und ein Brot, das lag da. Und weiter kam er in ein Zimmer, darin war eine Prinzessin, die freute sich, als sie ihn sah, küßte ihn und sagte, er hätte sie erlöst und sollte ihr ganzes Reich haben; in einem Jahre sollt' er kommen und die Hochzeit mit ihr feiern. Dann sagte sie ihm auch, wo der Brunnen wäre mit dem Lebenswasser, er müßte sich aber eilen und daraus schöpfen, eh' es zwölf schlüge. Da ging er weiter und kam endlich in ein Zimmer, darin stand ein schönes frischgedecktes Bett' und weil er müd' war, wollt' er sich erst ein wenig ausruhen. Also legte er sich und schlief ein, wie er aber erwachte, schlug es drei Viertel auf Zwölf. Da sprang er ganz erschrocken auf, lief zu dem Brunnen, und schöpfte sich einen Becher, der daneben stand, voll und eilte, daß er fortkam. Wie er eben zum eisernen Thor hin- ausging, da schlug's zwölf, und das Thor fuhr zu, so heftig, daß es ihm noch ein Stück von der Ferse wegnahm.
Er aber war froh, daß er das Wasser des Lebens hatte und ging heimwärts und wieder an dem Zwerg vorbei. Als dieser das Schwert und das Brot sah, sprach er: "damit hast du großes Gut gewonnen, mit dem Schwert kannst du ganze Heere schlagen, das Brot aber wird niemals alle." Da dachte der Prinz, ohne deine Brüder willst du zum Vater nicht nach Haus kommen und sprach: "lieber Zwerg, kannst du mir nicht sagen, wo meine zwei Brüder sind, die waren früher,
und ein Brot, das lag da. Und weiter kam er in ein Zimmer, darin war eine Prinzeſſin, die freute ſich, als ſie ihn ſah, kuͤßte ihn und ſagte, er haͤtte ſie erloͤſt und ſollte ihr ganzes Reich haben; in einem Jahre ſollt’ er kommen und die Hochzeit mit ihr feiern. Dann ſagte ſie ihm auch, wo der Brunnen waͤre mit dem Lebenswaſſer, er muͤßte ſich aber eilen und daraus ſchoͤpfen, eh’ es zwoͤlf ſchluͤge. Da ging er weiter und kam endlich in ein Zimmer, darin ſtand ein ſchoͤnes friſchgedecktes Bett’ und weil er muͤd’ war, wollt’ er ſich erſt ein wenig ausruhen. Alſo legte er ſich und ſchlief ein, wie er aber erwachte, ſchlug es drei Viertel auf Zwoͤlf. Da ſprang er ganz erſchrocken auf, lief zu dem Brunnen, und ſchoͤpfte ſich einen Becher, der daneben ſtand, voll und eilte, daß er fortkam. Wie er eben zum eiſernen Thor hin- ausging, da ſchlug’s zwoͤlf, und das Thor fuhr zu, ſo heftig, daß es ihm noch ein Stuͤck von der Ferſe wegnahm.
Er aber war froh, daß er das Waſſer des Lebens hatte und ging heimwaͤrts und wieder an dem Zwerg vorbei. Als dieſer das Schwert und das Brot ſah, ſprach er: „damit haſt du großes Gut gewonnen, mit dem Schwert kannſt du ganze Heere ſchlagen, das Brot aber wird niemals alle.“ Da dachte der Prinz, ohne deine Bruͤder willſt du zum Vater nicht nach Haus kommen und ſprach: „lieber Zwerg, kannſt du mir nicht ſagen, wo meine zwei Bruͤder ſind, die waren fruͤher,
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und ein Brot, das lag da. Und weiter kam er
in ein Zimmer, darin war eine Prinzeſſin, die
freute ſich, als ſie ihn ſah, kuͤßte ihn und ſagte, er
haͤtte ſie erloͤſt und ſollte ihr ganzes Reich haben;
in einem Jahre ſollt’ er kommen und die Hochzeit
mit ihr feiern. Dann ſagte ſie ihm auch, wo der
Brunnen waͤre mit dem Lebenswaſſer, er muͤßte
ſich aber eilen und daraus ſchoͤpfen, eh’ es zwoͤlf
ſchluͤge. Da ging er weiter und kam endlich in ein
Zimmer, darin ſtand ein ſchoͤnes friſchgedecktes
Bett’ und weil er muͤd’ war, wollt’ er ſich erſt
ein wenig ausruhen. Alſo legte er ſich und ſchlief
ein, wie er aber erwachte, ſchlug es drei Viertel
auf Zwoͤlf. Da ſprang er ganz erſchrocken auf,
lief zu dem Brunnen, und ſchoͤpfte ſich einen
Becher, der daneben ſtand, voll und eilte, daß
er fortkam. Wie er eben zum eiſernen Thor hin-
ausging, da ſchlug’s zwoͤlf, und das Thor fuhr
zu, ſo heftig, daß es ihm noch ein Stuͤck von
der Ferſe wegnahm.
Er aber war froh, daß er das Waſſer des
Lebens hatte und ging heimwaͤrts und wieder an
dem Zwerg vorbei. Als dieſer das Schwert und
das Brot ſah, ſprach er: „damit haſt du großes
Gut gewonnen, mit dem Schwert kannſt du ganze
Heere ſchlagen, das Brot aber wird niemals alle.“
Da dachte der Prinz, ohne deine Bruͤder willſt
du zum Vater nicht nach Haus kommen und
ſprach: „lieber Zwerg, kannſt du mir nicht ſagen,
wo meine zwei Bruͤder ſind, die waren fruͤher,
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1815/103>, abgerufen am 19.12.2024.
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