säße und ob es nicht wüßte, wo der Weg in sein Königreich ging. Da stieg Hans mein Igel vom Baum und sprach, er wollte den Weg zeigen, wenn der König ihm wollte verschreiben und verspre- chen, was ihm zuerst begegnete am königlichen Hofe, wenn er nach Haus käme. Da dachte der König, das kannst du leicht thun, Hans mein Igel versteht's doch nicht und kannst schreiben was du willst. Da nahm der König Feder und Dinte und schrieb etwas auf und als es geschehen war, zeigte Hans mein Igel ihm den Weg und er kam glücklich nach Haus. Seine Tochter aber, wie sie ihn von weitem sah, war so voll Freuden, daß sie ihm entgegen ging und ihn küßte. Er gedachte an Hans mein Igel und erzählte ihr, wie es ihm gegangen wäre, und daß er an ein wunderliches Thier, das auf einem Hahn geritten und schöne Musik gemacht, hätte verschreiben sollen, was ihm daheim zuerst begegnen würde; er hätte aber geschrieben, es sollt's nicht haben, denn Hans mein Igel könnt es doch nicht lesen. Darüber war die Prinzessin froh und sagte, das wäre gut, denn sie wäre doch nimmermehr hingegangen.
Hans mein Igel aber hütete die Esel und Schweine, war immer lustig und saß auf dem Baum und blies auf seinem Dudelsack. Nun ge- schah es, daß ein anderer König gefahren kam mit seinen Bedienten und Laufern und hatte sich ver- irrt und wußte nicht wieder nach Haus zu kom-
ſaͤße und ob es nicht wuͤßte, wo der Weg in ſein Koͤnigreich ging. Da ſtieg Hans mein Igel vom Baum und ſprach, er wollte den Weg zeigen, wenn der Koͤnig ihm wollte verſchreiben und verſpre- chen, was ihm zuerſt begegnete am koͤniglichen Hofe, wenn er nach Haus kaͤme. Da dachte der Koͤnig, das kannſt du leicht thun, Hans mein Igel verſteht’s doch nicht und kannſt ſchreiben was du willſt. Da nahm der Koͤnig Feder und Dinte und ſchrieb etwas auf und als es geſchehen war, zeigte Hans mein Igel ihm den Weg und er kam gluͤcklich nach Haus. Seine Tochter aber, wie ſie ihn von weitem ſah, war ſo voll Freuden, daß ſie ihm entgegen ging und ihn kuͤßte. Er gedachte an Hans mein Igel und erzaͤhlte ihr, wie es ihm gegangen waͤre, und daß er an ein wunderliches Thier, das auf einem Hahn geritten und ſchoͤne Muſik gemacht, haͤtte verſchreiben ſollen, was ihm daheim zuerſt begegnen wuͤrde; er haͤtte aber geſchrieben, es ſollt’s nicht haben, denn Hans mein Igel koͤnnt es doch nicht leſen. Daruͤber war die Prinzeſſin froh und ſagte, das waͤre gut, denn ſie waͤre doch nimmermehr hingegangen.
Hans mein Igel aber huͤtete die Eſel und Schweine, war immer luſtig und ſaß auf dem Baum und blies auf ſeinem Dudelſack. Nun ge- ſchah es, daß ein anderer Koͤnig gefahren kam mit ſeinen Bedienten und Laufern und hatte ſich ver- irrt und wußte nicht wieder nach Haus zu kom-
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ſaͤße und ob es nicht wuͤßte, wo der Weg in ſein
Koͤnigreich ging. Da ſtieg Hans mein Igel vom
Baum und ſprach, er wollte den Weg zeigen, wenn
der Koͤnig ihm wollte verſchreiben und verſpre-
chen, was ihm zuerſt begegnete am koͤniglichen
Hofe, wenn er nach Haus kaͤme. Da dachte der
Koͤnig, das kannſt du leicht thun, Hans mein
Igel verſteht’s doch nicht und kannſt ſchreiben was
du willſt. Da nahm der Koͤnig Feder und Dinte
und ſchrieb etwas auf und als es geſchehen war,
zeigte Hans mein Igel ihm den Weg und er kam
gluͤcklich nach Haus. Seine Tochter aber, wie
ſie ihn von weitem ſah, war ſo voll Freuden, daß
ſie ihm entgegen ging und ihn kuͤßte. Er gedachte
an Hans mein Igel und erzaͤhlte ihr, wie es ihm
gegangen waͤre, und daß er an ein wunderliches
Thier, das auf einem Hahn geritten und ſchoͤne
Muſik gemacht, haͤtte verſchreiben ſollen, was ihm
daheim zuerſt begegnen wuͤrde; er haͤtte aber
geſchrieben, es ſollt’s nicht haben, denn Hans mein
Igel koͤnnt es doch nicht leſen. Daruͤber war die
Prinzeſſin froh und ſagte, das waͤre gut, denn
ſie waͤre doch nimmermehr hingegangen.
Hans mein Igel aber huͤtete die Eſel und
Schweine, war immer luſtig und ſaß auf dem
Baum und blies auf ſeinem Dudelſack. Nun ge-
ſchah es, daß ein anderer Koͤnig gefahren kam mit
ſeinen Bedienten und Laufern und hatte ſich ver-
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1815/148>, abgerufen am 19.12.2024.
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