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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1840.

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seine Nahrung, aber merk gleich wohl auf die Schanz, und siehe fleißig auf, sonderlich wenn sich einer bücket, und einen Stein aufheben will, da ist dir nicht lang zu bleiben.' 'Wahr ists,' sagt der Sohn, 'wenn aber einer zuvor einen Wand- oder Handstein im Busen oder Tasche trüge?' 'Wo hast du dies gesehn?' 'Bei den Bergleuten,' lieber Vater, 'wenn sie ausfahren, führen sie gemeinlich Handsteine bei sich.' 'Bergleut, Werkleut, anschlägige Leut! bist du um Bergburschen gewesen, so hast du etwas gesehen und erfahren.

Fahr hin und nimm deiner Sachen gleichwohl gut Acht,
Bergbuben haben manchen Sperling mit Kobold umbracht.'

Endlich kommt der Vater an jüngsten Sohn, 'du mein liebes Gackennestle, du warst allzeit der alberst und schwächest, bleib du bei mir, die Welt hat viel grober und böser Vögel, die krumme Schnäbel und lange Krallen haben, und nur auf arme Vöglein lauern, und sie verschlucken, halt dich zu deinesgleichen, und lies die Spinnlein und Räuplein von den Bäumen oder Häuslein, so bleibst du lang zufrieden.' 'Du, mein lieber Vater, wer sich nährt ohn anderer Leut Schaden, der kommt lang hin, und kein Sperber, Habicht, Aar oder Weih wird ihm nicht schaden, wenn er zumal sich und seine ehrliche Nahrung dem lieben Gott all Abend und Morgen treulich befiehlt, welcher aller Wald- und Dorfvöglein Schöpfer und Erhalter ist, der auch der jungen Räblein Geschrei und Gebet höret, denn ohne seinen Willen fällt auch kein Sperling oder Schneekünglein auf die Erde.' 'Wo hast du dies gelernt?' Antwortet der Sohn 'wie mich der große Windbraus

seine Nahrung, aber merk gleich wohl auf die Schanz, und siehe fleißig auf, sonderlich wenn sich einer bücket, und einen Stein aufheben will, da ist dir nicht lang zu bleiben.’ ‘Wahr ists,’ sagt der Sohn, ‘wenn aber einer zuvor einen Wand- oder Handstein im Busen oder Tasche trüge?’ ‘Wo hast du dies gesehn?’ ‘Bei den Bergleuten,’ lieber Vater, ‘wenn sie ausfahren, führen sie gemeinlich Handsteine bei sich.’ ‘Bergleut, Werkleut, anschlägige Leut! bist du um Bergburschen gewesen, so hast du etwas gesehen und erfahren.

Fahr hin und nimm deiner Sachen gleichwohl gut Acht,
Bergbuben haben manchen Sperling mit Kobold umbracht.’

Endlich kommt der Vater an jüngsten Sohn, ‘du mein liebes Gackennestle, du warst allzeit der alberst und schwächest, bleib du bei mir, die Welt hat viel grober und böser Vögel, die krumme Schnäbel und lange Krallen haben, und nur auf arme Vöglein lauern, und sie verschlucken, halt dich zu deinesgleichen, und lies die Spinnlein und Räuplein von den Bäumen oder Häuslein, so bleibst du lang zufrieden.’ ‘Du, mein lieber Vater, wer sich nährt ohn anderer Leut Schaden, der kommt lang hin, und kein Sperber, Habicht, Aar oder Weih wird ihm nicht schaden, wenn er zumal sich und seine ehrliche Nahrung dem lieben Gott all Abend und Morgen treulich befiehlt, welcher aller Wald- und Dorfvöglein Schöpfer und Erhalter ist, der auch der jungen Räblein Geschrei und Gebet höret, denn ohne seinen Willen fällt auch kein Sperling oder Schneekünglein auf die Erde.’ ‘Wo hast du dies gelernt?’ Antwortet der Sohn ‘wie mich der große Windbraus

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[316/0337] seine Nahrung, aber merk gleich wohl auf die Schanz, und siehe fleißig auf, sonderlich wenn sich einer bücket, und einen Stein aufheben will, da ist dir nicht lang zu bleiben.’ ‘Wahr ists,’ sagt der Sohn, ‘wenn aber einer zuvor einen Wand- oder Handstein im Busen oder Tasche trüge?’ ‘Wo hast du dies gesehn?’ ‘Bei den Bergleuten,’ lieber Vater, ‘wenn sie ausfahren, führen sie gemeinlich Handsteine bei sich.’ ‘Bergleut, Werkleut, anschlägige Leut! bist du um Bergburschen gewesen, so hast du etwas gesehen und erfahren. Fahr hin und nimm deiner Sachen gleichwohl gut Acht, Bergbuben haben manchen Sperling mit Kobold umbracht.’ Endlich kommt der Vater an jüngsten Sohn, ‘du mein liebes Gackennestle, du warst allzeit der alberst und schwächest, bleib du bei mir, die Welt hat viel grober und böser Vögel, die krumme Schnäbel und lange Krallen haben, und nur auf arme Vöglein lauern, und sie verschlucken, halt dich zu deinesgleichen, und lies die Spinnlein und Räuplein von den Bäumen oder Häuslein, so bleibst du lang zufrieden.’ ‘Du, mein lieber Vater, wer sich nährt ohn anderer Leut Schaden, der kommt lang hin, und kein Sperber, Habicht, Aar oder Weih wird ihm nicht schaden, wenn er zumal sich und seine ehrliche Nahrung dem lieben Gott all Abend und Morgen treulich befiehlt, welcher aller Wald- und Dorfvöglein Schöpfer und Erhalter ist, der auch der jungen Räblein Geschrei und Gebet höret, denn ohne seinen Willen fällt auch kein Sperling oder Schneekünglein auf die Erde.’ ‘Wo hast du dies gelernt?’ Antwortet der Sohn ‘wie mich der große Windbraus

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1840, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1840/337>, abgerufen am 24.11.2024.