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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1857.

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euch Gewalt an und tretet fest auf die Erbsen.' Als nun der König am andern Morgen die zwölf Jäger zu sich rufen ließ, und sie ins Vorzimmer kamen, wo die Erbsen lagen, so traten sie so fest darauf und hatten einen so sichern starken Gang, daß auch nicht eine rollte, oder sich bewegte. Da giengen sie wieder fort, und der König sprach zum Löwen 'du hast mich belogen, sie gehen ja wie Männer.' Antwortete der Löwe 'sie habens gewußt, daß sie sollten auf die Probe gestellt werden, und haben sich Gewalt angethan. Laß nur einmal zwölf Spinnräder ins Vorzimmer bringen, so werden sie herzukommen und werden sich daran freuen, und das thut kein Mann.' Dem König gefiel der Rath, und er ließ die Spinnräder ins Vorzimmer stellen.

Der Diener aber, ders redlich mit den Jägern meinte, gieng hin und entdeckte ihnen den Anschlag. Da sprach die Königstochter, als sie allein waren, zu ihren elf Mädchen 'thut euch Gewalt an und blickt euch nicht um nach den Spinnrädern.' Wie nun der König am andern Morgen seine zwölf Jäger rufen ließ, so kamen sie durch das Vorzimmer und sahen die Spinnräder gar nicht an. Da sprach der König wiederum zum Löwen 'du hast mich belogen, es sind Männer, denn sie haben die Spinnräder nicht angesehen.' Der Löwe antwortete 'sie habens gewußt, daß sie sollten auf die Probe gestellt werden, und haben sich Gewalt angethan.' Der König aber wollte dem Löwen nicht mehr glauben.

Die zwölf Jäger folgten dem König beständig zur Jagd, und er hatte sie je länger je lieber. Nun geschah es, daß, als sie einmal auf der Jagd waren, Nachricht kam, die Braut des Königs wäre im Anzug. Wie die rechte Braut das hörte, thats ihr so weh, daß es ihr fast das Herz abstieß, und sie ohnmächtig auf die Erde fiel. Der König meinte seinem lieben Jäger sei etwas begegnet, lief hinzu und wollte ihm helfen, und zog ihm den Handschuh aus. Da erblickte er den Ring, den er seiner ersten Braut

euch Gewalt an und tretet fest auf die Erbsen.’ Als nun der König am andern Morgen die zwölf Jäger zu sich rufen ließ, und sie ins Vorzimmer kamen, wo die Erbsen lagen, so traten sie so fest darauf und hatten einen so sichern starken Gang, daß auch nicht eine rollte, oder sich bewegte. Da giengen sie wieder fort, und der König sprach zum Löwen ‘du hast mich belogen, sie gehen ja wie Männer.’ Antwortete der Löwe ‘sie habens gewußt, daß sie sollten auf die Probe gestellt werden, und haben sich Gewalt angethan. Laß nur einmal zwölf Spinnräder ins Vorzimmer bringen, so werden sie herzukommen und werden sich daran freuen, und das thut kein Mann.’ Dem König gefiel der Rath, und er ließ die Spinnräder ins Vorzimmer stellen.

Der Diener aber, ders redlich mit den Jägern meinte, gieng hin und entdeckte ihnen den Anschlag. Da sprach die Königstochter, als sie allein waren, zu ihren elf Mädchen ‘thut euch Gewalt an und blickt euch nicht um nach den Spinnrädern.’ Wie nun der König am andern Morgen seine zwölf Jäger rufen ließ, so kamen sie durch das Vorzimmer und sahen die Spinnräder gar nicht an. Da sprach der König wiederum zum Löwen ‘du hast mich belogen, es sind Männer, denn sie haben die Spinnräder nicht angesehen.’ Der Löwe antwortete ‘sie habens gewußt, daß sie sollten auf die Probe gestellt werden, und haben sich Gewalt angethan.’ Der König aber wollte dem Löwen nicht mehr glauben.

Die zwölf Jäger folgten dem König beständig zur Jagd, und er hatte sie je länger je lieber. Nun geschah es, daß, als sie einmal auf der Jagd waren, Nachricht kam, die Braut des Königs wäre im Anzug. Wie die rechte Braut das hörte, thats ihr so weh, daß es ihr fast das Herz abstieß, und sie ohnmächtig auf die Erde fiel. Der König meinte seinem lieben Jäger sei etwas begegnet, lief hinzu und wollte ihm helfen, und zog ihm den Handschuh aus. Da erblickte er den Ring, den er seiner ersten Braut

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[364/0397] euch Gewalt an und tretet fest auf die Erbsen.’ Als nun der König am andern Morgen die zwölf Jäger zu sich rufen ließ, und sie ins Vorzimmer kamen, wo die Erbsen lagen, so traten sie so fest darauf und hatten einen so sichern starken Gang, daß auch nicht eine rollte, oder sich bewegte. Da giengen sie wieder fort, und der König sprach zum Löwen ‘du hast mich belogen, sie gehen ja wie Männer.’ Antwortete der Löwe ‘sie habens gewußt, daß sie sollten auf die Probe gestellt werden, und haben sich Gewalt angethan. Laß nur einmal zwölf Spinnräder ins Vorzimmer bringen, so werden sie herzukommen und werden sich daran freuen, und das thut kein Mann.’ Dem König gefiel der Rath, und er ließ die Spinnräder ins Vorzimmer stellen. Der Diener aber, ders redlich mit den Jägern meinte, gieng hin und entdeckte ihnen den Anschlag. Da sprach die Königstochter, als sie allein waren, zu ihren elf Mädchen ‘thut euch Gewalt an und blickt euch nicht um nach den Spinnrädern.’ Wie nun der König am andern Morgen seine zwölf Jäger rufen ließ, so kamen sie durch das Vorzimmer und sahen die Spinnräder gar nicht an. Da sprach der König wiederum zum Löwen ‘du hast mich belogen, es sind Männer, denn sie haben die Spinnräder nicht angesehen.’ Der Löwe antwortete ‘sie habens gewußt, daß sie sollten auf die Probe gestellt werden, und haben sich Gewalt angethan.’ Der König aber wollte dem Löwen nicht mehr glauben. Die zwölf Jäger folgten dem König beständig zur Jagd, und er hatte sie je länger je lieber. Nun geschah es, daß, als sie einmal auf der Jagd waren, Nachricht kam, die Braut des Königs wäre im Anzug. Wie die rechte Braut das hörte, thats ihr so weh, daß es ihr fast das Herz abstieß, und sie ohnmächtig auf die Erde fiel. Der König meinte seinem lieben Jäger sei etwas begegnet, lief hinzu und wollte ihm helfen, und zog ihm den Handschuh aus. Da erblickte er den Ring, den er seiner ersten Braut

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1857, S. 364. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1857/397>, abgerufen am 22.11.2024.