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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837.

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ihn, und trugen ihn ins Holz hinein, und stecktens an. Da hub das Feuer an, und brannte drei Tage, bis alles Holz verzehrt war, und als es verlosch, stand der Frostige mitten in der Asche, und zitterte wie ein Espenlaub und sprach 'so hab ich mein Lebtage nicht gefroren, und wenns länger gedauert hätte, wär ich im Frost erstarrt.'

Nun war keine Ausflucht mehr zu finden, die schöne Jungfrau mußte mit dem Königssohn sich vermählen. Als sie aber nach der Kirche fuhren, sprach die Alte 'ich kanns nimmermehr zugeben,' und schickte ihr Kriegsvolk nach, das sollte alles niedermachen, was ihm vorkäme, und ihr die Tochter zurückbringen. Der Horcher aber hatte die Ohren gespitzt, und die heimlichen Reden der Alten angehört, und sagte es dem Dicken, der wußte Rath, speite einmal oder zweimal aus hinter dem Wagen, da entstand ein groß Wasser, worin die Kriegsvölker stecken blieben und ertranken. Als sie nicht zurückkamen, schickte die Alte ganz geharnischte Reiter, aber der Horcher hörte sie kommen, und band dem einen die Augen auf, der guckte die Feinde ein bischen scharf an, da sprangen sie aus einander wie Glas. Nun fuhren sie ungestört weiter, und als sie in der Kirche verheirathet und eingesegnet waren, nahmen die sechs Diener ihren Abschied, und sprachen 'wir wollen weiter unser Glück in der Welt versuchen.'

Eine halbe Stunde vor dem Schloß war ein Dorf, vor dem hütete ein Schweinehirt seine Heerde; wie sie dahin kamen, sprach er zu seiner Frau 'weißt du auch recht wer ich bin? ich bin kein Königssohn, sondern ein Schweinehirt, und der mit der Herde

ihn, und trugen ihn ins Holz hinein, und stecktens an. Da hub das Feuer an, und brannte drei Tage, bis alles Holz verzehrt war, und als es verlosch, stand der Frostige mitten in der Asche, und zitterte wie ein Espenlaub und sprach ‘so hab ich mein Lebtage nicht gefroren, und wenns laͤnger gedauert haͤtte, waͤr ich im Frost erstarrt.’

Nun war keine Ausflucht mehr zu finden, die schoͤne Jungfrau mußte mit dem Koͤnigssohn sich vermaͤhlen. Als sie aber nach der Kirche fuhren, sprach die Alte ‘ich kanns nimmermehr zugeben,’ und schickte ihr Kriegsvolk nach, das sollte alles niedermachen, was ihm vorkaͤme, und ihr die Tochter zuruͤckbringen. Der Horcher aber hatte die Ohren gespitzt, und die heimlichen Reden der Alten angehoͤrt, und sagte es dem Dicken, der wußte Rath, speite einmal oder zweimal aus hinter dem Wagen, da entstand ein groß Wasser, worin die Kriegsvoͤlker stecken blieben und ertranken. Als sie nicht zuruͤckkamen, schickte die Alte ganz geharnischte Reiter, aber der Horcher hoͤrte sie kommen, und band dem einen die Augen auf, der guckte die Feinde ein bischen scharf an, da sprangen sie aus einander wie Glas. Nun fuhren sie ungestoͤrt weiter, und als sie in der Kirche verheirathet und eingesegnet waren, nahmen die sechs Diener ihren Abschied, und sprachen ‘wir wollen weiter unser Gluͤck in der Welt versuchen.’

Eine halbe Stunde vor dem Schloß war ein Dorf, vor dem huͤtete ein Schweinehirt seine Heerde; wie sie dahin kamen, sprach er zu seiner Frau ‘weißt du auch recht wer ich bin? ich bin kein Koͤnigssohn, sondern ein Schweinehirt, und der mit der Herde

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[260/0276] ihn, und trugen ihn ins Holz hinein, und stecktens an. Da hub das Feuer an, und brannte drei Tage, bis alles Holz verzehrt war, und als es verlosch, stand der Frostige mitten in der Asche, und zitterte wie ein Espenlaub und sprach ‘so hab ich mein Lebtage nicht gefroren, und wenns laͤnger gedauert haͤtte, waͤr ich im Frost erstarrt.’ Nun war keine Ausflucht mehr zu finden, die schoͤne Jungfrau mußte mit dem Koͤnigssohn sich vermaͤhlen. Als sie aber nach der Kirche fuhren, sprach die Alte ‘ich kanns nimmermehr zugeben,’ und schickte ihr Kriegsvolk nach, das sollte alles niedermachen, was ihm vorkaͤme, und ihr die Tochter zuruͤckbringen. Der Horcher aber hatte die Ohren gespitzt, und die heimlichen Reden der Alten angehoͤrt, und sagte es dem Dicken, der wußte Rath, speite einmal oder zweimal aus hinter dem Wagen, da entstand ein groß Wasser, worin die Kriegsvoͤlker stecken blieben und ertranken. Als sie nicht zuruͤckkamen, schickte die Alte ganz geharnischte Reiter, aber der Horcher hoͤrte sie kommen, und band dem einen die Augen auf, der guckte die Feinde ein bischen scharf an, da sprangen sie aus einander wie Glas. Nun fuhren sie ungestoͤrt weiter, und als sie in der Kirche verheirathet und eingesegnet waren, nahmen die sechs Diener ihren Abschied, und sprachen ‘wir wollen weiter unser Gluͤck in der Welt versuchen.’ Eine halbe Stunde vor dem Schloß war ein Dorf, vor dem huͤtete ein Schweinehirt seine Heerde; wie sie dahin kamen, sprach er zu seiner Frau ‘weißt du auch recht wer ich bin? ich bin kein Koͤnigssohn, sondern ein Schweinehirt, und der mit der Herde

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1837/276>, abgerufen am 22.11.2024.