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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843.

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Gott den Rücken, gieng hinüber zu dem kleinen Haus, und klopfte an. Kaum hatte er angeklopft, so klinkte der Arme schon sein Thürchen auf, und bat den Wandersmann einzutreten, und bei ihm die Nacht über zu bleiben. ‘Es ist schon finster,’ sagte er, ‘und heute könnt ihr doch nicht weiter kommen!’ Das gefiel dem lieben Gott, und er trat zu ihm ein: die Frau des Armen reichte ihm die Hand, hieß ihn willkommen, und sagte er möchte sichs bequem machen, und vorlieb nehmen, sie hätten nicht viel, aber was es wäre, gäben sie von Herzen gerne. Dann setzte sie Kartoffeln ans Feuer, und derweil sie kochten, melkte sie ihre Ziege, damit sie ein Bischen Milch dazu hätten. Und als der Tisch gedeckt war, setzte sich der liebe Gott zu ihnen, und aß mit, und schmeckte ihm die schlechte Kost gut, denn es waren vergnügte Gesichter dabei. Wie sie gegessen hatten und Schlafenszeit war rief die Frau heimlich ihren Mann, und sprach ‘hör, lieber Mann, wir wollen uns heute Nacht eine Streu machen, damit der arme Wanderer sich in unser Bett legen und ausruhen kann, er ist den ganzen Tag über gegangen, da wird einer müde.’ Von Herzen gern,’ antwortete er, ‘ich wills ihm anbieten,’ gieng zu dem lieben Gott, und bat ihn, wenns ihm recht wäre, möcht er sich in ihr Bett legen und seine Glieder ordentlich ausruhen. Der liebe Gott wollte den beiden Alten ihr Lager nicht nehmen, aber sie ließen nicht ab, bis er es endlich that, und sich in ihr Bett legte: sich selbst aber machten sie eine Streu auf die Erde. Am andern Morgen standen sie vor Tag schon auf, und kochten dem Gast ein Frühstück, so gut sie es hatten. Als nun die Sonne durchs Fensterlein schien, und der liebe

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1843/12>, abgerufen am 23.12.2024.