Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837.'Guten Tag, Schwester Käsetraut.' 'Großen Dank, Pif, Paf, Poltrie.' 'Könnt ich wohl eure Schwester kriegen?' 'O ja, wenns der Vater Hollenthe, die Mutter Malcho, der Bruder Hohenstolz, und die schöne Katrinelje will, so kanns geschehen.' 'Wo ist dann die schöne Katrinelje?' 'Sie ist in der Kammer, und zählt ihre Pfennige.' 'Guten Tag, schöne Katrinelje.' 'Großen Dank, Pif, Paf, Poltrie.' 'Willst du wohl mein Schatz seyn?' 'O ja, wenns der Vater Hollenthe, die Mutter Malcho, der Bruder Hohenstolz, die Schwester Käsetraut will, so kanns geschehen.' 'Schön Katrinelje, wie viel hast du an Brautschatz?' 'Vierzehn Pfennige baares Geld, drittehalb Groschen Schuld, ein halb Pfund Hutzeln, eine Hand voll Prutzeln, eine Hand voll Wurzeln, un so der watt: is dat nig en guden Brutschatt?' 'Pif, Paf, Poltrie, was kannst du für ein Handwerk? bist du ein Schneider?' 'Noch viel besser.' 'Ein Schuster?' 'Noch viel besser.' 'Ein Ackersmann?' 'Noch viel besser.' 'Ein Schreiner?' 'Noch viel besser.' 'Ein Schmied?' 'Noch viel besser.' 'Ein Müller?' 'Noch viel besser.' 'Vielleicht ein Besenbinder?' 'Ja, ist das nicht ein schönes Handwerk?' ‘Guten Tag, Schwester Kaͤsetraut.’ ‘Großen Dank, Pif, Paf, Poltrie.’ ‘Koͤnnt ich wohl eure Schwester kriegen?’ ‘O ja, wenns der Vater Hollenthe, die Mutter Malcho, der Bruder Hohenstolz, und die schoͤne Katrinelje will, so kanns geschehen.’ ‘Wo ist dann die schoͤne Katrinelje?’ ‘Sie ist in der Kammer, und zaͤhlt ihre Pfennige.’ ‘Guten Tag, schoͤne Katrinelje.’ ‘Großen Dank, Pif, Paf, Poltrie.’ ‘Willst du wohl mein Schatz seyn?’ ‘O ja, wenns der Vater Hollenthe, die Mutter Malcho, der Bruder Hohenstolz, die Schwester Kaͤsetraut will, so kanns geschehen.’ ‘Schoͤn Katrinelje, wie viel hast du an Brautschatz?’ ‘Vierzehn Pfennige baares Geld, drittehalb Groschen Schuld, ein halb Pfund Hutzeln, eine Hand voll Prutzeln, eine Hand voll Wurzeln, un so der watt: is dat nig en guden Brutschatt?’ ‘Pif, Paf, Poltrie, was kannst du fuͤr ein Handwerk? bist du ein Schneider?’ ‘Noch viel besser.’ ‘Ein Schuster?’ ‘Noch viel besser.’ ‘Ein Ackersmann?’ ‘Noch viel besser.’ ‘Ein Schreiner?’ ‘Noch viel besser.’ ‘Ein Schmied?’ ‘Noch viel besser.’ ‘Ein Muͤller?’ ‘Noch viel besser.’ ‘Vielleicht ein Besenbinder?’ ‘Ja, ist das nicht ein schoͤnes Handwerk?’ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0261" n="245"/> <p>‘Guten Tag, Schwester <hi rendition="#g">Kaͤsetraut</hi>.’ ‘Großen Dank, Pif, Paf, Poltrie.’ ‘Koͤnnt ich wohl eure Schwester kriegen?’ ‘O ja, wenns der Vater Hollenthe, die Mutter Malcho, der Bruder Hohenstolz, und die schoͤne Katrinelje will, so kanns geschehen.’</p><lb/> <lg type="poem"> <l>‘Wo ist dann die schoͤne Katrinelje?’</l><lb/> <l>‘Sie ist in der Kammer, und zaͤhlt ihre Pfennige.’</l><lb/> </lg> <p>‘Guten Tag, schoͤne <hi rendition="#g">Katrinelje</hi>.’ ‘Großen Dank, Pif, Paf, Poltrie.’ ‘Willst du wohl mein Schatz seyn?’ ‘O ja, wenns der Vater Hollenthe, die Mutter Malcho, der Bruder Hohenstolz, die Schwester Kaͤsetraut will, so kanns geschehen.’</p><lb/> <p>‘Schoͤn Katrinelje, wie viel hast du an Brautschatz?’ ‘Vierzehn Pfennige baares Geld, drittehalb Groschen Schuld, ein halb Pfund Hutzeln, eine Hand voll Prutzeln, eine Hand voll Wurzeln,</p><lb/> <lg type="poem"> <l>un so der watt:</l><lb/> <l>is dat nig en guden Brutschatt?’</l><lb/> </lg> <p>‘<hi rendition="#g">Pif, Paf, Poltrie</hi>, was kannst du fuͤr ein Handwerk? bist du ein Schneider?’ ‘Noch viel besser.’ ‘Ein Schuster?’ ‘Noch viel besser.’ ‘Ein Ackersmann?’ ‘Noch viel besser.’ ‘Ein Schreiner?’ ‘Noch viel besser.’ ‘Ein Schmied?’ ‘Noch viel besser.’ ‘Ein Muͤller?’ ‘Noch viel besser.’ ‘Vielleicht ein Besenbinder?’ ‘Ja, ist das nicht ein schoͤnes Handwerk?’</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [245/0261]
‘Guten Tag, Schwester Kaͤsetraut.’ ‘Großen Dank, Pif, Paf, Poltrie.’ ‘Koͤnnt ich wohl eure Schwester kriegen?’ ‘O ja, wenns der Vater Hollenthe, die Mutter Malcho, der Bruder Hohenstolz, und die schoͤne Katrinelje will, so kanns geschehen.’
‘Wo ist dann die schoͤne Katrinelje?’
‘Sie ist in der Kammer, und zaͤhlt ihre Pfennige.’
‘Guten Tag, schoͤne Katrinelje.’ ‘Großen Dank, Pif, Paf, Poltrie.’ ‘Willst du wohl mein Schatz seyn?’ ‘O ja, wenns der Vater Hollenthe, die Mutter Malcho, der Bruder Hohenstolz, die Schwester Kaͤsetraut will, so kanns geschehen.’
‘Schoͤn Katrinelje, wie viel hast du an Brautschatz?’ ‘Vierzehn Pfennige baares Geld, drittehalb Groschen Schuld, ein halb Pfund Hutzeln, eine Hand voll Prutzeln, eine Hand voll Wurzeln,
un so der watt:
is dat nig en guden Brutschatt?’
‘Pif, Paf, Poltrie, was kannst du fuͤr ein Handwerk? bist du ein Schneider?’ ‘Noch viel besser.’ ‘Ein Schuster?’ ‘Noch viel besser.’ ‘Ein Ackersmann?’ ‘Noch viel besser.’ ‘Ein Schreiner?’ ‘Noch viel besser.’ ‘Ein Schmied?’ ‘Noch viel besser.’ ‘Ein Muͤller?’ ‘Noch viel besser.’ ‘Vielleicht ein Besenbinder?’ ‘Ja, ist das nicht ein schoͤnes Handwerk?’
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