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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819.

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sik an. Da segde dat Mäken: "o dat will ik dann schun dauen." Un so gink se auck stracks hen, na den Künig, un sehde ünn, se wüste ünn 'n hübschen Bedeenten. Dat was de wol tofreen un leit 'n to sik kummen un wull 'n to 'm Bedeenten macken. He wull awerst leewer Vorrüter sin, denn wo sin Perd wäre, da möst he auck sin; da mackt 'n de Künig to 'm Vorrüter. Wie düt de Ferenand ungetrü gewahr wore, da segd he to den Mäken: "töv! helpest du den an, un mie nig?" "O, segd dat Mäken, ik will 'n auck anhelpen." Se dachte: "den most du die to 'm Frünne wahren, denn he is nig to truen." Se geit alse vor 'm Künig stahn un beed 'n als Bedeenten an; dat is de Künig tofreen.

Wenn he nu also det Morgens den Heren antrock, da jammerte de jümmer: "o wenn ik doch eist mine Leiweste bie mie hädde." De Ferenand ungetrü war awerst dem Ferenand getrü jümmer upsettsig, wie asso de Künig mal wier so jammerte, da segd he: "Sie haben ja den Vorreiter, den schicken Sie hin, der muß sie herbeischaffen und wenn er es nicht thut, soll ihm der Kopf vor die Füße gelegt werden." Do leit de Künig den Ferenand getrü to sik kummen un sehde üm, he hädde da un da 'ne Leiweste, de sull he ünn herschappen, wenn he dat nig deie, sull he sterwen.

De Ferenand getrü gink im Stall to sinen Schümmel un grinde un jammerde. "O wat sin ik 'n unglücksch Minschenkind." Do röppet jeimes hinner üm: "Ferenand getreu, was weinst du?" He süt sik um, süt awerst neimes un jammerd jümmer fort: "o

sik an. Da segde dat Maͤken: „o dat will ik dann schun dauen.“ Un so gink se auck stracks hen, na den Kuͤnig, un sehde uͤnn, se wuͤste uͤnn ’n huͤbschen Bedeenten. Dat was de wol tofreen un leit ’n to sik kummen un wull ’n to ’m Bedeenten macken. He wull awerst leewer Vorruͤter sin, denn wo sin Perd waͤre, da moͤst he auck sin; da mackt ’n de Kuͤnig to ’m Vorruͤter. Wie duͤt de Ferenand ungetruͤ gewahr wore, da segd he to den Maͤken: „toͤv! helpest du den an, un mie nig?“ „O, segd dat Maͤken, ik will ’n auck anhelpen.“ Se dachte: „den most du die to ’m Fruͤnne wahren, denn he is nig to truen.“ Se geit alse vor ’m Kuͤnig stahn un beed ’n als Bedeenten an; dat is de Kuͤnig tofreen.

Wenn he nu also det Morgens den Heren antrock, da jammerte de juͤmmer: „o wenn ik doch eist mine Leiweste bie mie haͤdde.“ De Ferenand ungetruͤ war awerst dem Ferenand getruͤ juͤmmer upsettsig, wie asso de Kuͤnig mal wier so jammerte, da segd he: „Sie haben ja den Vorreiter, den schicken Sie hin, der muß sie herbeischaffen und wenn er es nicht thut, soll ihm der Kopf vor die Fuͤße gelegt werden.“ Do leit de Kuͤnig den Ferenand getruͤ to sik kummen un sehde uͤm, he haͤdde da un da ’ne Leiweste, de sull he uͤnn herschappen, wenn he dat nig deie, sull he sterwen.

De Ferenand getruͤ gink im Stall to sinen Schuͤmmel un grinde un jammerde. „O wat sin ik ’n ungluͤcksch Minschenkind.“ Do roͤppet jeimes hinner uͤm: „Ferenand getreu, was weinst du?“ He suͤt sik um, suͤt awerst neimes un jammerd juͤmmer fort: „o

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[193/0271] sik an. Da segde dat Maͤken: „o dat will ik dann schun dauen.“ Un so gink se auck stracks hen, na den Kuͤnig, un sehde uͤnn, se wuͤste uͤnn ’n huͤbschen Bedeenten. Dat was de wol tofreen un leit ’n to sik kummen un wull ’n to ’m Bedeenten macken. He wull awerst leewer Vorruͤter sin, denn wo sin Perd waͤre, da moͤst he auck sin; da mackt ’n de Kuͤnig to ’m Vorruͤter. Wie duͤt de Ferenand ungetruͤ gewahr wore, da segd he to den Maͤken: „toͤv! helpest du den an, un mie nig?“ „O, segd dat Maͤken, ik will ’n auck anhelpen.“ Se dachte: „den most du die to ’m Fruͤnne wahren, denn he is nig to truen.“ Se geit alse vor ’m Kuͤnig stahn un beed ’n als Bedeenten an; dat is de Kuͤnig tofreen. Wenn he nu also det Morgens den Heren antrock, da jammerte de juͤmmer: „o wenn ik doch eist mine Leiweste bie mie haͤdde.“ De Ferenand ungetruͤ war awerst dem Ferenand getruͤ juͤmmer upsettsig, wie asso de Kuͤnig mal wier so jammerte, da segd he: „Sie haben ja den Vorreiter, den schicken Sie hin, der muß sie herbeischaffen und wenn er es nicht thut, soll ihm der Kopf vor die Fuͤße gelegt werden.“ Do leit de Kuͤnig den Ferenand getruͤ to sik kummen un sehde uͤm, he haͤdde da un da ’ne Leiweste, de sull he uͤnn herschappen, wenn he dat nig deie, sull he sterwen. De Ferenand getruͤ gink im Stall to sinen Schuͤmmel un grinde un jammerde. „O wat sin ik ’n ungluͤcksch Minschenkind.“ Do roͤppet jeimes hinner uͤm: „Ferenand getreu, was weinst du?“ He suͤt sik um, suͤt awerst neimes un jammerd juͤmmer fort: „o

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Anmerkungen zur Transkription:

Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12546-6) in Bd. 2, S. 305–308 ein Wörterverzeichnis mit Begriffserläuterungen.




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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1819/271>, abgerufen am 22.11.2024.