Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1857.in seinen Ranzen. Er hat mich einmal garstig darin hämmern lassen.' Also ward dem Bruder Lustig hinaus gerufen er sollte wieder abgehen, er käme nicht herein. 'Wenn sie mich da nicht wollen,' dachte er, 'will ich sehen ob ich im Himmel ein Unterkommen finde, irgendwo muß ich doch bleiben.' Kehrte also um und zog weiter, bis er vor das Himmelsthor kam, wo er auch anklopfte. Der heil. Petrus saß gerade dabei als Thorwächter: der Bruder Lustig erkannte ihn gleich und dachte 'hier findest du einen alten Freund, da wirds besser gehen.' Aber der heil. Petrus sprach 'ich glaube gar, du willst in den Himmel?' 'Laß mich doch ein, Bruder, ich muß doch wo einkehren; hätten sie mich in der Hölle aufgenommen, so wär ich nicht hierher gegangen.' 'Nein,' sagte der heil. Petrus, 'du kommst nicht herein.' 'Nun, willst du mich nicht einlassen, so nimm auch deinen Ranzen wieder: dann will ich gar nichts von dir haben,' sprach der Bruder Lustig. 'So gib ihn her' sagte der heil. Petrus. Da reichte er den Ranzen durchs Gitter in den Himmel hinein, und der heil. Petrus nahm ihn und hieng ihn neben seinen Sessel auf. Da sprach der Bruder Lustig 'nun wünsch ich mich selbst in meinen Ranzen hinein.' Husch, war er darin, und saß nun im Himmel, und der heil. Petrus mußte ihn darin lassen. in seinen Ranzen. Er hat mich einmal garstig darin hämmern lassen.’ Also ward dem Bruder Lustig hinaus gerufen er sollte wieder abgehen, er käme nicht herein. ‘Wenn sie mich da nicht wollen,’ dachte er, ‘will ich sehen ob ich im Himmel ein Unterkommen finde, irgendwo muß ich doch bleiben.’ Kehrte also um und zog weiter, bis er vor das Himmelsthor kam, wo er auch anklopfte. Der heil. Petrus saß gerade dabei als Thorwächter: der Bruder Lustig erkannte ihn gleich und dachte ‘hier findest du einen alten Freund, da wirds besser gehen.’ Aber der heil. Petrus sprach ‘ich glaube gar, du willst in den Himmel?’ ‘Laß mich doch ein, Bruder, ich muß doch wo einkehren; hätten sie mich in der Hölle aufgenommen, so wär ich nicht hierher gegangen.’ ‘Nein,’ sagte der heil. Petrus, ‘du kommst nicht herein.’ ‘Nun, willst du mich nicht einlassen, so nimm auch deinen Ranzen wieder: dann will ich gar nichts von dir haben,’ sprach der Bruder Lustig. ‘So gib ihn her’ sagte der heil. Petrus. Da reichte er den Ranzen durchs Gitter in den Himmel hinein, und der heil. Petrus nahm ihn und hieng ihn neben seinen Sessel auf. Da sprach der Bruder Lustig ‘nun wünsch ich mich selbst in meinen Ranzen hinein.’ Husch, war er darin, und saß nun im Himmel, und der heil. Petrus mußte ihn darin lassen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0446" n="413"/> in seinen Ranzen. Er hat mich einmal garstig darin hämmern lassen.’ Also ward dem Bruder Lustig hinaus gerufen er sollte wieder abgehen, er käme nicht herein. ‘Wenn sie mich da nicht wollen,’ dachte er, ‘will ich sehen ob ich im Himmel ein Unterkommen finde, irgendwo muß ich doch bleiben.’ Kehrte also um und zog weiter, bis er vor das Himmelsthor kam, wo er auch anklopfte. Der heil. Petrus saß gerade dabei als Thorwächter: der Bruder Lustig erkannte ihn gleich und dachte ‘hier findest du einen alten Freund, da wirds besser gehen.’ Aber der heil. Petrus sprach ‘ich glaube gar, du willst in den Himmel?’ ‘Laß mich doch ein, Bruder, ich muß doch wo einkehren; hätten sie mich in der Hölle aufgenommen, so wär ich nicht hierher gegangen.’ ‘Nein,’ sagte der heil. Petrus, ‘du kommst nicht herein.’ ‘Nun, willst du mich nicht einlassen, so nimm auch deinen Ranzen wieder: dann will ich gar nichts von dir haben,’ sprach der Bruder Lustig. ‘So gib ihn her’ sagte der heil. Petrus. Da reichte er den Ranzen durchs Gitter in den Himmel hinein, und der heil. Petrus nahm ihn und hieng ihn neben seinen Sessel auf. Da sprach der Bruder Lustig ‘nun wünsch ich mich selbst in meinen Ranzen hinein.’ Husch, war er darin, und saß nun im Himmel, und der heil. Petrus mußte ihn darin lassen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [413/0446]
in seinen Ranzen. Er hat mich einmal garstig darin hämmern lassen.’ Also ward dem Bruder Lustig hinaus gerufen er sollte wieder abgehen, er käme nicht herein. ‘Wenn sie mich da nicht wollen,’ dachte er, ‘will ich sehen ob ich im Himmel ein Unterkommen finde, irgendwo muß ich doch bleiben.’ Kehrte also um und zog weiter, bis er vor das Himmelsthor kam, wo er auch anklopfte. Der heil. Petrus saß gerade dabei als Thorwächter: der Bruder Lustig erkannte ihn gleich und dachte ‘hier findest du einen alten Freund, da wirds besser gehen.’ Aber der heil. Petrus sprach ‘ich glaube gar, du willst in den Himmel?’ ‘Laß mich doch ein, Bruder, ich muß doch wo einkehren; hätten sie mich in der Hölle aufgenommen, so wär ich nicht hierher gegangen.’ ‘Nein,’ sagte der heil. Petrus, ‘du kommst nicht herein.’ ‘Nun, willst du mich nicht einlassen, so nimm auch deinen Ranzen wieder: dann will ich gar nichts von dir haben,’ sprach der Bruder Lustig. ‘So gib ihn her’ sagte der heil. Petrus. Da reichte er den Ranzen durchs Gitter in den Himmel hinein, und der heil. Petrus nahm ihn und hieng ihn neben seinen Sessel auf. Da sprach der Bruder Lustig ‘nun wünsch ich mich selbst in meinen Ranzen hinein.’ Husch, war er darin, und saß nun im Himmel, und der heil. Petrus mußte ihn darin lassen.
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