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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815.

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Et wunde averst 'n Fisker an den Water,
de fiskede den kleinen Jungen wier herut, ase
noch ewen lebennig was, un da sine Fru kene
Kinner hadde, foerden (fütterten) se 'n up. Na'n
Jaar was de Künig wier verreist, da kreg de Kü-
nigin wier 'n Jungen, den namen de beiden fals-
ken Süstern un warpen'n auck in't Water, da
flügt dat Vügelken wier in die Högte un sank:

tom Daude bereit,
up wietern Bescheid,
tom Lilien-Strus:
wacker Junge, bist du's?

Un wie de Künig torügge kam, sehden se to üm,
de Künigin hedde wier 'n Hund bekummen, un
he segde wier: "wat Gott deit, dat is wole
dahn!" Averst de Fisker trok düsen auck ut den
Water, un foerd'n up.

Da verreisede de Künig wier, un de Küni-
gin kreg 'n klein Mäken, dat warpen de falsken
Süstern auck in't Water, da flügt dat Vügelken
wier in die Högte un sank:

tom Daude bereit,
up wietern Bescheid,
tom Lilien-Strus:
wacker Mäken, bist du's?

Un wie de Künig na Hus kam, sehden se to üm,
de Künigin hedde 'ne Katte kregt. Da worde de
Künig beuse un leit sine Fru in't Gefänknis smie-
ten, da hed se lange Jaare in setten.

Et wunde averſt ’n Fiſker an den Water,
de fiſkede den kleinen Jungen wier herut, aſe
noch ewen lebennig was, un da ſine Fru kene
Kinner hadde, foerden (fuͤtterten) ſe ’n up. Na’n
Jaar was de Kuͤnig wier verreiſt, da kreg de Kuͤ-
nigin wier ’n Jungen, den namen de beiden falſ-
ken Suͤſtern un warpen’n auck in’t Water, da
fluͤgt dat Vuͤgelken wier in die Hoͤgte un ſank:

tom Daude bereit,
up wietern Beſcheid,
tom Lilien-Strus:
wacker Junge, biſt du’s?

Un wie de Kuͤnig toruͤgge kam, ſehden ſe to uͤm,
de Kuͤnigin hedde wier ’n Hund bekummen, un
he ſegde wier: „wat Gott deit, dat is wole
dahn!“ Averſt de Fiſker trok duͤſen auck ut den
Water, un foerd’n up.

Da verreiſede de Kuͤnig wier, un de Kuͤni-
gin kreg ’n klein Maͤken, dat warpen de falſken
Suͤſtern auck in’t Water, da fluͤgt dat Vuͤgelken
wier in die Hoͤgte un ſank:

tom Daude bereit,
up wietern Beſcheid,
tom Lilien-Strus:
wacker Maͤken, biſt du’s?

Un wie de Kuͤnig na Hus kam, ſehden ſe to uͤm,
de Kuͤnigin hedde ’ne Katte kregt. Da worde de
Kuͤnig beuſe un leit ſine Fru in’t Gefaͤnknis ſmie-
ten, da hed ſe lange Jaare in ſetten.

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[75/0096] Et wunde averſt ’n Fiſker an den Water, de fiſkede den kleinen Jungen wier herut, aſe noch ewen lebennig was, un da ſine Fru kene Kinner hadde, foerden (fuͤtterten) ſe ’n up. Na’n Jaar was de Kuͤnig wier verreiſt, da kreg de Kuͤ- nigin wier ’n Jungen, den namen de beiden falſ- ken Suͤſtern un warpen’n auck in’t Water, da fluͤgt dat Vuͤgelken wier in die Hoͤgte un ſank: tom Daude bereit, up wietern Beſcheid, tom Lilien-Strus: wacker Junge, biſt du’s? Un wie de Kuͤnig toruͤgge kam, ſehden ſe to uͤm, de Kuͤnigin hedde wier ’n Hund bekummen, un he ſegde wier: „wat Gott deit, dat is wole dahn!“ Averſt de Fiſker trok duͤſen auck ut den Water, un foerd’n up. Da verreiſede de Kuͤnig wier, un de Kuͤni- gin kreg ’n klein Maͤken, dat warpen de falſken Suͤſtern auck in’t Water, da fluͤgt dat Vuͤgelken wier in die Hoͤgte un ſank: tom Daude bereit, up wietern Beſcheid, tom Lilien-Strus: wacker Maͤken, biſt du’s? Un wie de Kuͤnig na Hus kam, ſehden ſe to uͤm, de Kuͤnigin hedde ’ne Katte kregt. Da worde de Kuͤnig beuſe un leit ſine Fru in’t Gefaͤnknis ſmie- ten, da hed ſe lange Jaare in ſetten.

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1815/96>, abgerufen am 19.12.2024.