segd he: "woumme hengest du da wull, hier kann ja doch keiner lustig sin." He bekucket auck de Drachenköppe un segd: "ju kummt mie nu auck nig helpen;" he geit so mannigmal up un af spatzeren, dat de Erdboden davon glat werd. Up et lest, da krieht he annere Gedanken, da nüm- met he de Flötenpipen van der Wand un blest en Stücksken, up eenmahl kummet da so viele Erd- männekes, bie jeden Ton den he däht, kummt eint mehr; da blest he so lange dat Stücksken, bis det Zimmer stopte-vull is. De vraget alle, wat sin Begeren wöre, da segd he, he wull geren wier up de Ere an Dages Licht, da fatten se ünne alle an, an jeden Spir (Faden) Haar, wat he up sinen Koppe hadde, un sau fleigen se mit ünne herupper bis up de Ere. Wie he owen is, geit he glick nach den Künigs-Schlott, wo grade de Hochtit mit der einen Künigs-Dochter sin sulle, he geit up den Zimmer, wo de Künig mit sinen drei Döchtern is. Wie ünne da de Kinner seihet, da wered se gans beschwähmt (ohnmächtig), da werd de Künig so böse un lät ünne glick in een Gefängniße setten, wiel he meint, he hädde den Kinnern en Leid anne daen. Ase awer de Kü- nigsdöchter wier to sik kummt, da biddet se so viel, he mogte ünne doch wier lose laten. De Künig fraget se, worümme, da segd se, dat se dat nig vertellen dorften, awerst de Vaer de segd, se sul- len et den Owen (Ofen) vertellen. Da geit he
ſegd he: „woumme hengeſt du da wull, hier kann ja doch keiner luſtig ſin.“ He bekucket auck de Drachenkoͤppe un ſegd: „ju kummt mie nu auck nig helpen;“ he geit ſo mannigmal up un af ſpatzeren, dat de Erdboden davon glat werd. Up et leſt, da krieht he annere Gedanken, da nuͤm- met he de Floͤtenpipen van der Wand un bleſt en Stuͤckſken, up eenmahl kummet da ſo viele Erd- maͤnnekes, bie jeden Ton den he daͤht, kummt eint mehr; da bleſt he ſo lange dat Stuͤckſken, bis det Zimmer ſtopte-vull is. De vraget alle, wat ſin Begeren woͤre, da ſegd he, he wull geren wier up de Ere an Dages Licht, da fatten ſe uͤnne alle an, an jeden Spir (Faden) Haar, wat he up ſinen Koppe hadde, un ſau fleigen ſe mit uͤnne herupper bis up de Ere. Wie he owen is, geit he glick nach den Kuͤnigs-Schlott, wo grade de Hochtit mit der einen Kuͤnigs-Dochter ſin ſulle, he geit up den Zimmer, wo de Kuͤnig mit ſinen drei Doͤchtern is. Wie uͤnne da de Kinner ſeihet, da wered ſe gans beſchwaͤhmt (ohnmaͤchtig), da werd de Kuͤnig ſo boͤſe un laͤt uͤnne glick in een Gefaͤngniße ſetten, wiel he meint, he haͤdde den Kinnern en Leid anne daen. Aſe awer de Kuͤ- nigsdoͤchter wier to ſik kummt, da biddet ſe ſo viel, he mogte uͤnne doch wier loſe laten. De Kuͤnig fraget ſe, woruͤmme, da ſegd ſe, dat ſe dat nig vertellen dorften, awerſt de Vaer de ſegd, ſe ſul- len et den Owen (Ofen) vertellen. Da geit he
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ſegd he: „woumme hengeſt du da wull, hier kann
ja doch keiner luſtig ſin.“ He bekucket auck de
Drachenkoͤppe un ſegd: „ju kummt mie nu auck
nig helpen;“ he geit ſo mannigmal up un af
ſpatzeren, dat de Erdboden davon glat werd. Up
et leſt, da krieht he annere Gedanken, da nuͤm-
met he de Floͤtenpipen van der Wand un bleſt en
Stuͤckſken, up eenmahl kummet da ſo viele Erd-
maͤnnekes, bie jeden Ton den he daͤht, kummt
eint mehr; da bleſt he ſo lange dat Stuͤckſken, bis
det Zimmer ſtopte-vull is. De vraget alle, wat
ſin Begeren woͤre, da ſegd he, he wull geren
wier up de Ere an Dages Licht, da fatten ſe uͤnne
alle an, an jeden Spir (Faden) Haar, wat he
up ſinen Koppe hadde, un ſau fleigen ſe mit uͤnne
herupper bis up de Ere. Wie he owen is, geit
he glick nach den Kuͤnigs-Schlott, wo grade de
Hochtit mit der einen Kuͤnigs-Dochter ſin ſulle,
he geit up den Zimmer, wo de Kuͤnig mit ſinen
drei Doͤchtern is. Wie uͤnne da de Kinner ſeihet,
da wered ſe gans beſchwaͤhmt (ohnmaͤchtig), da
werd de Kuͤnig ſo boͤſe un laͤt uͤnne glick in een
Gefaͤngniße ſetten, wiel he meint, he haͤdde den
Kinnern en Leid anne daen. Aſe awer de Kuͤ-
nigsdoͤchter wier to ſik kummt, da biddet ſe ſo viel,
he mogte uͤnne doch wier loſe laten. De Kuͤnig
fraget ſe, woruͤmme, da ſegd ſe, dat ſe dat nig
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len et den Owen (Ofen) vertellen. Da geit he
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1815/64>, abgerufen am 18.12.2024.
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