, daß sein Leib voll Wunden war. Doch da er alles still ertrug, mußten sie von ihm lassen, und als die Morgenröthe anbrach, erschien die Jungfrau, und heilte ihn mit dem Lebenswasser. Und als sie weggieng, sah er mit Freuden daß sie schon weiß geworden war bis zu den Fingerspitzen. Nun hatte er nur noch eine Nacht auszuhalten, aber die war die schlimmste. Der Teufelsspuk kam wieder; 'bist du noch da?' schrien sie, 'wart du sollst gepeinigt werden, daß dir der Athem stehen bleibt.' Sie stachen und schlugen ihn, warfen ihn hin und her, und rissen ihn an den Gliedern, als wollten sie ihn zerreißen, aber er gab keinen Laut von Schmerz und Angst von sich, tröstete sich, und dachte es wird vorübergehen, und dann ist die Jungfrau aus ihrer Gewalt befreit. Doch als die Teufel ihn verließen, so lag er da ohnmächtig, und konnte sich nicht regen; er konnte auch nicht die

quälten ihn, aber er ertrugs ohne Furcht, und gab keinen Laut von sich. Gegen Morgen verschwanden sie, und er war so abgemattet, daß er kaum seine Glieder regen konnte; als aber der Tag anbrach, da trat die schwarze Jungfrau zu ihm herein. Sie trug in ihrer Hand eine kleine Flasche, worin Wasser des Lebens war, damit wusch sie ihn, und alsbald fühlte er alle Schmerzen verschwinden, war frisch und munter. Sie sprach ‘eine Nacht hast du glücklich ausgehalten, aber noch zwei stehen dir bevor.’ Da gieng sie wieder weg, und im Weggehen bemerkte er, daß ihre Füße weiß geworden waren. In der folgenden Nacht kamen die Teufel wieder, und fiengen ihr Spiel an, fielen aber bald über den Königssohn her, und schlugen ihn gewaltig, viel härter als in der vorigen Nacht, daß sein Leib voll Wunden war. Doch da er alles still ertrug, mußten sie von ihm lassen, und als die Morgenröthe anbrach, erschien die Jungfrau, und heilte ihn mit dem Lebenswasser. Und als sie weggieng, sah er mit Freuden daß sie schon weiß geworden war bis zu den Fingerspitzen. Nun hatte er nur noch eine Nacht auszuhalten, aber die war die schlimmste. Der Teufelsspuk kam wieder; ‘bist du noch da?’ schrien sie, ‘wart du sollst gepeinigt werden, daß dir der Athem stehen bleibt.’ Sie stachen und schlugen ihn, warfen ihn hin und her, und rissen ihn an den Gliedern, als wollten sie ihn zerreißen, aber er gab keinen Laut von Schmerz und Angst von sich, tröstete sich, und dachte es wird vorübergehen, und dann ist die Jungfrau aus ihrer Gewalt befreit. Doch als die Teufel ihn verließen, so lag er da ohnmächtig, und konnte sich nicht regen; er konnte auch nicht die

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[199/0209] quälten ihn, aber er ertrugs ohne Furcht, und gab keinen Laut von sich. Gegen Morgen verschwanden sie, und er war so abgemattet, daß er kaum seine Glieder regen konnte; als aber der Tag anbrach, da trat die schwarze Jungfrau zu ihm herein. Sie trug in ihrer Hand eine kleine Flasche, worin Wasser des Lebens war, damit wusch sie ihn, und alsbald fühlte er alle Schmerzen verschwinden, war frisch und munter. Sie sprach ‘eine Nacht hast du glücklich ausgehalten, aber noch zwei stehen dir bevor.’ Da gieng sie wieder weg, und im Weggehen bemerkte er, daß ihre Füße weiß geworden waren. In der folgenden Nacht kamen die Teufel wieder, und fiengen ihr Spiel an, fielen aber bald über den Königssohn her, und schlugen ihn gewaltig, viel härter als in der vorigen Nacht, daß sein Leib voll Wunden war. Doch da er alles still ertrug, mußten sie von ihm lassen, und als die Morgenröthe anbrach, erschien die Jungfrau, und heilte ihn mit dem Lebenswasser. Und als sie weggieng, sah er mit Freuden daß sie schon weiß geworden war bis zu den Fingerspitzen. Nun hatte er nur noch eine Nacht auszuhalten, aber die war die schlimmste. Der Teufelsspuk kam wieder; ‘bist du noch da?’ schrien sie, ‘wart du sollst gepeinigt werden, daß dir der Athem stehen bleibt.’ Sie stachen und schlugen ihn, warfen ihn hin und her, und rissen ihn an den Gliedern, als wollten sie ihn zerreißen, aber er gab keinen Laut von Schmerz und Angst von sich, tröstete sich, und dachte es wird vorübergehen, und dann ist die Jungfrau aus ihrer Gewalt befreit. Doch als die Teufel ihn verließen, so lag er da ohnmächtig, und konnte sich nicht regen; er konnte auch nicht die

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1843/209>, abgerufen am 19.12.2024.