Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815."Deck dich zu, mein Schwesterlein, daß Regen dich nicht näßt, daß Wind dich nicht bestäubt und du fein schön zum König kommst!" Die Braut fragte: "was sagt mein lieber Bru- "Deck dich zu, mein Schwesterlein, daß Regen dich nicht näßt, daß Wind dich nicht bestäubt und du fein schön zum König kommst!" Die Braut fragte: "was sagt mein lieber Bru- ihm
„Deck dich zu, mein Schweſterlein, daß Regen dich nicht naͤßt, daß Wind dich nicht beſtaͤubt und du fein ſchoͤn zum Koͤnig kommſt!“ Die Braut fragte: „was ſagt mein lieber Bru- „Deck dich zu, mein Schweſterlein, daß Regen dich nicht naͤßt, daß Wind dich nicht beſtaͤubt und du fein ſchoͤn zum Koͤnig kommſt!“ Die Braut fragte: „was ſagt mein lieber Bru- ihm
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0277" n="256"/> <lg type="poem"> <l>„Deck dich zu, mein Schweſterlein,</l><lb/> <l>daß Regen dich nicht naͤßt,</l><lb/> <l>daß Wind dich nicht beſtaͤubt</l><lb/> <l>und du fein ſchoͤn zum Koͤnig kommſt!“</l> </lg><lb/> <p>Die Braut fragte: „was ſagt mein lieber Bru-<lb/> der?“ „Ach, ſprach die Alte, er hat geſagt, du<lb/> ſollteſt deine guͤldne Haube abthun und deiner<lb/> Schweſter geben.“ Da that ſie die Haube ab<lb/> und der Schwarzen auf, und ſaß im bloßen Haar.<lb/> So fuhren ſie weiter; wiederum uͤber ein Weil-<lb/> chen rief der Bruder:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>„Deck dich zu, mein Schweſterlein,</l><lb/> <l>daß Regen dich nicht naͤßt,</l><lb/> <l>daß Wind dich nicht beſtaͤubt</l><lb/> <l>und du fein ſchoͤn zum Koͤnig kommſt!“</l> </lg><lb/> <p>Die Braut fragte: „was ſagt mein lieber Bru-<lb/> der?“ „Ach, ſprach die Alte, er hat geſagt, du<lb/> moͤgteſt einmal aus dem Wagen ſehen.“ Sie<lb/> fuhren aber gerade uͤber ein tiefes Waſſer, wie<lb/> nun die Braut aufſtand und aus dem Fenſter ſah,<lb/> da ſtießen ſie die beiden andern hinaus, daß ſie<lb/> gerad’ ins Waſſer fiel, ſie verſank auch, aber in<lb/> demſelben Augenblick ſtieg eine ſchneeweiße Ente<lb/> hervor und ſchwamm den Fluß hinab. Der Bru-<lb/> der hatte gar nichts davon gemerkt und fuhr den<lb/> Wagen weiter, bis ſie an den Hof kamen, da<lb/> brachte er dem Koͤnig die Schwarze als ſeine<lb/> Schweſter, und meinte auch, ſie waͤr’s, weil es<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ihm</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [256/0277]
„Deck dich zu, mein Schweſterlein,
daß Regen dich nicht naͤßt,
daß Wind dich nicht beſtaͤubt
und du fein ſchoͤn zum Koͤnig kommſt!“
Die Braut fragte: „was ſagt mein lieber Bru-
der?“ „Ach, ſprach die Alte, er hat geſagt, du
ſollteſt deine guͤldne Haube abthun und deiner
Schweſter geben.“ Da that ſie die Haube ab
und der Schwarzen auf, und ſaß im bloßen Haar.
So fuhren ſie weiter; wiederum uͤber ein Weil-
chen rief der Bruder:
„Deck dich zu, mein Schweſterlein,
daß Regen dich nicht naͤßt,
daß Wind dich nicht beſtaͤubt
und du fein ſchoͤn zum Koͤnig kommſt!“
Die Braut fragte: „was ſagt mein lieber Bru-
der?“ „Ach, ſprach die Alte, er hat geſagt, du
moͤgteſt einmal aus dem Wagen ſehen.“ Sie
fuhren aber gerade uͤber ein tiefes Waſſer, wie
nun die Braut aufſtand und aus dem Fenſter ſah,
da ſtießen ſie die beiden andern hinaus, daß ſie
gerad’ ins Waſſer fiel, ſie verſank auch, aber in
demſelben Augenblick ſtieg eine ſchneeweiße Ente
hervor und ſchwamm den Fluß hinab. Der Bru-
der hatte gar nichts davon gemerkt und fuhr den
Wagen weiter, bis ſie an den Hof kamen, da
brachte er dem Koͤnig die Schwarze als ſeine
Schweſter, und meinte auch, ſie waͤr’s, weil es
ihm
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |