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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1840.

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sprach 'soll euch geholfen werden, so muß einer von euch zum Wald hinein gehen, und da wird er an eine zerfallene Klippe kommen, die aussieht wie ein Häuschen.' Die zwei traurigen dachten 'das wird uns doch nicht retten,' und blieben vor dem Wald, der dritte lustige machte sich auf, und fand alles so, wie die Frau gesagt hatte. Jn dem Häuschen aber saß eine steinalte Frau, die war des Teufels Großmutter, und fragte ihn woher er käme, und was er wollte. Da erzählte er ihr alles, und weil er ein gar schöner Mensch war, hatte sie Erbarmen, und hob einen großen Stein auf. 'Darunter sitz ganz still, wann der Drache kommt, will ich ihn um die Räthsel fragen.' Um zwölf Uhr Nachts kam der Drache geflogen, und wollte sein Essen, da deckte ihm seine Großmutter den Tisch, und trug Trank und Speise auf, daß er vergnügt war, und sie aßen und tranken zusammen. Da fragte sie ihn im Gespräch wies den Tag ergangen wäre, wie viel Seelen er kriegt hätte. 'Jch habe noch drei Soldaten, die sind mein' sprach er. 'Ja, drei Soldaten,' sagte sie, 'die haben etwas an sich, die können dir noch entkommen.' Sprach der Teufel höhnisch 'die sind mir gewiß, denen gebe ich ein Räthsel auf, das sie nimmermehr rathen können.' 'Was ist das für ein 'Räthsel?' fragte sie. 'Das will ich dir sagen: in der großen Nordsee liegt eine todte Meerkatze, das soll ihr Braten seyn; und von einem Wallfisch die Rippe, das soll ihr silberner Löffel seyn; und ein alter hohler Pferdefuß, das soll ihr Weinglas seyn.' Da gieng der Teufel fort zu schlafen, und die alte Großmutter hob den Stein auf, und ließ den Soldaten heraus. 'Hast du auch

sprach ‘soll euch geholfen werden, so muß einer von euch zum Wald hinein gehen, und da wird er an eine zerfallene Klippe kommen, die aussieht wie ein Häuschen.’ Die zwei traurigen dachten ‘das wird uns doch nicht retten,’ und blieben vor dem Wald, der dritte lustige machte sich auf, und fand alles so, wie die Frau gesagt hatte. Jn dem Häuschen aber saß eine steinalte Frau, die war des Teufels Großmutter, und fragte ihn woher er käme, und was er wollte. Da erzählte er ihr alles, und weil er ein gar schöner Mensch war, hatte sie Erbarmen, und hob einen großen Stein auf. ‘Darunter sitz ganz still, wann der Drache kommt, will ich ihn um die Räthsel fragen.’ Um zwölf Uhr Nachts kam der Drache geflogen, und wollte sein Essen, da deckte ihm seine Großmutter den Tisch, und trug Trank und Speise auf, daß er vergnügt war, und sie aßen und tranken zusammen. Da fragte sie ihn im Gespräch wies den Tag ergangen wäre, wie viel Seelen er kriegt hätte. ‘Jch habe noch drei Soldaten, die sind mein’ sprach er. ‘Ja, drei Soldaten,’ sagte sie, ‘die haben etwas an sich, die können dir noch entkommen.’ Sprach der Teufel höhnisch ‘die sind mir gewiß, denen gebe ich ein Räthsel auf, das sie nimmermehr rathen können.’ ‘Was ist das für ein ‘Räthsel?’ fragte sie. ‘Das will ich dir sagen: in der großen Nordsee liegt eine todte Meerkatze, das soll ihr Braten seyn; und von einem Wallfisch die Rippe, das soll ihr silberner Löffel seyn; und ein alter hohler Pferdefuß, das soll ihr Weinglas seyn.’ Da gieng der Teufel fort zu schlafen, und die alte Großmutter hob den Stein auf, und ließ den Soldaten heraus. ‘Hast du auch

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[209/0230] sprach ‘soll euch geholfen werden, so muß einer von euch zum Wald hinein gehen, und da wird er an eine zerfallene Klippe kommen, die aussieht wie ein Häuschen.’ Die zwei traurigen dachten ‘das wird uns doch nicht retten,’ und blieben vor dem Wald, der dritte lustige machte sich auf, und fand alles so, wie die Frau gesagt hatte. Jn dem Häuschen aber saß eine steinalte Frau, die war des Teufels Großmutter, und fragte ihn woher er käme, und was er wollte. Da erzählte er ihr alles, und weil er ein gar schöner Mensch war, hatte sie Erbarmen, und hob einen großen Stein auf. ‘Darunter sitz ganz still, wann der Drache kommt, will ich ihn um die Räthsel fragen.’ Um zwölf Uhr Nachts kam der Drache geflogen, und wollte sein Essen, da deckte ihm seine Großmutter den Tisch, und trug Trank und Speise auf, daß er vergnügt war, und sie aßen und tranken zusammen. Da fragte sie ihn im Gespräch wies den Tag ergangen wäre, wie viel Seelen er kriegt hätte. ‘Jch habe noch drei Soldaten, die sind mein’ sprach er. ‘Ja, drei Soldaten,’ sagte sie, ‘die haben etwas an sich, die können dir noch entkommen.’ Sprach der Teufel höhnisch ‘die sind mir gewiß, denen gebe ich ein Räthsel auf, das sie nimmermehr rathen können.’ ‘Was ist das für ein ‘Räthsel?’ fragte sie. ‘Das will ich dir sagen: in der großen Nordsee liegt eine todte Meerkatze, das soll ihr Braten seyn; und von einem Wallfisch die Rippe, das soll ihr silberner Löffel seyn; und ein alter hohler Pferdefuß, das soll ihr Weinglas seyn.’ Da gieng der Teufel fort zu schlafen, und die alte Großmutter hob den Stein auf, und ließ den Soldaten heraus. ‘Hast du auch

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1840, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1840/230>, abgerufen am 25.11.2024.