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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1840.

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nach alter Gewohnheit, die Lust zu versuchen, und sie aß ein paar Blätter. Alsbald zeigte sich ihre Wunderkraft, und sie ward ebenfalls zu einer Eselin, und lief hinaus zu der Alten, und die Schüssel mit Salat fiel auf die Erde. Der Bote saß in der Zeit bei dem schönen Mädchen, und als niemand mit dem Salat kam, und es doch auch lüstern danach war, sprach es 'ich weiß nicht, wo der Salat bleibt.' Da dachte der Jäger 'das Kraut wird schon gewirkt haben,' und sprach 'ich will einmal nach der Küche gehen,' und wie er hinab kam, sah er die zwei Eselinnen im Hof herumlaufen, und den Salat auf der Erde liegen. Schon recht,' sprach er, 'die zwei haben ihr Theil weg,' und hob die übrigen Blätter auf, legte sie auf die Schüssel, und brachte sie dem Mädchen. 'Jch bring euch selbst das köstliche Essen,' sprach er, 'damit ihr nicht länger zu warten braucht.' Da aß sie davon, und war alsbald wie die übrigen ihrer menschlichen Gestalt beraubt, und lief als eine Eselin in den Hof.

Nachdem sich der Jäger sein Angesicht gewaschen hatte, also daß ihn die Verwandelten erkennen konnten, gieng er hinab in den Hof, und sprach 'jetzt sollt ihr den Lohn für eure Untreue empfangen.' Er band sie alle drei an ein Seil, und trieb sie fort, bis er zu einer Mühle kam. Er klopfte an das Fenster, der Müller steckte den Kopf heraus, und fragte was er wollte. 'Jch habe drei böse Thiere,' antwortete er, 'die ich nicht länger behalten mag. Wollt ihr sie bei euch nehmen, Futter und Lager geben, und sie halten wie ich euch sage, so zahl ich dafür was ihr verlangt.' Sprach der Müller 'warum das nicht? wie

nach alter Gewohnheit, die Lust zu versuchen, und sie aß ein paar Blätter. Alsbald zeigte sich ihre Wunderkraft, und sie ward ebenfalls zu einer Eselin, und lief hinaus zu der Alten, und die Schüssel mit Salat fiel auf die Erde. Der Bote saß in der Zeit bei dem schönen Mädchen, und als niemand mit dem Salat kam, und es doch auch lüstern danach war, sprach es ‘ich weiß nicht, wo der Salat bleibt.’ Da dachte der Jäger ‘das Kraut wird schon gewirkt haben,’ und sprach ‘ich will einmal nach der Küche gehen,’ und wie er hinab kam, sah er die zwei Eselinnen im Hof herumlaufen, und den Salat auf der Erde liegen. Schon recht,’ sprach er, ‘die zwei haben ihr Theil weg,’ und hob die übrigen Blätter auf, legte sie auf die Schüssel, und brachte sie dem Mädchen. ‘Jch bring euch selbst das köstliche Essen,’ sprach er, ‘damit ihr nicht länger zu warten braucht.’ Da aß sie davon, und war alsbald wie die übrigen ihrer menschlichen Gestalt beraubt, und lief als eine Eselin in den Hof.

Nachdem sich der Jäger sein Angesicht gewaschen hatte, also daß ihn die Verwandelten erkennen konnten, gieng er hinab in den Hof, und sprach ‘jetzt sollt ihr den Lohn für eure Untreue empfangen.’ Er band sie alle drei an ein Seil, und trieb sie fort, bis er zu einer Mühle kam. Er klopfte an das Fenster, der Müller steckte den Kopf heraus, und fragte was er wollte. ‘Jch habe drei böse Thiere,’ antwortete er, ‘die ich nicht länger behalten mag. Wollt ihr sie bei euch nehmen, Futter und Lager geben, und sie halten wie ich euch sage, so zahl ich dafür was ihr verlangt.’ Sprach der Müller ‘warum das nicht? wie

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[198/0219] nach alter Gewohnheit, die Lust zu versuchen, und sie aß ein paar Blätter. Alsbald zeigte sich ihre Wunderkraft, und sie ward ebenfalls zu einer Eselin, und lief hinaus zu der Alten, und die Schüssel mit Salat fiel auf die Erde. Der Bote saß in der Zeit bei dem schönen Mädchen, und als niemand mit dem Salat kam, und es doch auch lüstern danach war, sprach es ‘ich weiß nicht, wo der Salat bleibt.’ Da dachte der Jäger ‘das Kraut wird schon gewirkt haben,’ und sprach ‘ich will einmal nach der Küche gehen,’ und wie er hinab kam, sah er die zwei Eselinnen im Hof herumlaufen, und den Salat auf der Erde liegen. Schon recht,’ sprach er, ‘die zwei haben ihr Theil weg,’ und hob die übrigen Blätter auf, legte sie auf die Schüssel, und brachte sie dem Mädchen. ‘Jch bring euch selbst das köstliche Essen,’ sprach er, ‘damit ihr nicht länger zu warten braucht.’ Da aß sie davon, und war alsbald wie die übrigen ihrer menschlichen Gestalt beraubt, und lief als eine Eselin in den Hof. Nachdem sich der Jäger sein Angesicht gewaschen hatte, also daß ihn die Verwandelten erkennen konnten, gieng er hinab in den Hof, und sprach ‘jetzt sollt ihr den Lohn für eure Untreue empfangen.’ Er band sie alle drei an ein Seil, und trieb sie fort, bis er zu einer Mühle kam. Er klopfte an das Fenster, der Müller steckte den Kopf heraus, und fragte was er wollte. ‘Jch habe drei böse Thiere,’ antwortete er, ‘die ich nicht länger behalten mag. Wollt ihr sie bei euch nehmen, Futter und Lager geben, und sie halten wie ich euch sage, so zahl ich dafür was ihr verlangt.’ Sprach der Müller ‘warum das nicht? wie

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1840, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1840/219>, abgerufen am 24.11.2024.