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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819.

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sprach, er wollte den Weg zeigen, wenn der König ihm wollte verschreiben und versprechen, was ihm zuerst begegnete am königlichen Hofe, wenn er nach Haus käme. Da dachte der König, das kannst du leicht thun, Hans mein Jgel versteht's doch nicht und kannst schreiben was du willst. Da nahm der König Feder und Dinte und schrieb etwas auf, und als es geschehen war, zeigte Hans mein Jgel ihm den Weg und er kam glücklich nach Haus. Seine Tochter aber, wie sie ihn von weitem sah, war so voll Freuden, daß sie ihm entgegen ging und ihn küßte. Er gedachte an Hans mein Jgel und erzählte ihr, wie es ihm gegangen wäre, und daß er an ein wunderliches Thier, das auf einem Hahn geritten und schöne Musik gemacht, hätte verschreiben sollen, was ihm daheim zuerst begegnen würde; er hätte aber geschrieben, es sollt's nicht haben, denn Hans mein Jgel könnt es doch nicht lesen. Darüber war die Prinzessin froh und sagte, das wäre gut, denn sie wäre doch nimmermehr hingegangen.

Hans mein Jgel aber hütete die Esel und Schweine, war immer lustig und saß auf dem Baum und blies auf seinem Dudelsack. Nun geschah es, daß ein anderer König gefahren kam mit seinen Bedienten und Laufern und hatte sich verirrt und wußte nicht wieder nach Haus zu kommen, weil der Wald so groß war. Da hörte er gleichfalls die schöne Musik von weitem und sprach zu seinem Laufer, was das wohl wäre, er sollt' einmal zusehen, woher es käme. Da ging der Laufer hin unter den Baum und sah den Göckelhahn sitzen und Hans mein Jgel oben drauf. Der Laufer fragte ihn, was er da oben vorhätte. "Jch

sprach, er wollte den Weg zeigen, wenn der Koͤnig ihm wollte verschreiben und versprechen, was ihm zuerst begegnete am koͤniglichen Hofe, wenn er nach Haus kaͤme. Da dachte der Koͤnig, das kannst du leicht thun, Hans mein Jgel versteht’s doch nicht und kannst schreiben was du willst. Da nahm der Koͤnig Feder und Dinte und schrieb etwas auf, und als es geschehen war, zeigte Hans mein Jgel ihm den Weg und er kam gluͤcklich nach Haus. Seine Tochter aber, wie sie ihn von weitem sah, war so voll Freuden, daß sie ihm entgegen ging und ihn kuͤßte. Er gedachte an Hans mein Jgel und erzaͤhlte ihr, wie es ihm gegangen waͤre, und daß er an ein wunderliches Thier, das auf einem Hahn geritten und schoͤne Musik gemacht, haͤtte verschreiben sollen, was ihm daheim zuerst begegnen wuͤrde; er haͤtte aber geschrieben, es sollt’s nicht haben, denn Hans mein Jgel koͤnnt es doch nicht lesen. Daruͤber war die Prinzessin froh und sagte, das waͤre gut, denn sie waͤre doch nimmermehr hingegangen.

Hans mein Jgel aber huͤtete die Esel und Schweine, war immer lustig und saß auf dem Baum und blies auf seinem Dudelsack. Nun geschah es, daß ein anderer Koͤnig gefahren kam mit seinen Bedienten und Laufern und hatte sich verirrt und wußte nicht wieder nach Haus zu kommen, weil der Wald so groß war. Da hoͤrte er gleichfalls die schoͤne Musik von weitem und sprach zu seinem Laufer, was das wohl waͤre, er sollt’ einmal zusehen, woher es kaͤme. Da ging der Laufer hin unter den Baum und sah den Goͤckelhahn sitzen und Hans mein Jgel oben drauf. Der Laufer fragte ihn, was er da oben vorhaͤtte. „Jch

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[113/0191] sprach, er wollte den Weg zeigen, wenn der Koͤnig ihm wollte verschreiben und versprechen, was ihm zuerst begegnete am koͤniglichen Hofe, wenn er nach Haus kaͤme. Da dachte der Koͤnig, das kannst du leicht thun, Hans mein Jgel versteht’s doch nicht und kannst schreiben was du willst. Da nahm der Koͤnig Feder und Dinte und schrieb etwas auf, und als es geschehen war, zeigte Hans mein Jgel ihm den Weg und er kam gluͤcklich nach Haus. Seine Tochter aber, wie sie ihn von weitem sah, war so voll Freuden, daß sie ihm entgegen ging und ihn kuͤßte. Er gedachte an Hans mein Jgel und erzaͤhlte ihr, wie es ihm gegangen waͤre, und daß er an ein wunderliches Thier, das auf einem Hahn geritten und schoͤne Musik gemacht, haͤtte verschreiben sollen, was ihm daheim zuerst begegnen wuͤrde; er haͤtte aber geschrieben, es sollt’s nicht haben, denn Hans mein Jgel koͤnnt es doch nicht lesen. Daruͤber war die Prinzessin froh und sagte, das waͤre gut, denn sie waͤre doch nimmermehr hingegangen. Hans mein Jgel aber huͤtete die Esel und Schweine, war immer lustig und saß auf dem Baum und blies auf seinem Dudelsack. Nun geschah es, daß ein anderer Koͤnig gefahren kam mit seinen Bedienten und Laufern und hatte sich verirrt und wußte nicht wieder nach Haus zu kommen, weil der Wald so groß war. Da hoͤrte er gleichfalls die schoͤne Musik von weitem und sprach zu seinem Laufer, was das wohl waͤre, er sollt’ einmal zusehen, woher es kaͤme. Da ging der Laufer hin unter den Baum und sah den Goͤckelhahn sitzen und Hans mein Jgel oben drauf. Der Laufer fragte ihn, was er da oben vorhaͤtte. „Jch

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Anmerkungen zur Transkription:

Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12546-6) in Bd. 2, S. 305–308 ein Wörterverzeichnis mit Begriffserläuterungen.




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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1819/191>, abgerufen am 25.11.2024.