wohl, Vater, wie's gekommen ist, ich bin sein Sohn." Da erschrak der Bauer und sagte: "nein, du bist mein Sohn nicht, geh' weg von mir." "Freilich bin ich sein Sohn, laß er mich einmal pflügen, ich kann's so gut, wie er auch." -- "Nein, du bist mein Sohn nicht, du kannst auch nicht pflügen, geh' nur weg von mir." Weil er sich aber vor dem großen Mann fürchtete, ließ er den Pflug los, ging weg und setzte sich zur Seite an's Land. Da nahm der Junge das Ge- schirr und wollte pflügen, aber er drückte blos mit der einen Hand so gewaltig darauf, daß der Pflug tief in die Erde ging. Der Bauer konnte das nicht mit ansehen und rief ihm zu: wenn du pflü- gen willst, mußt du nicht so gewaltig drücken, das Land wird nicht ordentlich. Der Junge aber spannte die Pferde aus, und spannte sich selber vor den Pflug und sagte: "geh' er nur nach Haus, Vater, und sag' er der Mutter, sie sollt' eine rechte Schüssel voll zu essen kochen; ich will der- weil den Acker schon herumreißen." Da ging der Bauer heim und bestellte es bei seiner Frau und die kochte eine tüchtige Schüssel voll, der Junge aber pflügte das Land, zwei Morgen Felds ganz allein, und dann spannte er sich auch selber vor die Egge und eggte alles mit zwei Eggen zu- gleich. Wie er fertig war, ging er in den Wald und riß zwei Eichenbäume aus, legte sie auf die Schultern und hinten und vorn eine Egge drauf,
wohl, Vater, wie’s gekommen iſt, ich bin ſein Sohn.“ Da erſchrak der Bauer und ſagte: „nein, du biſt mein Sohn nicht, geh’ weg von mir.“ „Freilich bin ich ſein Sohn, laß er mich einmal pfluͤgen, ich kann’s ſo gut, wie er auch.“ — „Nein, du biſt mein Sohn nicht, du kannſt auch nicht pfluͤgen, geh’ nur weg von mir.“ Weil er ſich aber vor dem großen Mann fuͤrchtete, ließ er den Pflug los, ging weg und ſetzte ſich zur Seite an’s Land. Da nahm der Junge das Ge- ſchirr und wollte pfluͤgen, aber er druͤckte blos mit der einen Hand ſo gewaltig darauf, daß der Pflug tief in die Erde ging. Der Bauer konnte das nicht mit anſehen und rief ihm zu: wenn du pfluͤ- gen willſt, mußt du nicht ſo gewaltig druͤcken, das Land wird nicht ordentlich. Der Junge aber ſpannte die Pferde aus, und ſpannte ſich ſelber vor den Pflug und ſagte: „geh’ er nur nach Haus, Vater, und ſag’ er der Mutter, ſie ſollt’ eine rechte Schuͤſſel voll zu eſſen kochen; ich will der- weil den Acker ſchon herumreißen.“ Da ging der Bauer heim und beſtellte es bei ſeiner Frau und die kochte eine tuͤchtige Schuͤſſel voll, der Junge aber pfluͤgte das Land, zwei Morgen Felds ganz allein, und dann ſpannte er ſich auch ſelber vor die Egge und eggte alles mit zwei Eggen zu- gleich. Wie er fertig war, ging er in den Wald und riß zwei Eichenbaͤume aus, legte ſie auf die Schultern und hinten und vorn eine Egge drauf,
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wohl, Vater, wie’s gekommen iſt, ich bin ſein
Sohn.“ Da erſchrak der Bauer und ſagte:
„nein, du biſt mein Sohn nicht, geh’ weg von
mir.“ „Freilich bin ich ſein Sohn, laß er mich
einmal pfluͤgen, ich kann’s ſo gut, wie er auch.“
— „Nein, du biſt mein Sohn nicht, du kannſt
auch nicht pfluͤgen, geh’ nur weg von mir.“ Weil
er ſich aber vor dem großen Mann fuͤrchtete, ließ
er den Pflug los, ging weg und ſetzte ſich zur
Seite an’s Land. Da nahm der Junge das Ge-
ſchirr und wollte pfluͤgen, aber er druͤckte blos mit
der einen Hand ſo gewaltig darauf, daß der Pflug
tief in die Erde ging. Der Bauer konnte das
nicht mit anſehen und rief ihm zu: wenn du pfluͤ-
gen willſt, mußt du nicht ſo gewaltig druͤcken, das
Land wird nicht ordentlich. Der Junge aber
ſpannte die Pferde aus, und ſpannte ſich ſelber
vor den Pflug und ſagte: „geh’ er nur nach Haus,
Vater, und ſag’ er der Mutter, ſie ſollt’ eine
rechte Schuͤſſel voll zu eſſen kochen; ich will der-
weil den Acker ſchon herumreißen.“ Da ging
der Bauer heim und beſtellte es bei ſeiner Frau
und die kochte eine tuͤchtige Schuͤſſel voll, der
Junge aber pfluͤgte das Land, zwei Morgen Felds
ganz allein, und dann ſpannte er ſich auch ſelber
vor die Egge und eggte alles mit zwei Eggen zu-
gleich. Wie er fertig war, ging er in den Wald
und riß zwei Eichenbaͤume aus, legte ſie auf die
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1815/48>, abgerufen am 18.12.2024.
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