Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819.De Königin mogte awerst den König nig lien, weil he keine Nese hadde, sonnern se mogte den Ferenand getrü geren lien. Wie nu mal alle Herens vom Hove tosammen sied, da segd de Künigin, se künne auck Kunstücke macken, se künne einen den Kopp afhoggen un wier upsetten, et sull nur mant einer versöcken. Da wull awerst kener de eiste sien, da mott Ferenand getrü daran, wier up Anstifften von Ferenand ungetrü, den hogget se den Kopp af un sett 'n ünn auck wier up, et is auck glick wier tau heilt, dat et ut sach ase hädde he 'n roen Faen (Faden) üm 'n Hals. Da segd de Künig to ehr: "mein Kind, wo hast du denn das gelernt?" -- "Ja, segd se, die Kunst versteh ich, soll ich es an dir auch einmal versuchen?" -- "O ja," segd he. Da hogget se en awerst den Kopp af un sett 'n en nig wier upp, se doet as ob se 'n nig darup kriegen künne un as ob he nig fest sitten wulle. Da ward de Künig begrawen, se awerst frigget den Ferenand getrü. He ridde awerst jümmer sinen Schümmel un ase he mal darup sat, da segd de to em, he sulle mal up 'ne annere Heide, de he em wist, trecken, un da dreimal mit em herummerjagen. Wie he dat dahen hadde, da geit de Schümmel up de Hinnerbeine stahn un verwannelt sik in 'n Künigssuhn. De Koͤnigin mogte awerst den Koͤnig nig lien, weil he keine Nese hadde, sonnern se mogte den Ferenand getruͤ geren lien. Wie nu mal alle Herens vom Hove tosammen sied, da segd de Kuͤnigin, se kuͤnne auck Kunstuͤcke macken, se kuͤnne einen den Kopp afhoggen un wier upsetten, et sull nur mant einer versoͤcken. Da wull awerst kener de eiste sien, da mott Ferenand getruͤ daran, wier up Anstifften von Ferenand ungetruͤ, den hogget se den Kopp af un sett ’n uͤnn auck wier up, et is auck glick wier tau heilt, dat et ut sach ase haͤdde he ’n roen Faen (Faden) uͤm ’n Hals. Da segd de Kuͤnig to ehr: „mein Kind, wo hast du denn das gelernt?“ — „Ja, segd se, die Kunst versteh ich, soll ich es an dir auch einmal versuchen?“ — „O ja,“ segd he. Da hogget se en awerst den Kopp af un sett ’n en nig wier upp, se doet as ob se ’n nig darup kriegen kuͤnne un as ob he nig fest sitten wulle. Da ward de Kuͤnig begrawen, se awerst frigget den Ferenand getruͤ. He ridde awerst juͤmmer sinen Schuͤmmel un ase he mal darup sat, da segd de to em, he sulle mal up ’ne annere Heide, de he em wist, trecken, un da dreimal mit em herummerjagen. Wie he dat dahen hadde, da geit de Schuͤmmel up de Hinnerbeine stahn un verwannelt sik in ’n Kuͤnigssuhn. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0274" n="196"/> <p> De Koͤnigin mogte awerst den Koͤnig nig lien, weil he keine Nese hadde, sonnern se mogte den Ferenand getruͤ geren lien. Wie nu mal alle Herens vom Hove tosammen sied, da segd de Kuͤnigin, se kuͤnne auck Kunstuͤcke macken, se kuͤnne einen den Kopp afhoggen un wier upsetten, et sull nur mant einer versoͤcken. Da wull awerst kener de eiste sien, da mott Ferenand getruͤ daran, wier up Anstifften von Ferenand ungetruͤ, den hogget se den Kopp af un sett ’n uͤnn auck wier up, et is auck glick wier tau heilt, dat et ut sach ase haͤdde he ’n roen Faen (Faden) uͤm ’n Hals. Da segd de Kuͤnig to ehr: „mein Kind, wo hast du denn das gelernt?“ — „Ja, segd se, die Kunst versteh ich, soll ich es an dir auch einmal versuchen?“ — „O ja,“ segd he. Da hogget se en awerst den Kopp af un sett ’n en nig wier upp, se doet as ob se ’n nig darup kriegen kuͤnne un as ob he nig fest sitten wulle. Da ward de Kuͤnig begrawen, se awerst frigget den Ferenand getruͤ.</p><lb/> <p>He ridde awerst juͤmmer sinen Schuͤmmel un ase he mal darup sat, da segd de to em, he sulle mal up ’ne annere Heide, de he em wist, trecken, un da dreimal mit em herummerjagen. Wie he dat dahen hadde, da geit de Schuͤmmel up de Hinnerbeine stahn un verwannelt sik in ’n Kuͤnigssuhn.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [196/0274]
De Koͤnigin mogte awerst den Koͤnig nig lien, weil he keine Nese hadde, sonnern se mogte den Ferenand getruͤ geren lien. Wie nu mal alle Herens vom Hove tosammen sied, da segd de Kuͤnigin, se kuͤnne auck Kunstuͤcke macken, se kuͤnne einen den Kopp afhoggen un wier upsetten, et sull nur mant einer versoͤcken. Da wull awerst kener de eiste sien, da mott Ferenand getruͤ daran, wier up Anstifften von Ferenand ungetruͤ, den hogget se den Kopp af un sett ’n uͤnn auck wier up, et is auck glick wier tau heilt, dat et ut sach ase haͤdde he ’n roen Faen (Faden) uͤm ’n Hals. Da segd de Kuͤnig to ehr: „mein Kind, wo hast du denn das gelernt?“ — „Ja, segd se, die Kunst versteh ich, soll ich es an dir auch einmal versuchen?“ — „O ja,“ segd he. Da hogget se en awerst den Kopp af un sett ’n en nig wier upp, se doet as ob se ’n nig darup kriegen kuͤnne un as ob he nig fest sitten wulle. Da ward de Kuͤnig begrawen, se awerst frigget den Ferenand getruͤ.
He ridde awerst juͤmmer sinen Schuͤmmel un ase he mal darup sat, da segd de to em, he sulle mal up ’ne annere Heide, de he em wist, trecken, un da dreimal mit em herummerjagen. Wie he dat dahen hadde, da geit de Schuͤmmel up de Hinnerbeine stahn un verwannelt sik in ’n Kuͤnigssuhn.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2015-05-11T18:40:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2015-05-11T18:40:00Z)
Sandra Balck, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-06-15T16:12:00Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12546-6) in Bd. 2, S. 305–308 ein Wörterverzeichnis mit Begriffserläuterungen.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |